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Digital Filters

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Revision as of 22:32, 20 June 2020 by Andre (talk | contribs)

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Programmbeschreibung


The applet should clarify the properties of digital filters, whereby we confine ourselves to filters of the order M=2. Both non-recursive filters (FIRFinite Impulse Response)  as well as recursive filters (IIRInfinite Impulse Response).

The input signal x(t) is represented by the sequence 〈x_ν〉 of its samples, where x_ν stands for x(ν · T_{\rm A}). The output sequence 〈y_ν〉is calculated, i.e. the discrete-time representation of the output signal y(t).

  • T_{\rm A} denotes the time interval between two samples.
  • We also limit ourselves to causal signals and systems, which means that x_ν \equiv 0 and y_ν \equiv 0 for ν \le 0.


It should also be noted that we denote the initial sequence 〈y_ν〉 as

(1) the discrete-time impulse response 〈h_ν〉 if the “discrete-time Dirac function” is present at the input:         〈x_ν〉= 〈1,\ 0,\ 0,\ 0,\ 0,\ 0,\ 0, \text{...}〉,

(2) the time-discrete step response 〈\sigma_ν〉 if the “time-discrete step function” is present at the input:         〈x_ν〉= 〈1,\ 1,\ 1,\ 1,\ 1,\ 1,\ 1, \text{...}〉,

(3) the discrete-time square response 〈\rho_ν^{(2, 4)}〉 if the “discrete-time square function” is present at the input:     〈x_ν〉= 〈0,\ 0,\ 1,\ 1,\ 1,\ 0,\ 0, \text{...}〉;
        In quotation marks are the beginning of the ones (2) and the position of the last ones (4).


Theoretical background


General block diagram

Each signal x(t) can only be represented on a computer by the sequence 〈x_ν〉 of its samples, where x_ν stands for x(ν · T_{\rm A}). right |frame| Nichtrekursives digitales Filter  (FIR–Filter)  M–Ordnung right |frame| Nichtrekursives digitales Filter  (FIR–Filter)  M–Ordnung

  • Der zeitliche Abstand  T_{\rm A}  zwischen zwei Abtastwerten ist dabei durch das  Abtasttheorem  nach oben begrenzt.
  • Wir beschränken uns hier auf kausale Signale und Systeme, das heißt, es gilt  x_ν \equiv 0  für  ν \le 0.
  • Um den Einfluss eines linearen Filters mit Frequenzgang  H(f)  auf das zeitdiskrete Eingangssignal  〈x_ν〉  zu erfassen, bietet es sich an, auch das Filter zeitdiskret zu beschreiben.  Im Zeitbereich geschieht das mit der zeitdiskreten Impulsantwort  〈h_ν〉.
  • Rechts sehen Sie das entsprechende Blockschaltbild.  Für die Abtastwerte des Ausgangssignals  〈y_ν〉  gilt somit:
y_\nu = \sum\limits_{\mu = 0}^M {a_\mu } \cdot x_{\nu - \mu } + \sum\limits_{\mu = 1}^M {b_\mu } \cdot y_{\nu - \mu } .

Hierzu ist Folgendes zu bemerken:

  • Der Index  \nu  bezieht sich auf Folgen, zum Beispiel am Eingang  〈x_ν〉  und Ausgang   〈y_ν〉.
  • Den Index  \mu  verwenden wir dagegen für die Kennzeichnung der  a– und  b–Filterkoeffizienten.
  • Die erste Summe beschreibt die Abhängigkeit des aktuellen Ausgangs  y_ν  vom aktuellen Eingang  x_ν  und von den  M  vorherigen Eingangswerten  x_{ν-1}, ... , x_{ν-M}.
  • Die zweite Summe kennzeichnet die Beeinflussung von  y_ν  durch die vorherigen Werte  y_{ν-1}, ... , y_{ν-M}  am Filterausgang.  Sie gibt den rekursiven Teil des Filters an.
  • Den ganzzahligen Parameter  M  bezeichnet man als die Ordnung  des digitalen Filters.  Im Programm ist dieser Wert auf  M\le 2  begrenzt.


