Difference between revisions of "Aufgaben:Exercise 3.6: Noisy DC Signal"

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:<b>1.</b>&nbsp;&nbsp;Das Gleichsignal <i>s</i>(<i>t</i>) ist nat&uuml;rlich nicht gleichverteilt, vielmehr besteht dessen WDF aus nur einer Diracfunktion bei 2 V mit Gewicht 1. Das Signal <i>n</i>(<i>t</i>) ist gau&szlig;verteilt und mittelwertfrei. Deshalb ist auch das Summensignal <i>x</i>(<i>t</i>) gau&szlig;verteilt, aber nun mit Mittelwert <i>m<sub>x</sub></i> = 2 V. Dieser r&uuml;hrt allein vom Gleichsignal <i>s</i>(<i>t</i>) = 2 V her. Richtig sind somit <u>die Lösungsvorschläge 2 und 4</u>.
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'''(1)'''&nbsp; Richtig sind somit die <u>Lösungsvorschläge 2 und 4</u>:
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*Das Gleichsignal $s(t)$ ist nat&uuml;rlich nicht gleichverteilt, vielmehr besteht dessen WDF aus nur einer Diracfunktion bei $m_x = 2\hspace{0.05cm}\rm V$ mit Gewicht $1$.  
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*Das Signal $n(t)$ ist gau&szlig;verteilt und mittelwertfrei &nbsp; &rArr; &nbsp; $m_n = 0$
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*Deshalb ist auch das Summensignal $x(t)$ gau&szlig;verteilt, aber nun mit Mittelwert $m_x = 2\hspace{0.05cm}\rm V$.  
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*Dieser r&uuml;hrt allein vom Gleichsignal $s(t) = 2\hspace{0.05cm}\rm V$ her.  
  
:<b>2.</b>&nbsp;&nbsp;Nach dem Satz von Steiner gilt:
 
:$$\sigma_{x}^{\rm 2}=m_{\rm 2 \it x}-m_{x}^{\rm 2}. $$
 
  
:Der quadratische Mittelwert ist gleich der (auf 1 &Omega; bezogenen) Gesamtleistung <i>P<sub>x</sub></i> = 5 V<sup>2</sup>. Mit dem Mittelwert <i>m<sub>x</sub></i> = 2 V folgt daraus für die Streuung: <i>&sigma;<sub>x</sub></i> <u>= 1 V</u>.
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'''(2)'''&nbsp; Nach dem Satz von Steiner gilt:
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$$\sigma_{x}^{\rm 2}=m_{\rm 2 \it x}-m_{x}^{\rm 2}. $$
  
:<b>3.</b>&nbsp;&nbsp;Die Verteilungsfunktion (VTF) einer gau&szlig;verteilten Zufallsgr&ouml;&szlig;e mit Mittelwert <i>m<sub>x</sub></i> und Streuung <i>&sigma;<sub>x</sub></i> lautet mit dem Gau&szlig;schen Fehlerintegral:
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Der quadratische Mittelwert $m_{2x}$ ist gleich der (auf $1\hspace{0.05cm} \Omega$ bezogenen) Gesamtleistung $P_x = 5\hspace{0.05cm}\rm V^2$. Mit dem Mittelwert $m_x = 2\hspace{0.05cm}\rm V$ folgt daraus für die Streuung: &nbsp; $\sigma_{x}  \hspace{0.15cm}\underline{= 1\hspace{0.05cm}\rm V}$.
:$$F_x(r)=\rm\phi(\it\frac{r-m_x}{\sigma_x}).$$
 
  
:Die Verteilungsfunktion an der Stelle <i>r</i> = 0 V ist gleich der Wahrscheinlichkeit, dass <i>x</i> kleiner oder gleich 0 V ist. Bei kontinuierlichen Zufallsgrößen gilt aber auch Pr(<i>x</i> &#8804; <i>r</i>) = Pr(<i>x</i> < <i>r</i>). Mit dem komplement&auml;ren Gau&szlig;schen Fehlerintegral erh&auml;lt man somit:
 
:$$\rm Pr(\it x < \rm 0\,V)=\rm \phi(\rm \frac{-2\,V}{1\,V})=\rm Q(\rm 2)\hspace{0.15cm}\underline{=\rm 2.27\%}.$$
 
  
:<b>4.</b>&nbsp;&nbsp;Wegen der Symmetrie um den Wert 2V ergibt sich hierf&uuml;r die gleiche Wahrscheinlichkeit, nämlich  <u>2.27%</u>.
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'''(3)'''&nbsp; Die Verteilungsfunktion (VTF) einer gau&szlig;verteilten Zufallsgr&ouml;&szlig;e mit Mittelwert $m_x$ und Streuung $\sigma_x$ lautet mit dem Gau&szlig;schen Fehlerintegral:
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$$F_x(r)=\rm\phi(\it\frac{r-m_x}{\sigma_x}\rm ).$$
  
