Difference between revisions of "Applets:Zur Verdeutlichung der grafischen Faltung"

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*Alle Grafiken und Ergebniswerte sind aktualisiert.
 
*Musterlösung nach Drücken von „Hide solution”.
 
 
*Nummer „0”:   Gleiche Einstellung wie beim Programmstart.
 
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<br>&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;&nbsp;  Interpretieren Sie die dargestellten Grafiken. Wie groß ist der maximale Ausgangswert &nbsp;$y_{\rm max}$? Zu welcher Zeit &nbsp;$t_{\rm max}$&nbsp;  tritt dieser auf? }}
 
<br>&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;&nbsp;  Interpretieren Sie die dargestellten Grafiken. Wie groß ist der maximale Ausgangswert &nbsp;$y_{\rm max}$? Zu welcher Zeit &nbsp;$t_{\rm max}$&nbsp;  tritt dieser auf? }}
  
::*&nbsp;Dargestellt sind nach Umbenennung: &nbsp;Eingangssignal&nbsp; $x(\tau)$ &nbsp; &rArr; &nbsp; rote Kurve,  &nbsp;Impulsantwort&nbsp; $h(\tau)$ &nbsp; &rArr; &nbsp; blaue Kurve, nach Spiegelung&nbsp; $h(-\tau)$ &nbsp; &rArr; &nbsp; grüne Kurve.
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::*&nbsp;Nach Umbenennung: &nbsp;Eingangssignal&nbsp; $x(\tau)$ &nbsp; &rArr; &nbsp; rote Kurve,  &nbsp;Impulsantwort&nbsp; $h(\tau)$ &nbsp; &rArr; &nbsp; blaue Kurve, nach Spiegelung&nbsp; $h(-\tau)$ &nbsp; &rArr; &nbsp; grüne Kurve.
::*&nbsp;Verschiebt man die grüne Kurve um&nbsp; $t$&nbsp; nach rechts, so erhält man $h(t-\tau)$. Der Ausgangswert &nbsp;$y(t)$&nbsp; ergibt sich durch Multiplikation und Integration bzgl. $\tau$:  
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::*&nbsp;Verschiebt man die grüne Kurve um&nbsp; $t$&nbsp; nach rechts, so erhält man $h(t-\tau)$. $y(t)$&nbsp; ergibt sich durch Multiplikation und Integration bzgl. $\tau$:  
  
 
:::$$y (t) = \int_{ - \infty }^{ +\infty } {x ( \tau  ) }  \cdot h ( {t - \tau } ) \hspace{0.1cm}{\rm d}\tau = \int_{ - \infty }^{ t } {x ( \tau  ) }  \cdot h ( {t - \tau } ) \hspace{0.1cm}{\rm d}\tau .$$
 
:::$$y (t) = \int_{ - \infty }^{ +\infty } {x ( \tau  ) }  \cdot h ( {t - \tau } ) \hspace{0.1cm}{\rm d}\tau = \int_{ - \infty }^{ t } {x ( \tau  ) }  \cdot h ( {t - \tau } ) \hspace{0.1cm}{\rm d}\tau .$$
::*&nbsp;Der Ausgangsimpuls &nbsp;$y_{\rm max}$&nbsp; ist im vorliegenden Fall unsymmetrisch; der maximale Ausgangswert &nbsp;$y_{\rm max}\approx 0.67$&nbsp; tritt bei &nbsp;$t_{\rm max}\approx 1.5$&nbsp; auf.  
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::*&nbsp;Der Ausgangsimpuls &nbsp;$y_(t)$&nbsp; ist im vorliegenden Fall unsymmetrisch; der maximale Ausgangswert &nbsp;$y_{\rm max}\approx 0.67$&nbsp; tritt bei &nbsp;$t_{\rm max}\approx 1.5$&nbsp; auf.  
  
 
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'''(2)''' &nbsp; Was ändert sich, wenn man die äquivalente Impulsdauer von&nbsp; $h(t)$&nbsp; auf &nbsp;$\Delta t_h= 1.5$&nbsp; erhöht? }}
 
'''(2)''' &nbsp; Was ändert sich, wenn man die äquivalente Impulsdauer von&nbsp; $h(t)$&nbsp; auf &nbsp;$\Delta t_h= 1.5$&nbsp; erhöht? }}
  
::*&nbsp;Der maximale Ausgangswert &nbsp;$y_{\rm max}\approx 0.53$&nbsp; tritt nun bei &nbsp;$t_{\rm max}\approx 1.75$&nbsp; auf. Durch die ungünstigere Impulsantwort wird der Eingangsimpuls stärker verformt.  
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::*&nbsp;$y_{\rm max}\approx 0.53$&nbsp; tritt nun bei &nbsp;$t_{\rm max}\approx 1.75$&nbsp; auf. Durch die ungünstigere Impulsantwort wird der Eingangsimpuls stärker verformt.  
 
