Difference between revisions of "Aufgaben:Exercise 2.2Z: Average Code Word Length"

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Vorausgesetzt wird, dass es zwischen den einzelnen Quellensymbolen keine statistischen Bindungen gibt.
 
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Ein Maß für die Güte eines Komprimierungsverfahrens ist die mittlere Codewortlänge  $L_{\rm M}$   mit der Zusatzeinheit "bit/Quellensymbol”.  
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Ein Maß für die Güte eines Komprimierungsverfahrens ist die mittlere Codewortlänge  $L_{\rm M}$   mit der Zusatzeinheit "bit/Quellensymbol".  
  
 
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*Bereits aus "00&rdquo; am Anfang erkennt man, dass der Code&nbsp; $\text{C2}$&nbsp; hier nicht in Frage kommt, da sonst die Quellensymbolfolge mit "AA&rdquo; beginnen müsste.  
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*Bereits aus "00" am Anfang erkennt man, dass der Code&nbsp; $\text{C2}$&nbsp; hier nicht in Frage kommt, da sonst die Quellensymbolfolge mit "AA" beginnen müsste.  
 
*Tatsächlich wurde der Code&nbsp; $\text{C1}$&nbsp; verwendet.
 
*Tatsächlich wurde der Code&nbsp; $\text{C1}$&nbsp; verwendet.
  

Revision as of 16:20, 28 May 2021

Tabelle zur Quellencodierung

Ziel von Datenkomprimierung ist es, die Nachricht einer Quelle mit möglichst wenigen Binärzeichen darzustellen.

Wir betrachten hier eine wertdiskrete Nachrichtenquelle mit dem Symbolvorrat  $\rm \{ A, \ B, \ C, \ D\}$   ⇒   Symbolumfang  $M = 4$  und den Auftrittswahrscheinlichkeiten

  • $p_{\rm A} = p_{\rm B} = p_{\rm C} = p_{\rm D} = 1/4$  (Teilaufgabe 1),
  • $p_{\rm A} = 1/2, \, p_{\rm B} = 1/4, \, p_{\rm C} = p_{\rm D} = 1/8$  (ab Teilaufgabe 2).


Vorausgesetzt wird, dass es zwischen den einzelnen Quellensymbolen keine statistischen Bindungen gibt.

Ein Maß für die Güte eines Komprimierungsverfahrens ist die mittlere Codewortlänge  $L_{\rm M}$  mit der Zusatzeinheit "bit/Quellensymbol".

Vorgegeben sind drei Zuordnungen. Anzumerken ist:

  • Jeder dieser Binärcodes  $\rm C1$,  $\rm C2$  und  $\rm C3$  ist für eine spezielle Quellenstatistik ausgelegt.
  • Alle Codes sind präfixfrei und somit ohne weitere Angabe sofort decodierbar.





Hinweis:


Fragebogen

1

Bestimmen Sie die mittlere Codewortlänge  $L_{\rm M}$  für  $p_{\rm A} = p_{\rm B} = p_{\rm C} = p_{\rm D} = 1/4$.

$\text{C1:}\ \ L_{\rm M} \ = \ $

$\ \rm bit/Quellensymbol$
$\text{C2:}\ \ L_{\rm M} \ = \ $

$\ \rm bit/Quellensymbol$
$\text{C3:}\ \ L_{\rm M} \ = \ $

$\ \rm bit/Quellensymbol$

2

Welche Werte ergeben sich für  $p_{\rm A} = 1/2, \, p_{\rm B} = 1/4, \, p_{\rm C} = p_{\rm D} = 1/8$?

$\text{C1:}\ \ L_{\rm M} \ = \ $

$\ \rm bit/Quellensymbol$
$\text{C2:}\ \ L_{\rm M} \ = \ $

$\ \rm bit/Quellensymbol$
$\text{C3:}\ \ L_{\rm M} \ = \ $

$\ \rm bit/Quellensymbol$

3

Woran erkennt man präfixfreie Codes?