\text{Definitionen:} 

(1)  Man bezeichnet die Ausgangsfolge  〈y_ν〉  als die  zeitdiskrete Impulsantwort  〈h_ν〉, wenn am Eingang die  „zeitdiskrete Diracfunktion”  anliegt:

〈x_ν〉= 〈1,\ 0,\ 0,\ 0,\ 0,\ 0,\ 0, \text{...}〉 .

(2)  Man bezeichnet die Ausgangsfolge  〈y_ν〉  als die  zeitdiskrete Sprungantwort  〈\sigma_ν〉, wenn am Eingang die  „zeitdiskrete Sprungfunktion”  anliegt:

〈x_ν〉= 〈1,\ 1,\ 1,\ 1,\ 1,\ 1,\ 1, \text{...}〉 .

(3)  Man bezeichnet die Ausgangsfolge  〈y_ν〉  als die  zeitdiskrete Recheckantwort  〈\rho_ν^{(2, 4)}〉, wenn am Eingang die  „zeitdiskrete Rechteckfunktion”  anliegt:

〈x_ν〉= 〈0,\ 0,\ 1,\ 1,\ 1,\ 0,\ 0, \text{...}〉 .
In Hochkommata angegeben sind hier der Beginn der Einsen  (2)  und die Stelle der letzten Eins  (4).


Nichtrekursives Filter   ⇒   FIR–Filter

right |frame| Nichtrekursives digitales Filter  (FIR–Filter)  M–Ordnung \text{Definition:}  Sind alle Rückführungskoeffizienten  b_{\mu} = 0, so spricht von einem  nichtrekursiven Filter.  In der englischsprachigen Literatur ist hierfür auch die Bezeichnung  FIR Filter  (Finite Impulse Response) gebräuchlich.

Für die Ordnung  M  gilt:

  • Der Ausgangswert  y_ν  hängt nur vom aktuellen und den  M  vorherigen Eingangswerten ab:
y_\nu = \sum\limits_{\mu = 0}^M {a_\mu \cdot x_{\mu - \nu } } .
  • Zeitdikrete Impulsantwort mit 〈x_ν〉= 〈1,\ 0,\ 0,\ 0,\ 0,\ 0,\ 0, \text{...}〉:
〈h_\mu〉= 〈a_0,\ a_1,\ \text{...},\ a_M〉 .


\text{Beispiel 1:}  Ein Zweiwegekanal, bei dem

  • das Signal auf dem Hauptpfad gegenüber dem Eingangssignal ungedämpft, aber um  2\ \rm µ s  verzögert ankommt, und
  • in  4\ \rm µ s  Abstand – also absolut zur Zeit  t = 6\ \rm µ s  – ein Echo mit halber Amplitude nachfolgt,


kann durch ein nichtrekursives Filter entsprechend obiger Skizze nachgebildet werden, wobei folgende Parameterwerte einzustellen sind:

M = 3,\quad T_{\rm A} = 2\;{\rm{µ s} },\quad a_{\rm 0} = 0,\quad a_{\rm 1} = 1, \quad a_{\rm 2} = 0, \quad a_{\rm 3} = 0.5.


\text{Beispiel 2:}  Betrachtet wird ein nichtrekursives Filter mit den Filterkoeffizienten  a_0 = 1,\hspace{0.5cm} a_1 = 2,\hspace{0.5cm} a_2 = 1.  right|frame|Nichtrekursives Filter

(1)   Die herkömmliche Impulsantwort lautet:   h(t) = \delta (t) + 2 \cdot \delta ( {t - T_{\rm A} } ) + \delta ( {t - 2T_{\rm A} } ).
        ⇒   Zeitdiskrete Impulsantwort:  〈h_\mu〉= 〈1,\ 2,\ 1〉 .

(2)   Der Frequenzgang  H(f)  ist die Fouriertransformierte von  h(t).  Durch Anwendung des Verschiebungssatzes:

H(f) = 2\big [ {1 + \cos ( {2{\rm{\pi }\cdot }f \cdot T_{\rm A} } )} \big ] \cdot {\rm{e} }^{ - {\rm{j} }2{\rm{\pi } }fT_{\rm A} }\hspace{0.5cm}\Rightarrow \hspace{0.5cm}H(f = 0) = 4.