::*&nbsp;Bei einem digitalen Nachrichtenübertragungssystem hätte dies stärkere Impulsinterenzen (''Intersymbol Interference '') zur Folge.
 
::*&nbsp;Bei einem digitalen Nachrichtenübertragungssystem hätte dies stärkere Impulsinterenzen (''Intersymbol Interference '') zur Folge.
  
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'''(4)''' &nbsp; Was ändert sich, wenn man die äquivalente Impulsdauer von&nbsp; $h(t)$&nbsp; auf &nbsp;$\Delta t_h= 2$&nbsp; erhöht? }}
 
'''(4)''' &nbsp; Was ändert sich, wenn man die äquivalente Impulsdauer von&nbsp; $h(t)$&nbsp; auf &nbsp;$\Delta t_h= 2$&nbsp; erhöht? }}
  
::*&nbsp;Die Faltung zweier unterschiedlich breiten Rechtecke ergibt ein Trapez, im vorliegenden Fall zwischen &nbsp;$-0.5$&nbsp; und &nbsp;$+2.5$ &rArr; &nbsp; äquivalente Impulsdauer &nbsp;$\Delta t_y= 2$.
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::*&nbsp;Die Faltung zweier unterschiedlich breiten Rechtecke ergibt ein Trapez, hier zwischen &nbsp;$-0.5$&nbsp; und &nbsp;$+2.5$ &rArr; &nbsp; äquivalente Impulsdauer &nbsp;$\Delta t_y= 2$.
 
::*&nbsp;Das Maximum &nbsp;$y_{\rm max} = 0.5$&nbsp; tritt im Bereich &nbsp;$0.5 \le t \le 1.5$ auf. Bezüglich der Kausalität ändert sich nichts.
 
::*&nbsp;Das Maximum &nbsp;$y_{\rm max} = 0.5$&nbsp; tritt im Bereich &nbsp;$0.5 \le t \le 1.5$ auf. Bezüglich der Kausalität ändert sich nichts.
  
 
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'''(5)''' &nbsp; Wählen Sie nun den (unsymetrischen) &nbsp;$\text{Rechteckimpuls: }A_x = 1, \ \Delta t_x= 1, \ \tau_x = 0.5$&nbsp; und die  &nbsp;$\text{  Impulsantwort eines Tiefpasses 1. Ordnung: }\Delta t_h= 1$.  
 
'''(5)''' &nbsp; Wählen Sie nun den (unsymetrischen) &nbsp;$\text{Rechteckimpuls: }A_x = 1, \ \Delta t_x= 1, \ \tau_x = 0.5$&nbsp; und die  &nbsp;$\text{  Impulsantwort eines Tiefpasses 1. Ordnung: }\Delta t_h= 1$.  
<br>&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;&nbsp;  Interpretieren Sie die Ergebnisse. Wie groß ist der maximale Ausgangswert &nbsp;$y_{\rm max}$? Zu welchen Zeiten ist &nbsp;$y(t)>0$? Beschreibt &nbsp;$h(t)$&nbsp; ein kausales System? }}  
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::*&nbsp;Die Impulsantwort &nbsp;$h(t)$&nbsp; hat für &nbsp;$t > 0$&nbsp; einen exponentiell abfallenden Verlauf. Füt &nbsp;$t > 0$&nbsp; gilt stets &nbsp;$y(t) > 0$, aber die Signalwerte können sehr klein werden.  
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::*&nbsp;$h(t)$&nbsp; hat für &nbsp;$t > 0$&nbsp; einen exponentiell abfallenden Verlauf. Für &nbsp;$t > 0$&nbsp; gilt stets &nbsp;$y(t) > 0$, aber die Signalwerte können sehr klein werden.  
::*&nbsp;Das Impulsmaximum &nbsp;$y_{\rm max} = 0.63$&nbsp; tritt bei &nbsp;$t_{\rm max} = +1$ auf. Für &nbsp;$ t < t_{\rm max}$ ist der Verlauf exponentiell ansteigend, für &nbsp;$ t > t_{\rm max}$&nbsp; exponentiell abfallend.  
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::*&nbsp;$y_{\rm max} = 0.63$&nbsp; tritt bei &nbsp;$t_{\rm max} = +1$ auf. Für &nbsp;$ t < t_{\rm max}$ ist der Verlauf exponentiell ansteigend, für &nbsp;$ t > t_{\rm max}$&nbsp; exponentiell abfallend.  
 
