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Exercise 2.4: Rectified Cosine

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Gleichgerichteter Cosinus

Ein Cosinussignal  x(t)  mit der Amplitude  1V  und der Frequenz  f0=10kHz  wird an den Eingang eines Doppelweggleichrichters gelegt. An dessen Ausgang ergibt sich das Signal  y(t), das in der Grafik unten dargestellt ist.

Bei den Teilaufgaben  (6)  und  (7)  wird auch das Fehlersignal  ε3(t)=y3(t)y(t)  verwendet. Dieses beschreibt die Differenz zwischen der auf lediglich  N=3  Koeffizienten begrenzten Fourierreihe   ⇒   y3(t)   und dem tatsächlichen Ausgangssignal  y(t).




Hinweise:

  • Zur Lösung der Aufgabe können Sie das folgende bestimmte Integral benutzen  (n sei ganzzahlig):
π/2π/2cos(u)cos(2nu)du=(1)n+124n21.


Fragebogen

1

Welche der folgenden Aussagen sind für das Signal  x(t)  zutreffend?

Die Periodendauer ist  T_0 = 100 \,µ{\rm s}.
Der Gleichsignalkoeffizient ist  A_0 = 0.
Von allen Cosinuskoeffizienten  A_n  ist genau einer ungleich Null.
Von allen Sinuskoeffizienten  B_n  ist genau einer ungleich Null.
Die Fourierreihe  x_3(t)  weicht nicht vom tatsächlichen Signal  x(t)  ab.

2

Wie groß ist die Periodendauer des Signals  y(t)?

T_0\ = \

  {\rm µs}

3

Berechnen Sie den Gleichsignalanteil des Signals  y(t).

A_0\ = \

  {\rm V}

4

Wie lauten die Sinuskoeffizienten  B_n? Begründen Sie Ihr Ergebnis. Geben Sie zur Kontrolle den Koeffizienten  B_2  ein.

B_2\ = \

  {\rm V}

5

Berechnen Sie nun die Cosinuskoeffizienten  A_n. Geben Sie zur Kontrolle den Koeffizienten  A_2  ein.

A_2\ = \

  {\rm V}

6

Geben Sie die Fourierreihe  y_3(t)  analytisch an (Begrenzung auf je  N = 3  Sinus– bzw. Cosinuskoeffizienten).
Wie groß ist der Fehler zwischen dieser endlichen Fourierreihe und dem tatsächlichen Signalwert bei  t = 0?

\varepsilon_3(t= 0)\ = \

{\rm V}

7

Berechnen Sie nun den Fehler  \varepsilon_3(t= 25 \,µ{\rm s}). Interpretieren Sie diesen Wert im Vergleich zum Ergebnis aus  (6).

\varepsilon_3(t= 25 \,µ{\rm s})\ = \

{\rm V}


Musterlösung

(1)  Richtig sind hier alle Lösungsvorschläge außer dem Vierten:

  • Aus der Signalfrequenz  f_0= 10\,\rm{kHz}  folgt  T_0 = 1/f_0 = 100\,µ\text{s}.
  • Das Cosinussignal ist gleichsignalfrei  (A_0 = 0)  und wird durch einen einzigen Cosinuskoeffizienten – nämlich  A_1  – vollständig beschrieben.
  • Alle Sinuskoeffizienten sind  B_n \equiv 0, da  x(t)  eine gerade Funktion ist.
  • Die Fourierreihendarstellung  x_3(t)  bildet  x(t)  fehlerfrei nach.


(2)  Aufgrund der Doppelweggleichrichtung ergibt sich für die Periodendauer nunmehr der halbe Wert:  T_0 \hspace{0.1cm}\underline{= 50\,µ\text{s}}.

  • Bei allen nachfolgenden Punkten bezieht sich die Angabe  T_0  auf diesen Wert, also auf die Periodendauer des Signals  y(t).