(3)   Daraus folgt:  Die  zeitdiskrete Sprungantwort  〈\sigma_ν〉  tendiert für große  \nu  gegen  4.

(4)   Die zeitdiskrete Faltung der Eingangsfolge  \left\langle \hspace{0.05cm}{x_\nu } \hspace{0.05cm}\right\rangle = \left\langle {\;1,\;0,\;0,\;0,\;1,\;0,\;0,\;0,\;\text{...} } \hspace{0.05cm} \right\rangle  mit  \left\langle \hspace{0.05cm}{h_\nu } \hspace{0.05cm}\right\rangle = \left\langle \hspace{0.05cm}{1, \ 2,\ 1 } \hspace{0.05cm}\right\rangle  ergibt

\left\langle \hspace{0.05cm}{y_\nu } \hspace{0.05cm}\right\rangle = \left\langle {\;1,\;2,\;1,\;0,\;1,\;2,\;1,\;0,\;0,\;0,\;0,\; \text{...} \;} \right\rangle.

(5)   Die zeitdiskrete Faltung der Eingangsfolge  \left\langle \hspace{0.05cm}{x_\nu } \hspace{0.05cm}\right\rangle = \left\langle {\;1,\;1,\;0,\;0,\;1,\;0,\;0,\;0,\;\text{...} } \hspace{0.05cm} \right\rangle  mit  \left\langle \hspace{0.05cm}{h_\nu } \hspace{0.05cm}\right\rangle = \left\langle \hspace{0.05cm}{1, \ 2,\ 1 } \hspace{0.05cm}\right\rangle  ergibt

\left\langle \hspace{0.05cm}{y_\nu } \hspace{0.05cm}\right\rangle = \left\langle {\;1,\;3,\;3,\;2,\;2,\;1,\;0,\;0,\;0,\;0,\;0,\; \text{...} \;} \right\rangle.


Rekursives Filter   ⇒   IIR–Filter

right|frame|Rekursives Filter erster Ordnung \text{Definition:} 

  • Ist zumindest einer der Rückführungskoeffizienten  b_{\mu} \ne 0, so spricht von einem  rekursiven Filter  (siehe rechte Grafik).  Insbesondere in der englischsprachigen Literatur ist hierfür auch die Bezeichnung  IIR Filter  (Infinite Impulse Response) gebräuchlich.  Dieses Filter wird in der Verrsuchsdurchführung ausführlich behandelt.


  • Sind zusätzlich alle Vorwärtskoeffizienten identisch  a_\mu = 0  mit Ausnahme von  a_0,   so liegt ein  rein rekursives Filter  vor   (siehe linke Grafik).

left|frame| Rein rekursives Filter erster Ordnung


Im Folgenden beschränken wir uns auf den Sonderfall  „Rein rekursives Filter erster Ordnung”.  Dieses Filter weist folgende Eigenschaften auf:

  • Der Ausgangswert  y_ν  hängt (indirekt) von unendlich vielen Eingangswerten ab:
y_\nu = \sum\limits_{\mu = 0}^\infty {a_0 \cdot {b_1} ^\mu \cdot x_{\nu - \mu } .}
  • Dies zeigt die folgende Rechung:
y_\nu = a_0 \cdot x_\nu + b_1 \cdot y_{\nu - 1} = a_0 \cdot x_\nu + a_0 \cdot b_1 \cdot x_{\nu - 1} + {b_1} ^2 \cdot y_{\nu - 2} = a_0 \cdot x_\nu + a_0 \cdot b_1 \cdot x_{\nu - 1} + a_0 \cdot {b_1} ^2 \cdot x_{\nu - 2} + {b_1} ^3 \cdot y_{\nu - 3} = \text{...}.
  • Die zeitdiskrete Impulsantwort ist definitionsgemäß gleich der Ausgangsfolge, wenn am Eingang eine einzelne „Eins” bei  t =0  anliegt.
h(t)= \sum\limits_{\mu = 0}^\infty {a_0 \cdot {b_1} ^\mu \cdot \delta ( {t - \mu \cdot T_{\rm A} } )}\hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm}〈\hspace{0.05cm}h_\mu\hspace{0.05cm}〉= 〈\hspace{0.05cm}a_0, \ a_0\cdot {b_1}, \ a_0\cdot {b_1}^2 \ \text{...} \hspace{0.05cm}〉.