::*&nbsp;Der Tiefpass 1. Ordnung kann mit einem Widerstand und einer Kapazität realisiert werden. Jedes realisierbare System  ist per se kausal.  
 
::*&nbsp;Der Tiefpass 1. Ordnung kann mit einem Widerstand und einer Kapazität realisiert werden. Jedes realisierbare System  ist per se kausal.  
  
 
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'''(6)''' &nbsp; Wählen Sie wie in &nbsp;'''(3)'''&nbsp; die rechteckförmige Impulsantwort &nbsp;$\text{(Spalt&ndash;Tiefpass; }\Delta t_h= 1)$. Mit welchem Eingang &nbsp;$x(t)$&nbsp; ergibt sich das gleiche &nbsp;$y(t)$&nbsp; wie bei&nbsp; '''(5)'''?}}   
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'''(6)''' &nbsp; Wählen Sie wie in &nbsp;'''(3)'''&nbsp; die rechteckförmige Impulsantwort &nbsp;$\text{(Spalt&ndash;Tiefpass; }\Delta t_h= 1)$. Mit welchem &nbsp;$x(t)$&nbsp; ergibt sich das gleiche &nbsp;$y(t)$&nbsp; wie bei&nbsp; '''(5)'''?}}   
  
 
::*&nbsp;Das Signal &nbsp;$y(t)$&nbsp; in &nbsp;'''(5)'''&nbsp; ergab sich als Faltung zwischen dem rechteckigen Eingang &nbsp;$x(t)$&nbsp; und der Exponentialfunktion &nbsp;$h(t)$.  
 
::*&nbsp;Das Signal &nbsp;$y(t)$&nbsp; in &nbsp;'''(5)'''&nbsp; ergab sich als Faltung zwischen dem rechteckigen Eingang &nbsp;$x(t)$&nbsp; und der Exponentialfunktion &nbsp;$h(t)$.  
 
::*&nbsp;Da die Faltungsoperation kommutativ ist, ergibt sich das gleiche Ergebnis mit der Exponentialfunktion &nbsp;$x(t)$ und der Rechteckfunktion &nbsp;$h(t)$.
 
::*&nbsp;Da die Faltungsoperation kommutativ ist, ergibt sich das gleiche Ergebnis mit der Exponentialfunktion &nbsp;$x(t)$ und der Rechteckfunktion &nbsp;$h(t)$.
::*&nbsp;Die richtige Einstellung für das Eingangssignal &nbsp;$x(t)$&nbsp; ist somit &nbsp;$\text{Gaußimpuls: }A_x = 1, \ \Delta t_x= 1, \ \tau_x = 0$&nbsp;.
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::*&nbsp;Die richtige Einstellung für das Eingangssignal &nbsp;$x(t)$&nbsp; ist somit &nbsp;$\text{Exponentialimpuls: }A_x = 1, \ \Delta t_x= 1, \ \tau_x = 0$&nbsp;.
  
 
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<br>&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;&nbsp;  Analsyieren und interpretieren Sie dieses &bdquo;System&rdquo; im Hinblick auf Kausalität und die entstehenden Verzerrungen für ein Rechtecksignal. }}
 
<br>&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;&nbsp;  Analsyieren und interpretieren Sie dieses &bdquo;System&rdquo; im Hinblick auf Kausalität und die entstehenden Verzerrungen für ein Rechtecksignal. }}
  
::*&nbsp;Der Tiefpass ist nicht kausal / nicht realisierbar: für &nbsp;$t < 0$&nbsp; gilt nicht &nbsp;$h(t) \equiv 0$&nbsp; gilt. Als Modell geeignet, wenn man die unendliche Laufzeit außer Acht lässt.   
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::*&nbsp;Der Tiefpass ist nicht kausal (realisierbar): für &nbsp;$t < 0$&nbsp; gilt nicht &nbsp;$h(t) \equiv 0$&nbsp; gilt. Geeignetes Modell, wenn man die unendliche Laufzeit außer Acht lässt.   
 
