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Exercise 1.10: BPSK Baseband Model

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Unsymmetrischer Kanalfrequenzgang

Wir betrachten in dieser Aufgabe ein BPSK–System mit kohärenter Demodulation, das heißt, es gilt

s(t) = z(t)q(t),
b(t) = 2z(t)r(t).

Die hier gewählten Bezeichnungen lehnen sich an das  Blockschaltbild  im Theorieteil an.

Der Einfluss eines Kanalfrequenzgangs  HK(f)  lässt sich in einfacher Weise berücksichtigen, wenn man diesen zusammen mit Modulator und Demodulator durch einen gemeinsamen Basisbandfrequenzgang beschreibt:

HMKD(f)=1/2[HK(ffT)+HK(f+fT)].
  • Damit werden Modulator und Demodulator quasi gegeneinander gekürzt, und
  • der Bandpasskanal  HK(f)  wird in den Tiefpassbereich transformiert.


Die resultierende Übertragungsfunktion  HMKD(f)  sollte man nicht mit der Tiefpass–Übertragungsfunktion  HK,TP(f)  gemäß der Beschreibung im Kapitel  Äquivalentes Tiefpass-Signal und zugehörige Spektralfunktion  des Buches „Signaldarstellung” verwechseln, die sich aus  HK(f)  durch Abschneiden der Anteile bei negativen Frequenzen sowie einer Frequenzverschiebung um  fT  nach links ergibt.

Bei Frequenzgängen muss im Gegensatz zu Spektralfunktionen auf die Verdoppelung der Anteile bei positiven Frequenzen verzichtet werden.




Hinweise:



Fragebogen

1

Welche Aussagen gelten für die äquivalente Tiefpassfunktion  HK,TP(f) ?

Es gilt  HK,TP(f=0)=2.
Es gilt  HK,TP(f=ΔfK/4)=1.
Es gilt  H_{\rm K, \, TP}(f = –\Delta f_{\rm K}/4) = 0.75.
Die dazugehörige Zeitfunktion  h_{\rm K, \, TP}(t)  ist komplex.

2

Welche Aussagen gelten für den Frequenzgang  H_{\rm MKD}(f) ?

Es gilt  H_{\rm MKD}(f=0)= 2.
Es gilt  H_{\rm MKD}(f = \Delta f_{\rm K}/4) = 1.
Es gilt  H_{\rm MKD}(f = –\Delta f_{\rm K}/4) = 0.75.
Die dazugehörige Zeitfunktion  h_{\rm MKD}(t)  ist komplex.

3

Berechnen Sie die Zeitfunktion  h_{\rm MKD}(t). Geben Sie den Wert bei  t = 0  an.

h_{\rm MKD}(t = 0)/\Delta f_{\rm K} \ = \

4

Welche der folgenden Aussagen treffen zu?

h_{\rm MKD}(t)  hat äquidistante Nulldurchgänge im Abstand  1/\Delta f_{\rm K}.
h_{\rm MKD}(t)  hat äquidistante Nulldurchgänge im Abstand  2/\Delta f_{\rm K}.


Musterlösung

(1)  Richtig sind die die Aussagen 2, 3 und 4:

  • H_{\rm K,TP}(f) ergibt sich aus H_{\rm K}(f) durch Abschneiden der negativen Frequenzanteile sowie Verschieben um f_{\rm T} nach links.
  • Bei Frequenzgängen wird – im Gegensatz zu Spektren – auf das Verdoppeln der Anteile bei positiven Frequenzen verzichtet. Deshalb:
H_{\rm K,\hspace{0.04cm} TP}(f= 0) = H_{\rm K}(f= f_{\rm T})=1.
  • Wegen der reellen und unsymmetrischen Spektralfunktionen H_{\rm K,\hspace{0.04cm}TP}(f) ist die zugehörige Zeitfunktion (Fourierrücktransformierte) h_{\rm K,\hspace{0.04cm}TP}(t) nach dem Zuordnungssatz komplex.


Tiefpassfunktionen für H_{\rm K}(f)

(2)  Hier ist nur der dritte Lösungsvorschlag richtig:

  • Die Spektralfunktion H_{\rm MKD}(f) besitzt stets einen geraden Realteil und keinen Imaginärteil. Demzufolge ist h_{\rm MKD}(t) stets reell.
  • Hätte H_{\rm K}(f) zusätzlich einen um f_{\rm T} ungeraden Imaginärteil, so würde H_{\rm MKD}(f) einen um f = 0 ungeraden Imaginärteil aufweisen. Damit wäre h_{\rm MKD}(t) immer noch eine reelle Funktion.


Die Grafik verdeutlicht die Unterschiede zwischen H_{\rm K,\hspace{0.04cm}TP}(f) und H_{\rm MKD}(f). Die Anteile von H_{\rm MKD}(f) im Bereich um \pm 2f_{\rm T} müssen nicht weiter beachtet werden.


(3)  H_{\rm MKD}(f) setzt sich additiv aus einem Rechteck und einem Dreieck zusammen, jeweils mit Breite \Delta f_{\rm K} und Höhe 0.5. Daraus folgt:

h_{\rm MKD}(t) = \frac{\Delta f_{\rm K}}{2} \cdot {\rm si} (\pi \cdot \Delta f_{\rm K} \cdot t)+ \frac{\Delta f_{\rm K}}{4} \cdot {\rm si}^2 (\pi \cdot \frac{\Delta f_{\rm K}}{2} \cdot t)
\Rightarrow \hspace{0.3cm}h_{\rm MKD}(t = 0) = \frac{\Delta f_{\rm K}}{2} + \frac{\Delta f_{\rm K}}{4} = 0.75 \cdot \Delta f_{\rm K}\hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm}h_{\rm MKD}(t = 0)/{\Delta f_{\rm K}} \hspace{0.1cm}\underline {= 0.75} .


(4)  Richtig ist der zweite Lösungsvorschlag:

  • Die erste si–Funktion besitzt zwar äquidistante Nulldurchgänge im Abstand 1/\Delta f_{\rm K}.
  • Die äquidistanten Nulldurchgänge der gesamten Zeitfunktion h_{\rm MKD} werden aber durch den zweiten Term bestimmt:
h_{\rm MKD}(t = \frac{1}{\Delta f_{\rm K}}) = \ \frac{\Delta f_{\rm K}}{2} \cdot {\rm si} (\pi )+ \frac{\Delta f_{\rm K}}{4} \cdot {\rm si}^2 (\pi/2) = \frac{\Delta f_{\rm K}}{4},
h_{\rm MKD}(t = \frac{2}{\Delta f_{\rm K}}) = \ \frac{\Delta f_{\rm K}}{2} \cdot {\rm si} (2\pi )+ \frac{\Delta f_{\rm K}}{4} \cdot {\rm si}^2 (\pi) = 0.