\text{Fazit:}  Bei einem rekursiven Filter reicht die (zeitdiskrete) Impulsantwort schon mit  M = 1  bis ins Unendliche:

  • Aus Stabilitätsgründen muss  b_1 < 1  gelten.
  • Bei  b_1 = 1  würde sich die Impulsantwort  h(t)  bis ins Unendliche erstrecken und bei  b_1 > 1  würde  h(t)  sogar bis ins Unendliche anklingen.
  • Bei einem solchen rekursiven Filter erster Ordnung ist jede einzelne Diraclinie genau um den Faktor  b_1  kleiner als die vorherige Diraclinie:
h_{\mu} = h(\mu \cdot T_{\rm A}) = {b_1} \cdot h_{\mu -1}.


frame| Zeitdiskrete Impulsantwort | rechts \text{Beispiel 3:}  Die nebenstehende Grafik zeigt die zeitdiskrete Impulsantwort  〈\hspace{0.05cm}h_\mu\hspace{0.05cm}〉  eines rekursiven Filters erster Ordnung mit den Parametern  a_0 = 1  und  b_1 = 0.6.

  • Der (zeitdiskrete) Verlauf ist exponentiell abfallend und erstreckt sich bis ins Unendliche.
  • Das Verhältnis der Gewichte zweier aufeinanderfolgender Diracs ist jeweils  b_1 = 0.6.


Rekursives Filter als Sinus–Generator

right|frame|Vorgeschlagene Filterstruktur ändern auf T_{\rm A} Die Grafik zeigt ein digitales Filter zweiter Ordnung, das zur Erzeugung einer zeitdiskreten Sinusfunktion auf einem digitalen Signalprozessor (DSP) geeignet ist, wenn die Eingangsfolge  \left\langle \hspace{0.05cm} {x_\nu } \hspace{0.05cm}\right\rangle  eine (zeitdiskrete) Diracfunktion ist:

\left\langle \hspace{0.05cm}{y_\nu }\hspace{0.05cm} \right\rangle = \left\langle {\, \sin ( {\nu \cdot T_{\rm A} \cdot \omega _0 } )\, }\right\rangle .

Die fünf Filterkoeffizienten ergeben sich aus der  Z-Transformation:

Z \big \{ {\sin ( {\nu T{\rm A}\cdot \omega _0 } )} \big \} = \frac{{z \cdot \sin \left( {\omega _0 \cdot T_{\rm A}} \right)}}{{z^2 - 2 \cdot z \cdot \cos \left( {\omega _0 \cdot T_{\rm A}} \right) + 1}}.

Nach Umsetzung dieser Gleichung durch ein rekursives Filter zweiter Ordnung erhält man folgende Filterkoeffizienten:

a_0 = 0,\quad a_1 = \sin \left( {\omega _0 \cdot T_{\rm A}} \right),\quad a_2 = 0, \quad b_1 = 2 \cdot \cos \left( {\omega _0 \cdot T_{\rm A}} \right),\quad b_2 = - 1.
  • Auf die Filterkoeffizienten  a_0  und  a_2  kann verzichtet werden und  b_2=-1  hat einen festen Wert. 
  • Die Kreisfrequenz  \omega_0  der Sinusschwingung wird also nur durch  a_0  und  a_0  festelegt.


\text{Beispiel 3:}  Es gelte  a_1 = 0.5b_1 = \sqrt 3x_0 = 1  und  x_{\nu \hspace{0.05cm}\ne\hspace{0.05cm} 0} = 0.