::*&nbsp;Je größer &nbsp;$\Delta t_h$&nbsp; ist, desto breiter wird der Ausgangsimpuls und um so stärker die Degradation eines Digitalsystems durch Impulsinterferenzen.
 
::*&nbsp;Je größer &nbsp;$\Delta t_h$&nbsp; ist, desto breiter wird der Ausgangsimpuls und um so stärker die Degradation eines Digitalsystems durch Impulsinterferenzen.
::*&nbsp;Der Tiefpass&ndash;Frequenzgang &nbsp;$H(f)$&nbsp; ist die Fouriertransformierte von &nbsp;$h(t)$. Je größer &nbsp;$\Delta t_h$&nbsp; ist, desto schmalbandiger ist das System &nbsp;$\Delta f_h = 1/\Delta t_h$.
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::*&nbsp;Der Tiefpass&ndash;Frequenzgang &nbsp;$H(f)$&nbsp; ist die Fouriertransformierte von &nbsp;$h(t)$. Je größer &nbsp;$\Delta t_h$&nbsp; ist, desto kleiner ist &nbsp;$\Delta f_h = 1/\Delta t_h$.
  
 
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::*&nbsp;$y(t)$&nbsp; ist ebenfalls (exakt) gaußförmig. Merksatz:&nbsp; '''Gauß gefaltet mit Gauß ergibt immer Gauß'''.
 
::*&nbsp;$y(t)$&nbsp; ist ebenfalls (exakt) gaußförmig. Merksatz:&nbsp; '''Gauß gefaltet mit Gauß ergibt immer Gauß'''.
::*&nbsp;Äquivalente Dauer des Ausgangsimpules: &nbsp;$\Delta t_y =\sqrt{\Delta t_x^2+ \Delta t_h^2} = 2.5$.  Impulsmaximum $($bei $t=0)$: &nbsp;$y_{\rm max} = A_x \cdot \Delta t_x/\Delta t_y = 1 \cdot 1.5/2.5 = 0.6$.
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::*&nbsp;Äquivalente Dauer: &nbsp;$\Delta t_y =\sqrt{\Delta t_x^2+ \Delta t_h^2} = 2.5$.  Impulsmaximum $($bei $t=0)$: &nbsp;$y_{\rm max} = A_x \cdot \Delta t_x/\Delta t_y = 1 \cdot 1.5/2.5 = 0.6$.
  
 
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::*&nbsp;$y(t)$&nbsp; ist gaußähnlich, aber nicht exakt gaußförmig. Merksatz:&nbsp; '''Gauß gefaltet mit Nicht&ndash;Gauß ergibt niemals exakt Gauß'''.
 
::*&nbsp;$y(t)$&nbsp; ist gaußähnlich, aber nicht exakt gaußförmig. Merksatz:&nbsp; '''Gauß gefaltet mit Nicht&ndash;Gauß ergibt niemals exakt Gauß'''.
::*&nbsp;Die abgefragten Kenngrößen des Ausgangsimpules &nbsp;$y(t)$&nbsp; unterscheiden sich nur geringfügig gegenüber &nbsp;'''(8)''': &nbsp;$\Delta t_y \approx 2.???$,  &nbsp;$y_{\rm max} \approx 0.59$.     
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::*&nbsp;Die abgefragten Kenngrößen des Ausgangsimpules &nbsp;$y(t)$&nbsp; unterscheiden sich nur geringfügig gegenüber &nbsp;'''(8)''': &nbsp;$\Delta t_y \approx 2.55$,  &nbsp;$y_{\rm max} \approx 0.59$.     
  
  

Revision as of 11:46, 3 July 2019

Open Applet in a new tab

Programmbeschreibung


Dieses Applet verdeutlicht die Quellencodierverfahren nach Huffman bzw. Shannon–Fano. Diese Verfahren komprimieren redundante wertdiskrete Quellen ohne Gedächtnis mit Stufenzahl  $M$, dem Symbolvorrat  $\{ \hspace{0.05cm}q_{\mu}\hspace{0.01cm} \} = \{ \rm A, \hspace{0.1cm} B, \hspace{0.1cm}\text{ ...}\}$ und den Symbolwahrscheinlichkeiten  $p_{\rm A} \hspace{0.05cm},\hspace{0.1cm} p_{\rm B} \hspace{0.05cm}, \hspace{0.05cm}\text{ ...}$ .

