Exercise 1.6: Root Nyquist System
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Die nebenstehende Grafik zeigt
- das Spektrum Gs(f) des Sendegrundimpulses,
- den Frequenzgang HE(f) des Empfangsfilters
eines binären und bipolaren Übertragungssystems, die zueinander formgleich sind:
- Gs(f)={A⋅cos(π⋅f2⋅f2)0f¨ur|f|≤f2,sonst,
- HE(f)={1⋅cos(π⋅f2⋅f2)0f¨ur|f|≤f2,sonst.
In der gesamten Aufgabe gelte A=10–6 V/Hz und f2=1 MHz.
- Unter der Voraussetzung, dass die Bitrate R=1/T richtig gewählt wird, erfüllt der Detektionsgrundimpuls gd(t)=gs(t)∗hE(t) das erste Nyquistkriterium.
- Bei der dazugehörigen Spektralfunktion Gd(f) erfolgt dabei der Flankenabfall cosinusförmig ähnlich einem Cosinus–Rolloff–Spektrum.
- Der Rolloff–Faktor r ist in dieser Aufgabe zu ermitteln.
Hinweise:
- Die Aufgabe gehört zum Kapitel Optimierung der Basisbandübertragungssysteme.
- Zahlenwerte der Q–Funktion liefert zum Beispiel das interaktive Applet Komplementäre Gaußsche Fehlerfunktionen.
- Der Crestfaktor ist der Qotient aus Maximalwert und Effektivwert des Sendesignals und damit ein Maß für die sendeseitigen Impulsinterferenzen:
- CS=s0√EB/T=Max[s(t)]√E[s2(t)]=s0/seff.
Fragebogen
Musterlösung
(1) Mit den Funktionen Gs(f) und HE(f) gilt für das Spektrum des Detektionsgrundimpulses für |f|≤f2:
- Gd(f)=Gs(f)⋅HE(f)=A⋅cos2(π⋅f2⋅f2).
- Nach der allgemeinen Definition des Cosinus–Rolloff–Spektrums ergeben sich die Eckfrequenzen f1=0 und f2=1 MHz.
- Daraus folgt für die Nyquistfrequenz (Symmetriepunkt bezüglich des Flankenabfalls):
- fNyq=f1+f22=0.5MHz_.
- Der Rolloff–Faktor beträgt
- r=f2−f1f2+f1=1_.
- Das bedeutet: Gd(f) beschreibt ein cos2–Spektrum.
(2) Der Zusammenhang zwischen Nyquistfrequenz und Symboldauer T lautet fNyq=1/(2T).
- Daraus folgt für die Bitrate R=1/T=2⋅fNyq =1 Mbit/s_.
- Beachten Sie die unterschiedlichen Einheiten für Frequenz und Bitrate.
(3) Die erste und die dritte Lösungsalternative sind zutreffend:
- Es handelt es sich um ein optimales Binärsystem unter der Nebenbedingung der Leistungsbegrenzung.
- Der Crestfaktor ist bei Leistungsbegrenzung nicht von Bedeutung. Bei den hier gegebenen Voraussetzungen würde CS>1 gelten.
(4) Die Bitfehlerwahrscheinlichkeit eines optimalen Systems kann wie folgt berechnet werden:
- pB=Q(√2⋅EB/N0).
- Im vorliegenden Beispiel erhält man für die mittlere Energie pro Bit:
- EB= ∫+∞−∞|Gs(f)|2df=A2⋅∫+1/T−1/THNyq(f)df= A2T=(10−6V/Hz)210−6s=10−6V2s.
- Mit N0=8⋅10–8 V2/Hz ergibt sich daraus weiter:
- pB=Q(√2⋅10−6V2s8⋅10−8V2/Hz)=Q(√25)=Q(5)=0.287⋅10−6_.