(1)  Dann gilt für die Ausgangswerte  y_\nu  zu den Zeitpunkten  \nu \ge 0:

  •   y_0 = 0;
  •   y_1 = 0.5                                                                                         ⇒  die „1” am Eingang wirkt sich wegen  a_0= 0  am Ausgang erst zum Zeitpunkt  \nu = 1  aus;
  •   y_2 = b_1 \cdot y_1 - y_0 = {\sqrt 3 }/{2} \approx 0.866                             ⇒   bei  \nu = 2  wird auch der rekursive Teil des Filters wirksam;
  •   y_3 = \sqrt 3 \cdot y_2 - y_1 = \sqrt 3 \cdot {\sqrt 3 }/{2} - {1}/{2} = 1          ⇒  für  \nu \ge 2  ist das Filter rein rekursiv:     y_\nu = b_1 \cdot y_{\nu - 1} - y_{\nu - 2};
  •   y_4 = \sqrt 3 \cdot y_3 - y_2 = \sqrt 3 \cdot 1 - {\sqrt 3 }/{2} = {\sqrt 3 }/{2};
  •   y_5 = \sqrt 3 \cdot y_4 - y_3 = \sqrt 3 \cdot {\sqrt 3 }/{2} - 1 = 0.5;
  •   y_6 = \sqrt 3 \cdot y_5 - y_4 = \sqrt 3 \cdot {1}/{2} - {\sqrt 3 }/{2} = 0;
  •   y_7 = \sqrt 3 \cdot y_6 - y_5 = \sqrt 3 \cdot 0 - {1}/{2} = - 0.5.

(2)  Durch Fortsetzung des rekursiven Algorithmuses erhält man für große  \nu–Werte:     y_\nu = y_{\nu - 12}   ⇒   T_0/T_{\rm A}= 12.



Versuchsdurchführung

right

  • Wählen Sie zunächst die Nummer  1  ...  10  der zu bearbeitenden Aufgabe.
  • Eine Aufgabenbeschreibung wird angezeigt. Die Parameterwerte sind angepasst.
  • Lösung nach Drücken von „Musterlösung”.
  • Die Nummer  0  entspricht einem „Reset”:  Gleiche Einstellung wie beim Programmstart.


(1)  Die Filterkoeffizienten seien  a_0=0.25a_1=0.5a_2=0.25b_1=b_2=0.  Um welches Filter handelt es sich? 
        Interpretieren Sie die Impulsantwort  〈h_ν〉,  die Sprungantwort  〈\sigma_ν〉  und  die Rechteckantwort  〈\rho_ν^{(2, 8)}〉  jeweils in zeitdiskreter Darstellung.

  •   Aufgrund der fehlenden  b–Koeffizienten handelt es sich um ein nichtrekursives digitales Filter   ⇒   FIR–Filter  (Finite Impulse Response).
  •   Die Impulsantwort setzt sich aus  M+1=3  Diraclinien gemäß den  a–Koeffizienten zusammen:    〈h_ν〉= 〈a_0, \ a_1,\ a_2〉= 〈0.25, \ 0.5,\ 0.25,\ 0, \ 0, \ 0,\text{...}〉 .
  •   Die Sprungantwort lautet:    〈\sigma_ν〉= 〈0.25, \ 0.75,\ 1,\ 1, \ 1, \ 1,\text{...}〉 .  Der Endwert ist gleich dem Gleichsignalübertragungsfaktor  H(f=0)=a_0+a_1+a_2 = 1.
  •   Die Verzerrungen bei Anstieg und Abfall erkennt man auch aus der Rechteckantwort  〈\rho_ν^{(2, 8)}〉= 〈0,\ 0, 0.25, \ 0.75,\ 1,\ 1, \ 1, \ 1, \ 1, \ 0.75, \ 0.25, \ \text{...}〉.

(2)  Wie unterscheiden sich die Ergebnisse mit  a_2=-0.25?

  •   Unter Berücksichtigung von  H(f=0)= 0.5  ergeben sich vergleichbare Folgen   ⇒   Sprungantwort:    〈\sigma_ν〉= 〈0.25, \ 0.75,\ 0.5,\ 0.5, \ 0.5, \ 0.5,\text{...}〉 .

(3)  Nun seien die Filterkoeffizienten  a_0=1b_1=0.9  sowie  a_1=a_2= b_2=0.  Um welches Filter handelt es sich?  Interpretieren Sie die Impulsantwort  〈h_ν〉.