Ziel der Quellencodierung und insbesondere der Klasse der Entropiecodierung – zu der „Huffman” und „Shannon–Fano” gehören – ist, dass die mittlere Codewortlänge  $L_{\rm M}$  des binären Codes – darstellbar durch unterschiedlich lange Folgen von Nullen und Einsen – möglichst nahe an die Quellenentropie

$$H = \sum_{\mu = 1}^{M} \hspace{0.2cm} {\rm Pr}(q_{\mu}) \cdot {\rm log_2}\hspace{0.1cm}\frac {1}{{\rm Pr}(q_{\mu})} = -\sum_{\mu = 1}^{M} \hspace{0.2cm} {\rm Pr}(q_{\mu}) \cdot {\rm log_2}\hspace{0.1cm}{\rm Pr}(q_{\mu})\hspace{0.5cm}\big[\hspace{0.05cm}{\rm Einheit\hspace{-0.1cm}: \hspace{0.1cm}bit/Quellensymbol}\hspace{0.05cm}\big]$$

heranreicht. Allgemein gilt  $L_{\rm M} \ge H$, wobei das Gleichheitszeichen nicht für alle Symbolwahrscheinlichkeiten erreicht werden kann.

Dargestellt werden jeweils

  • das Baumdiagramm zur Herleitung des jeweiligen Binärcodes, und
  • eine simulierte Quellensymbolfolge der Länge  $N = 10000$  (Entropie  $H\hspace{0.05cm}' \approx H)$  und die dazugehörige Codesymbolfolge der Länge  $L_{\rm M}\hspace{0.05cm}' \hspace{-0.03cm}\cdot \hspace{-0.03cm} N$.


Auf die Einheiten „$\rm bit/Quellensymbol$” für die Entropie und die mittlere Codewortlänge wird im Programm verzichtet.


Theoretischer Hintergrund


Der Huffman–Algorithmus

Versuchsdurchführung

Exercises Entropie.png
  • Wählen Sie zunächst die Aufgabennummer. Eine Aufgabenbeschreibung wird angezeigt.
  • Alle Parameter sind angepasst. Alle Grafiken und Ergebniswerte sind aktualisiert.
  • Musterlösung nach Drücken des entsprechenden Buttons.
  • Nummer „0”:   Gleiche Einstellung wie beim Programmstart.


(1)   Wählen Sie die Parameter gemäß Voreinstellung  $\text{(Gaußimpuls: }A_x = 1, \ \Delta t_x= 1, \ \tau_x = 1; \text{ Impulsantwort gemäß Tiefpass 2. Ordnung: }\Delta t_h= 1)$.
         Interpretieren Sie die dargestellten Grafiken. Wie groß ist der maximale Ausgangswert  $y_{\rm max}$? Zu welcher Zeit  $t_{\rm max}$  tritt dieser auf?

  •  Nach Umbenennung:  Eingangssignal  $x(\tau)$   ⇒   rote Kurve,  Impulsantwort  $h(\tau)$   ⇒   blaue Kurve, nach Spiegelung  $h(-\tau)$   ⇒   grüne Kurve.
  •  Verschiebt man die grüne Kurve um  $t$  nach rechts, so erhält man $h(t-\tau)$. $y(t)$  ergibt sich durch Multiplikation und Integration bzgl. $\tau$:
$$y (t) = \int_{ - \infty }^{ +\infty } {x ( \tau ) } \cdot h ( {t - \tau } ) \hspace{0.1cm}{\rm d}\tau = \int_{ - \infty }^{ t } {x ( \tau ) } \cdot h ( {t - \tau } ) \hspace{0.1cm}{\rm d}\tau .$$
  •  Der Ausgangsimpuls  $y_(t)$  ist im vorliegenden Fall unsymmetrisch; der maximale Ausgangswert  $y_{\rm max}\approx 0.67$  tritt bei  $t_{\rm max}\approx 1.5$  auf.

(2)   Was ändert sich, wenn man die äquivalente Impulsdauer von  $h(t)$  auf  $\Delta t_h= 1.5$  erhöht?

  •  $y_{\rm max}\approx 0.53$  tritt nun bei  $t_{\rm max}\approx 1.75$  auf. Durch die ungünstigere Impulsantwort wird der Eingangsimpuls stärker verformt.
  •  Bei einem digitalen Nachrichtenübertragungssystem hätte dies stärkere Impulsinterenzen (Intersymbol Interference ) zur Folge.

