Exercise 4.6Z: ISDN Supply Lines
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- Bei ISDN ist der Endverzweiger (in der Nähe des Teilnehmers) mit einer Ortsvermittlungsstelle (OVSt) durch eine Kupfer–Doppelader verbunden, wobei jeweils zwei Doppeladern zu einem so genannten Sternvierer verdrillt sind. Mehrere solcher Sternvierer sind dann zu einem Grundbündel, mehrere Grundbündel zu einem Hauptbündel zusammengefasst (siehe Grafik).
- Im Netz der Deutschen Telekom (ehemals: Deutsche Bundespost) findet man meist Kupferleitungen mit 0.4 mm Aderdurchmesser, für deren Dämpfungs– und Phasenfunktion in [PW95] die folgenden Gleichungen angegeben werden:
- $$\frac{{\rm a}_{\rm K}(f)}{\rm dB} = \left [ 5.1 + 14.3 \cdot \left (\frac{f}{\rm MHz}\right )^{0.59}\right ]\cdot\frac{l}{\rm km} \hspace{0.05cm},$$
- $$\frac{b_{\rm K}(f)}{\rm rad} = \left [ 32.9 \cdot \frac{f}{\rm MHz} + 2.26 \cdot \left (\frac{f}{\rm MHz}\right )^{0.5}\right ]\cdot\frac{l}{\rm km} \hspace{0.05cm}.$$
- Hierbei bezeichnet l die Leitungslänge.
- Hinweis: Die Aufgabe gehört zum Kapitel 4.3. Weitere Informationen zum Dämpfungsverhalten von Kupferleitungen finden Sie im Kapitel 1.1 des Buches „Beispiele von Nachrichtensystemen”.
Fragebogen
Musterlösung
- 1. Im Anschlussbereich wird eine Zweidrahtübertragung verwendet. Die möglichen Anschlüsse sind somit gleich der Anzahl der Doppeladern im Hauptkabel: N = 5 · 5 · 2 = 50.
- 2. Bei Zweidrahtübertragung ist ein Richtungstrennungsverfahren erforderlich, nämlich die so genannte Gabelschaltung. Diese hat die Aufgabe, dass beim Empfänger A nur das Sendesignal von Teilnehmer B ankommt, nicht jedoch das eigene Sendesignal. Dies gelingt bei schmalbandigen Signalen – zum Beispiel Sprache – im allgemeinen recht gut, jedoch nicht vollständig ⇒ Lösungsvorschlag 1.
- Der Lösungsvorschlag 2 ist ebenfalls zutreffend. Aufgrund von induktiven und kapazitiven Kopplungen kann es zu Übersprechen von der im gleichen Sternvierer befindlichen Doppelader kommen, wobei Nahnebensprechen (das heißt: der störende Sender und der gestörte Empfänger liegen örtlich zusammen) zu größeren Beeinträchtigungen führt als Fernnebensprechen.
- Nicht zutreffend ist dagegen der letzte Lösungsvorschlag. Impulsinterferenzen – also die gegenseitige störende Beeinflussung benachbarter Symbole – können zwar durchaus auftreten, hängen aber nicht mit der Zweidrahtübertragung zusammen. Der Grund für solche Impulsinterferenzen sind vielmehr lineare Verzerrungen, bedingt durch einen nichtidealen Dämpfungs– oder Phasenverlauf.
- 3. Die Gleichsignal–Dämpfung um den Faktor 4 kann wie folgt ausgedrückt werden:
- $$a_{\rm K}(f = 0) = 20 \cdot {\rm lg}\,\,(4) = 12.04\,{\rm dB}\hspace{0.05cm}.$$
- Mit dem angegebenen Koeffizienten 5.1 dB/km ergibt sich somit die Leitungslänge 12.04/5.1 = 2.36 km.
- 4. Mit den angegebenen Gleichungen und l = 2.36 km erhält man:
- $$a_{\rm K}(f = 120\,{\rm kHz}) = (5.1 + 14.3 \cdot 0.12^{\hspace{0.05cm}0.59}) \cdot 2.36\,{\rm dB}\hspace{0.15cm}\underline{ \approx 21.7\,{\rm dB}}\hspace{0.05cm},\\ b_{\rm K}(f = 120\,{\rm kHz}) = (32.9 \cdot 0.12 + 2.26 \cdot 0.12^{\hspace{0.05cm}0.5}) \cdot 2.36\,{\rm rad}\hspace{0.15cm}\underline{ \approx 11.2\,{\rm rad}}\hspace{0.05cm}.$$