  •   Es handelt sich um ein rekursives digitales Filter   ⇒   IIR–Filter  (Infinite Impulse Response)  erster Ordnung.  Es ist das zeitdiskrete Analogon zum RC–Tiefpass.
  •   Ausgehend von  h_0= 1  gilt  h_1= h_0 \cdot b_0= 0.9h_2= h_1 \cdot b_0= b_0^2=0.81h_3= h_2 \cdot b_0= b_0^3=0.729,  usw.   ⇒   〈h_ν〉  reicht bis ins Unendliche.
  •   Impulsantwort  h(t) = {\rm e}^{-t/T}  mit  T:  Schnittpunkt (Tangente bei  t=0, Abszisse)   ⇒   h_\nu= h(\nu \cdot T_{\rm A}) = {\rm e}^{-\nu/(T/T_{\rm A})}  mit  T/T_{\rm A} = 1/(h_0-h_1)= 10.
  •   Also:  Die Werte der zeitkontinuierlichen unterscheiden sich von der zeitdiskreten Impulsantwort.  Hierfür ergeben sich die Werte 1.0, \ 0.9048,\ 0.8187 ...

(4)  Die Filtereinstellung wird beibehalten.  Interpretieren Sie die Sprungantwort  〈h_ν〉  und  die Rechteckantwort  〈\rho_ν^{(2, 8)}〉.  Welcher Wert ergibt sich für  H(f=0)?

  •   Die Sprungantwort ist das Integral über die Impulsantwort:   \sigma(t) = T \cdot (1-{\rm e}^{-t/T}) ]   ⇒   \sigma_\nu= 10 \cdot (1-{\rm e}^{-\nu/10})   ⇒   \sigma_0=1\sigma_1=1.9\sigma_2=2.71, ...
  •   Für große \nu–Werte tendiert die (zeitdiskrete) Sprungantwort gegen den Gleichsignalübertragungsfaktor  H(f=0)= 10\sigma_{40}=9.867\sigma_{50}=9.954\sigma_\infty=10.
  •  Die Rechteckantwort  〈\rho_ν^{(2, 8)}〉  steigt mit einer Verzögerung von  2  in gleicher Weise an wie  〈\sigma_ν〉.  Im Bereich  \nu \ge 8  fallen die  \rho_ν– Werte exponentiell ab.

(5)  Wir betrachten weiterhin das Filter mit  a_0=1b_1=0.9a_1=a_2= b_2=0.  Wie lautet die Ausgangsfolge  〈y_ν〉 für die Eingangsfolge  〈x_ν〉= 〈1,\ 0,\ -0.5〉?
        Hinweis:  Die Aufgabe lässt sich ebenfalls mit diesem Programm lösen, obwohl die hier betrachtete Konstellation nicht direkt einstellbar ist.

  •   Man behilft sich, indem man den Koeffizienten  a_2=-0.5  setzt und dafür die Eingangsfolge auf   〈x_ν〉= 〈1,\ 0,\ 0,\ \text{ ...}〉   ⇒   „Diracfunktion” reduziert.
  •   Die tatsächliche Impulsantwort dieses Filters (mit  a_2=0)  wurde in Aufgabe  (3)  ermittelt:   h_0= 1,   h_1= 0.9,   h_2= 0.81,   h_3= 0.729,   h_4= 0.646.  
  •   Die Lösung dieser Aufgabe lautet somit:   y_0 = h_0= 1,   y_1= h_1= 0.9,   y_2 =h_2-h_0/2= 0.31,   y_3 =h_3-h_1/2= 0.279,   y_4 =h_4-h_2/2= 0.251.  
  •   Vorsicht:  Sprungantwort und Rechteckantwort beziehen sich nun auf das fiktive Filter (mit  a_2=-0.5)  und nicht auf das eigentliche Filter (mit  a_2=0).