(3)   Wählen Sie nun den symetrischen  $\text{Rechteckimpuls: }A_x = 1, \ \Delta t_x= 1, \ \tau_x = 0$  und die  $\text{Impulsantwort gemäß Spalt–Tiefpass: }\Delta t_h= 1$.
         Interpretieren Sie das Faltungsergebnis. Wie groß ist der maximale Ausgangswert  $y_{\rm max}$? Zu welchen Zeiten ist  $y(t)>0$? Beschreibt  $h(t)$  ein kausales System?

  •  Die Faltung zweier Rechtecke mit jeweiliger Dauer  $1$  ergibt ein Dreieck mit absoluter Dauer  $2$  ⇒   äquivalente Impulsdauer  $\Delta t_y= 1$.
  •  $y(t)$  ist im Bereich von  $-0.5$  bis  $+1.5$  von Null verschieden. Impulsmaximum  $y_{\rm max} = 1$  bei  $t_{\rm max} = +0.5$.
  •  $h(t)$  beschreibt ein kausales System, da  $h(t) \equiv 0$  für  $t < 0$  ⇒   die „Wirkung”  $y(t)$  kommt nicht vor der „Ursache”  $x(t)$.

(4)   Was ändert sich, wenn man die äquivalente Impulsdauer von  $h(t)$  auf  $\Delta t_h= 2$  erhöht?

  •  Die Faltung zweier unterschiedlich breiten Rechtecke ergibt ein Trapez, hier zwischen  $-0.5$  und  $+2.5$ ⇒   äquivalente Impulsdauer  $\Delta t_y= 2$.
  •  Das Maximum  $y_{\rm max} = 0.5$  tritt im Bereich  $0.5 \le t \le 1.5$ auf. Bezüglich der Kausalität ändert sich nichts.

(5)   Wählen Sie nun den (unsymetrischen)  $\text{Rechteckimpuls: }A_x = 1, \ \Delta t_x= 1, \ \tau_x = 0.5$  und die  $\text{ Impulsantwort eines Tiefpasses 1. Ordnung: }\Delta t_h= 1$.
         Interpretieren Sie die Ergebnisse. Wie groß ist  $y_{\rm max}$? Zu welchen Zeiten ist  $y(t)>0$ ? Beschreibt  $h(t)$  ein kausales System?

  •  $h(t)$  hat für  $t > 0$  einen exponentiell abfallenden Verlauf. Für  $t > 0$  gilt stets  $y(t) > 0$, aber die Signalwerte können sehr klein werden.
  •  $y_{\rm max} = 0.63$  tritt bei  $t_{\rm max} = +1$ auf. Für  $ t < t_{\rm max}$ ist der Verlauf exponentiell ansteigend, für  $ t > t_{\rm max}$  exponentiell abfallend.
  •  Der Tiefpass 1. Ordnung kann mit einem Widerstand und einer Kapazität realisiert werden. Jedes realisierbare System ist per se kausal.

(6)   Wählen Sie wie in  (3)  die rechteckförmige Impulsantwort  $\text{(Spalt–Tiefpass; }\Delta t_h= 1)$. Mit welchem  $x(t)$  ergibt sich das gleiche  $y(t)$  wie bei  (5)?

  •  Das Signal  $y(t)$  in  (5)  ergab sich als Faltung zwischen dem rechteckigen Eingang  $x(t)$  und der Exponentialfunktion  $h(t)$.
  •  Da die Faltungsoperation kommutativ ist, ergibt sich das gleiche Ergebnis mit der Exponentialfunktion  $x(t)$ und der Rechteckfunktion  $h(t)$.
  •  Die richtige Einstellung für das Eingangssignal  $x(t)$  ist somit  $\text{Exponentialimpuls: }A_x = 1, \ \Delta t_x= 1, \ \tau_x = 0$ .

(7)   Für den Rest dieser Versuchsdurchführung betrachten wir stets den Gauß–Tiefpass. Die äquivalente Dauer der Impulsantwort  $h(t)$  sei zunächst  $\Delta t_h= 0.8$.
         Analsyieren und interpretieren Sie dieses „System” im Hinblick auf Kausalität und die entstehenden Verzerrungen für ein Rechtecksignal.