Kein Codewort ist der Beginn eines anderen Codewortes.
Alle Codeworte haben gleiche Länge.

4

Für die spezielle Quellensymbolfolge  $\rm ADBDCBCBADCA$  ergibt sich die Codesymbolfolge  $\rm 001101111001100100111000$.
Welcher Code wurde verwendet?

der Code  $\rm C1$,
der Code  $\rm C2$.

5

Nach Codierung mit  $\rm C3$  erhält man  $\rm 001101111001100100111000$.  Wie lautet die zugehörige Quellensymbolfolge?

$\rm AACDBACABADAAA$ ...
$\rm ACBCCCACAACCD$ ...


Musterlösung

(1)  Die mittlere Codewortlänge ergibt sich allgemein zu

$$L_{\rm M} = p_{\rm A} \cdot L_{\rm A} + p_{\rm B} \cdot L_{\rm B}+ p_{\rm C} \cdot L_{\rm C} + p_{\rm D} \cdot L_{\rm D} \hspace{0.05cm}.$$

Sind die vier Quellensymbole gleichwahrscheinlich  $($alle Wahrscheinlichkeiten genau $1/4)$, so kann dafür auch geschrieben werden:

$$L_{\rm M} = 1/4 \cdot ( L_{\rm A} + L_{\rm B}+ L_{\rm C} + L_{\rm D}) \hspace{0.05cm}.$$
  • $\text{Code C1:}$    $L_{\rm M} \hspace{0.15cm}\underline{= 2.00}\ \rm bit/Quellensymbol$,
  • $\text{Code C2:}$    $L_{\rm M} \hspace{0.15cm}\underline{= 2.25}\ \rm bit/Quellensymbol$
  • $\text{Code C3:}$    $L_{\rm M} \hspace{0.15cm}\underline{= 2.25}\ \rm bit/Quellensymbol$.


(2)  Mit der Codetabelle  $\text{C1}$  ergibt sich unabhängig von den Symbolwahrscheinlichkeiten stets die mittlere Codewortlänge  $L_{\rm M} \hspace{0.15cm}\underline{= 2}\ \rm bit/Quellensymbol$.

Für die beiden anderen Codes erhält man:

  • $\text{Code C2:}$    $L_{\rm M} = 1/2 \cdot 1 + 1/4 \cdot 2 + 1/8 \cdot 3 + 1/8 \cdot 3 \hspace{0.15cm}\underline{= 1.75}\ \rm bit/Quellensymbol$,
  • $\text{Code C3:}$    $L_{\rm M} = 1/2 \cdot 3 + 1/4 \cdot 2 + 1/8 \cdot 1 + 1/8 \cdot 3 \hspace{0.15cm}\underline{= 2.50}\ \rm bit/Quellensymbol$.


Man erkennt aus dem Beispiel das Prinzip:

  • Wahrscheinliche Symbole werden durch wenige Binärsymbole dargestellt, unwahrscheinliche durch mehr.
  • Bei gleichwahrscheinlichen Symbolen wählt man am besten auch die Codewortlängen gleich.



(3)  Richtig ist Lösungsvorschlag 1:

  • Der Code  $\text{C1}$  mit einheitlicher Länge aller Codeworte ist präfixfrei,
  • aber auch andere Codes können präfixfrei sein, zum Beispiel die Codes  $\text{C2}$  und  $\text{C3}$.


(4)  Richtig ist Lösungsvorschlag 1:

  • Bereits aus "00" am Anfang erkennt man, dass der Code  $\text{C2}$  hier nicht in Frage kommt, da sonst die Quellensymbolfolge mit "AA" beginnen müsste.
  • Tatsächlich wurde der Code  $\text{C1}$  verwendet.


(5)  Richtig ist der Lösungsvorschlag 2:

  • Der erste Lösungsvorschlag gibt dagegen die Quellensymbolfolge für den Code  $\text{C2}$  an, wenn die Codesymbolfolge  $\rm 001101111001100100111000$  lauten würde.