(6)  Betrachten und interpretieren Sie die Impulsanwort und die Sprungantwort für die Filterkoeffizienten  a_0=1b_1=1a_1=a_2= b_2=0

  •   Das System ist instabil:   Eine zeitdiskrete Diracfunktion am Eingang  (zur Zeit  t=0)  bewirkt im Ausgangsignal unendlich viele Diracs gleicher Höhe.
  •   Eine zeitdiskrete Sprungfunktion am Eingang bewirkt im Ausgangsignal unendlich viele Diracs mit monoton ansteigenden Gewichten (bis ins Unendliche).

(7)  Betrachten und interpretieren Sie Impulsanwort und Sprungantwort für die Filterkoeffizienten  a_0=1b_1=-1a_1=a_2= b_2=0

  •   Im Gegensatz zur Aufgabe  (6)  sind hier die Gewichte der Impulsantwort  〈h_ν〉  nicht konstant gleich  1, sondern alternierend  \pm 1.  Das System ist ebenfalls instabil.
  •   Bei der Sprunganwort  〈\sigma_ν〉  wechseln sich dagegen die Gewichte alternierend zwischen  0  (bei geradem \nu)  und  1  (bei ungeradem \nu)  ab.

(8)  Wir betrachten den  „Sinusgenerator”:  a_1=0.5b_1=\sqrt{3}= 1.732b_2=-1.  Vergleichen Sie die Impulsantwort mit den berechneten Werten in  \text{Beispiel 4}.
        Wie beinflussen die Parameter  a_1  und  b_1  die Periodendauer  T_0/T_{\rm A}  und die Amplitude  A  der Sinusfunktion?

  •   〈x_ν〉=〈1, 0, 0, \text{...}〉   ⇒   〈y_ν〉=〈0, 0.5, 0.866, 1, 0.866, 0.5, 0, -0.5, -0.866, -1, -0.866, -0.5, 0, \text{...}〉   ⇒   Sinus,  Periode  T_0/T_{\rm A}= 12,  Amplitude  1.
  •   Die Vergrößerung/Verkleinerung von  b_1  führt zur größeren/kleineren Periodendauer  T_0/T_{\rm A}  und zur größeren/kleineren Amplitude  A.  Es muss  b_1 < 2  gelten.
  •   a_1  beinflusst nur die Amplitude, nicht die Periodendauer.  Für  a_1  gibt es keine Wertebegrenzumg.  Bei negativem  a_1  ergibt sich die Minus–Sinusfunktion.
  •   Gibt es hier keine Diskrepanz zu h(t) wertkontinuierlich ???

(9)  Die Grundeinstellung bleibt erhalten.  Mit welchen  a_1  und  b_1 ergibt sich eine Sinusfunktion mit Periodendauer  T_0/T_{\rm A}=16  und Amplitude  A=1?

  •   Durch Probieren erreicht man mit  b_1= 1.8478  tatsächlich die Periodendauer  T_0/T_{\rm A}=16.  Allerdings erhöht sich dadurch die Amplitude auf  A=1.307.
  •   Die Anpassung des Parameters   a_1= 0.5/1.307=0.3826  führt dann zur gewünschten Amplitude  A=1.
  •   Oder man kann das auch wie im Beispiel berechnen:  b_1 = 2 \cdot \cos ( {2{\rm{\pi }}\cdot{T_{\rm A}}/{T_0 }})= 2 \cdot \cos (\pi/8)=1.8478,     a_1 = \sin (\pi/8)=0.3827.

(10)  Wir gehen weiter vom „Sinusgenerator” aus.  Welche Modifikationen muss man vornehmen, um damit einen „Cosinus” zu generieren?

  •   Mit  a_1=0.5b_1=\sqrt{3}= 1.732b_2=-1  sowie  〈x_ν〉=〈1, 1, 1, \text{...}〉  ist die Ausgangsfolge  〈y_ν〉  das zeitdiskrete Analogon der Sprungantwort  \sigma(t).
  •   Es fehlen noch einige Statements


Zur Handhabung des Applets


Über die Autoren


Dieses interaktive Berechnungstool wurde am Lehrstuhl für Nachrichtentechnik der Technischen Universität München konzipiert und realisiert.

Nochmalige Aufrufmöglichkeit des Applets in neuem Fenster

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