  •  Der Tiefpass ist nicht kausal (realisierbar): für  $t < 0$  gilt nicht  $h(t) \equiv 0$  gilt. Geeignetes Modell, wenn man die unendliche Laufzeit außer Acht lässt.
  •  Je größer  $\Delta t_h$  ist, desto breiter wird der Ausgangsimpuls und um so stärker die Degradation eines Digitalsystems durch Impulsinterferenzen.
  •  Der Tiefpass–Frequenzgang  $H(f)$  ist die Fouriertransformierte von  $h(t)$. Je größer  $\Delta t_h$  ist, desto kleiner ist  $\Delta f_h = 1/\Delta t_h$.

(8)   Wählen Sie nun den  $\text{Gaußimpuls: }A_x = 1, \ \Delta t_x= 1.5, \ \tau_x = 0$  und den  $\text{Gauß–Tiefpass: }\Delta t_h= 2$. Welche Form hat der Ausgangsimpuls  $y(t)$?
         Wie groß ist die äquivalente Dauer  $\Delta t_y$  des Ausgangsimpulses und der maximale Ausgangswert  $y_{\rm max}$? Zu welcher Zeit  $t_{\rm max}$  tritt dieser auf?

  •  $y(t)$  ist ebenfalls (exakt) gaußförmig. Merksatz:  Gauß gefaltet mit Gauß ergibt immer Gauß.
  •  Äquivalente Dauer:  $\Delta t_y =\sqrt{\Delta t_x^2+ \Delta t_h^2} = 2.5$. Impulsmaximum $($bei $t=0)$:  $y_{\rm max} = A_x \cdot \Delta t_x/\Delta t_y = 1 \cdot 1.5/2.5 = 0.6$.

(9)   Wählen Sie nun den  $\text{Dreieckimpuls: }A_x = 1, \ \Delta t_x= 1.5, \ \tau_x = 0$  und den  $\text{Gauß–Tiefpass: }\Delta t_h= 2$. Welche Form hat der Ausgangsimpuls  $y(t)$?
         Wie groß ist die äquivalente Dauer  $\Delta t_y$  des Ausgangsimpulses und der maximale Ausgangswert  $y_{\rm max}$? Zu welcher Zeit  $t_{\rm max}$  tritt dieser auf?

  •  $y(t)$  ist gaußähnlich, aber nicht exakt gaußförmig. Merksatz:  Gauß gefaltet mit Nicht–Gauß ergibt niemals exakt Gauß.
  •  Die abgefragten Kenngrößen des Ausgangsimpules  $y(t)$  unterscheiden sich nur geringfügig gegenüber  (8):  $\Delta t_y \approx 2.55$,  $y_{\rm max} \approx 0.59$.



Zur Handhabung des Applets

Anleitung Entropie.png


    (A)     Auswahl:   Gedächtnislose Quelle / Markovquelle

    (B)     Parametereingabe per Slider (Beispiel Markovquelle)

    (C)     Markovdiagramm (falls Markovquelle)

    (D)     Eingabe der Folgenlänge  $N$  zur Berechnung der  $\hat H_k$

    (E)     Ausgabe einer simulierten Symbolfolge

    (F)     Ausgabe des Entropiewertes  $H$

    (G)     Ausgabe der Entropienäherungen  $H_k$

    (H)     Ausgabe der numerisch ermittelten Entropienäherungen  $\hat H_k$

    (I)     Grafikfeld zur Darstellung der Funktion  $H(p_{\rm A})$  bzw.  $H(p_{\rm A}|p_{\rm B})$

    (J)     Bereich für die Versuchsdurchführung:   Aufgabenauswahl

    (K)     Bereich für die Versuchsdurchführung:   Aufgabenstellung

    (L)     Bereich für die Versuchsdurchführung:   Musterlösung

Über die Autoren

Dieses interaktive Applet wurde am Lehrstuhl für Nachrichtentechnik der Technischen Universität München konzipiert und realisiert.

  • Die erste Version wurde 2006 von  Markus Elsberger  im Rahmen seiner Bachelorarbeit mit „FlashMX–Actionscript” erstellt (Betreuer: Günter Söder).
  • 2019 wurde das Programm von  Carolin Mirschina  im Rahmen einer Werkstudententätigkeit auf „HTML5” umgesetzt und neu gestaltet (Betreuer: Tasnád Kernetzky).

Nochmalige Aufrufmöglichkeit des Applets in neuem Fenster

Open Applet in a new tab