Exercise 4.8Z: AWGN Channel

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P ID413 Sto Z 4 8.png
Wir betrachten hier ein analoges Nachrichtensignal s(t), dessen Amplitudenwerte gaußverteilt sind. Der Effektivwert σs dieses mittelwertfreien Signals beträgt 1 V. Diese Größe bezeichnet man auch als die Streuung.
Bei der Übertragung wird s(t) von einem Störsignal n(t) additiv überlagert, das ebenso wie s(t) als gaußverteilt und mittelwertfrei angenommen werden kann. Der Effektivwert (die Streuung) des Störsignals sei allgemein σn. Es kann angenommen werden, dass zwischen Nutzsignal s(t) und Störsignal n(t) keine statistischen Abhängigkeiten bestehen.
Man bezeichnet eine solche Konstellation als Additive White Gaussian Noise (AWGN) und verwendet als Qualitätskriterium für das Empfangssignal r(t) das Signal-zu-Störverhältnis (Signal-to-Noise-Ratio):
$${\rm SNR} = \frac {\sigma_s^2}{\sigma_n^2}.$$
Hinweis: Die Aufgabe bezieht sich auf die theoretischen Grundlagen von Kapitel 4.2 und Kapitel 4.3.


Fragebogen

1

Geben Sie die WDF fr(r) des Empfangssignals r(t) allgemein an. Wie groß ist der Effektivwert σr, wenn σn = 0.75 V beträgt?

$\sigma_r$ =

V

2

Berechnen Sie den Korrelationskoeffizienten, der zwischen den beiden Signalen s(t) und r(t) besteht. Welcher Wert ergibt sich für σn = 0.75 V?

$\rho_\text{sr}$ =

3

Berechnen Sie ρsr abhängig von SNR. Leiten Sie eine Näherung für große SNR–Werte ab. Welcher Koeffizient ergibt sich für 10 · lg SNR = 30 dB?

$\rho_\text{sr}$ =


Musterlösung

1.  Es gilt r(t) = s(t) + n(t). Somit kann fr(r) aus der Faltung der beiden Dichtefunktionen fs(s) und fn(n) berechnet werden. Da beide Signale gaußverteilt sind, liefert die Faltung ebenfalls eine Gaußfunktion:
$$f_r(r)= \frac {1}{\sqrt{2 \pi} \cdot \sigma_r} \cdot {\rm e}^{-r^2/(2 \sigma_r^2)}.$$
Die Varianzen von s(t) und n(t) addieren sich. Deshalb erhält man mit σs = 1 V und σn = 0.75 V:
$$\sigma_r = \sqrt{\sigma_s^2 + \sigma_n^2} =\sqrt{{(\rm 1\hspace{0.1cm}V)^2} + {(\rm 0.75\hspace{0.1cm}V)^2}}\hspace{0.15cm}\underline{ = {\rm 1.25\hspace{0.1cm}V}}.$$
2.  Für den Korrelationskoeffizienten gilt mit dem gemeinsamen Moment msr:
$$\rho_{sr } = \frac{m_{sr }}{\sigma_s \cdot \sigma_r}.$$
Hierbei ist berücksichtigt, dass s(t) und auch r(t) mittelwertfrei sind, so dass μsr = msr gilt. Da s(t) und n(t) als statistisch unabhängig voneinander – und damit unkorreliert – vorausgesetzt wurden, gilt weiter:
$$m_{sr} = {\rm E}[s(t) \cdot r(t)] = {\rm E}[s^2(t)] + {\rm E}[s(t) \cdot n(t)] ={\rm E}[s^2(t)] = \sigma_s^2.$$
Daraus folgt:
$$\rho_{sr } = \frac{\sigma_s}{ \sigma_r} = \sqrt{\frac{\sigma_s^2}{\sigma_s^2 + \sigma_n^2}} = \left (1+ \frac{\sigma_n^2}{\sigma_s^2}\right)^{-1/2}.$$
Mit σs = 1 V, σn = 0.75 V und σr = 1.25 V erhält man ρsr = 0.8.
3.  Der in b) berechnete Ausdruck kann mit der Abkürzung SNR = σs2/σn2 wie folgt dargestellt werden:
$$\rho_{sr } = \frac{1}{ \sqrt{1 + \frac{1}{SNR}}} \approx \frac{1}{ {1 + \frac{1}{2 \cdot SNR}}} \approx 1 - \frac{1}{2 \cdot SNR}.$$
Der Signal-zu-Stör-Abstand 10 · lg(SNR) = 30 dB führt zum absoluten Wert SNR = 1000. In die obige Gleichung eingesetzt ergibt dies näherungsweise einen Korrelationskoeffizienten von 0.9995.