(3)  Im Bereich von  –T_0/2  bis  +T_0/2 \ (–25\,µ\text{s} \ \text{...} +25\,µ\text{s})  ist  y(t) = x(t). Mit  f_x= 10\,\rm{kHz} = 1/(2T_0)  gilt deshalb für diesen Abschnitt:

y(t)={\rm 1V}\cdot\cos(2{\pi} f_0\hspace{0.05cm}t)={\rm 1V}\cdot\cos(\pi \cdot {t}/{T_0}).
  • Daraus ergibt sich für den Gleichsignalanteil:
A_0=\frac{1}{T_0}\int^{T_0/2}_{-T_0/2}y(t)\,{\rm d} t=\frac{1}{T_0}\int^{T_0/2}_{-T_0/2}{\rm 1V}\cdot\cos(\pi\cdot {t}/{T_0})\,{\rm d}t.
  • Mit der Substitution  u = \pi \cdot t/T_0  erhält man schließlich:
A_0=\left. \frac{ {\rm 1V}}{\pi}\int_{-\pi /2}^{\pi/2}\cos(u)\,{\rm d}u=\frac{ {\rm 1V}}{\pi}\sin(u)\; \right| _{-\pi/2}^{\pi/2}=\frac{ {\rm 1V}\cdot 2}{\pi} \hspace{0.15cm}\underline{\approx 0.637\;{\rm V}}.


(4)  Da  y(–t) = y(t)  gilt, sind alle Sinuskoeffizienten  B_n = 0. Damit ist auch  B_2 \hspace{0.1cm}\underline{= 0}.


(5)  Für die Koeffizienten  A_n  gilt mit der Substitution  u = \pi \cdot t/T_0  entsprechend dem angegebenen Integral:

A_n = \frac{2{\rm V}}{T_0}\int_{-T_0/2}^{T_0/2}\cos(\pi\frac{t}{T_0})\cdot \cos(n\cdot 2\pi\frac{t}{T_0})\,{\rm d}t = \frac{2{\rm V}}{\pi}\int_{-\pi/2}^{\pi/2}\cos(u)\cdot \cos(2n u)\,{\rm d}u \quad \Rightarrow \quad A_n = \left( { - 1} \right)^{n + 1} \frac{{4\;{\rm{V}}}}{{{\rm{\pi }}\left( {4n^2 - 1} \right)}}.

Der Koeffizient  A_2  ist damit gleich  -4 \,\text{V}/(15\pi) \hspace{0.1cm}\underline{\approx -\hspace{0.05cm}0.085 \, \text{V}}.


(6)  Für die endliche Fourierreihe mit  N = 3  gilt allgemein:

y_3(t)=\frac{2{\rm V}}{\pi} \cdot \left [ 1+{2}/{3} \cdot \cos(\omega_0t)-{2}/{15}\cdot \cos(2\omega_0t)+{2}/{35}\cdot \cos(3\omega_0t) \right ].

Zum Zeitpunkt  t = 0  ist  y_3(0) \approx 1.0125 \ \rm V; damit ergibt sich der Fehler zu  \varepsilon_3(t = 0) \hspace{0.15cm}\underline{= 0.0125 \,\text{V}} .


(7)  Die Zeit  t = 25\,µ\text{s}  entspricht der halben Periodendauer des Signals  y(t). Hierfür gilt wegen  \omega_0 \cdot T_0 = 2\pi:

y_3(T_0/2) = \frac{2{\rm V}}{\pi} \left [1+\frac{2}{3} \cdot \cos({\pi}) -\frac{2}{15}\cdot \cos(2\pi)+\frac{2}{35}\cdot \cos(3\pi)\right ]= \frac{2{\rm V}}{\pi}\left [1-\frac{2}{3}-\frac{2}{15}-\frac{2}{35}\right ] = \frac{2{\rm V}}{7\pi}\approx 0.091{\rm V}.
  • Da  y(T_0/2) = 0  ist, ergibt sich auch  \varepsilon_3(T_0/2) \hspace{0.15cm}\underline{\approx 0.091\,{\rm V}}.
  • Dieser Fehler ist um mehr als den Faktor 7 größer als der Fehler bei  t = 0, da  y(t)  bei  t = T_0/2  mehr hochfrequente Anteile besitzt (spitzförmiger Verlauf).
  • Wird gefordert, dass der Fehler  \varepsilon_3(T_0/2)  kleiner als  0.01  sein soll, dann müssten mindestens  32  Fourierkoeffizienten berücksichtigt werden.