:<b>5.</b>&nbsp;&nbsp;Die Wahrscheinlichkeit, dass <i>x</i>(<i>t</i>) gr&ouml;&szlig;er ist als 3V, ergibt sich zu
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Die Verteilungsfunktion an der Stelle $r = 0\hspace{0.05cm}\rm V$ ist gleich der Wahrscheinlichkeit, dass $x$ kleiner oder gleich $0\hspace{0.05cm}\rm V$ ist. Bei kontinuierlichen Zufallsgrößen gilt aber auch ${\rm Pr}(x \le r) = {\rm Pr}(x < r)$. Mit dem komplement&auml;ren Gau&szlig;schen Fehlerintegral erh&auml;lt man somit:
:$$\rm Pr(\it x > \rm 3\,V) =\rm 1- \it F_x(\frac{\rm 3\,V-2\,V}{\rm 1V})=\rm Q(\rm 1)=\rm 0.1587.$$
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$$\rm Pr(\it x < \rm 0\,V)=\rm \phi(\rm \frac{-2\,V}{1\,V})=\rm Q(\rm 2)\hspace{0.15cm}\underline{=\rm 2.27\%}.$$
  
:F&uuml;r die gesuchte Wahrscheinlichkeit erh&auml;lt man daraus:
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'''(4)'''&nbsp; Wegen der Symmetrie um den Wert 2V ergibt sich hierf&uuml;r die gleiche Wahrscheinlichkeit, nämlich  $\rm Pr(\it x > \rm 4\,V)\hspace{0.15cm}\underline{=\rm 2.27\%}$.
:$$\rm Pr(\rm 3\,V\le \it x \le \rm 4\,V)= \rm Pr(\it x > \rm 3\,V)- \rm Pr(\it x > \rm 4\,V).$$
 
  
:Dies liefert den Zahlenwert 0.1587 - 0.0227 <u>= 13.6%</u>.
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'''(5)'''&nbsp; Die Wahrscheinlichkeit, dass $x$ gr&ouml;&szlig;er ist als $3\hspace{0.05cm}\rm V$, ergibt sich zu
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$$\rm Pr(\it x > \rm 3\,V) =\rm 1- \it F_x(\frac{\rm 3\,V-2\,V}{\rm 1V})=\rm Q(\rm 1)=\rm 0.1587.$$
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F&uuml;r die gesuchte Wahrscheinlichkeit erh&auml;lt man daraus:
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$$\rm Pr(\rm 3\,V\le \it x \le \rm 4\,V)= \rm Pr(\it x > \rm 3\,V)- \rm Pr(\it x > \rm 4\,V) = 0.1587 - 0.0227\hspace{0.15cm}\underline{=\rm 13.6\%}. $$
  
 
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Revision as of 15:04, 13 March 2017

Verrauschtes Gleichsignal

Ein Gleichsignal $s(t) = 2\hspace{0.05cm}\rm V$ wird durch ein Rauschsignal $n(t)$ additiv überlagert.

  • Im oberen Bild sehen Sie einen Ausschnitt des Summensignals   $x(t)=s(t)+n(t).$
  • Die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion (kurz WDF) des Signals $x(t)$ ist im unteren Bild dargestellt.
  • Die (auf den Widerstand $1\hspace{0.05cm} \Omega$ bezogene) Gesamtleistung dieses Signals beträgt $P_x = 5\hspace{0.05cm}\rm V^2$.

Verwenden Sie zur Lösung das komplementäre Gaußsche Fehlerintegral ${\rm Q}(x)$. Nachfolgend finden Sie einige Werte dieser monoton abfallenden Funktion:

$$\rm Q(0) = 0.5,\hspace{0.5cm} Q(1) = 0.1587, \hspace{0.5cm}\rm Q(2) = 0.0227, \hspace{0.5cm} Q(3) = 0.0013. $$

Hinweise:

  • Die Aufgabe gehört zum Kapitel Gaußverteilte Zufallsgröße.
  • Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein.


Fragebogen

1

Welche der folgenden Aussagen sind zutreffend?

Das Nutzsignal $s(t)$ ist gleichverteilt.
Das Rauschsignal $n(t)$ ist gaußverteilt.
Das Rauschsignal $n(t)$ hat einen Mittelwert $m_n \ne 0$.
Das Gesamtsignal $x(t)$ ist gaußverteilt mit Mittelwert $m_x = 2\hspace{0.05cm}\rm V$.

2

Berechnen Sie die Standardabweichung (Streuung) des Signals $x(t)$.

$\sigma_x \ = $

$\ \rm V$

3

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass $x(t) < 0\hspace{0.05cm}\rm V$ ist?

${\rm Pr}(x < 0\hspace{0.05cm}\rm V)\ = $

$\ \%$

4

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass $x(t) > 4\hspace{0.05cm}\rm V$ ist?

${\rm Pr}(x > 4\hspace{0.05cm}\rm V)\ = $

$\ \%$

5

Mit welcher Wahrscheinlichkeit liegt $x(t)$ zwischen $3\hspace{0.05cm}\rm V$ und $4\hspace{0.05cm}\rm V$?

${\rm Pr}(3\hspace{0.05cm}{\rm V} < x < 4\hspace{0.05cm}{\rm V}) \ = $

$\ \%$


Musterlösung

(1)  Richtig sind somit die Lösungsvorschläge 2 und 4:

  • Das Gleichsignal $s(t)$ ist natürlich nicht gleichverteilt, vielmehr besteht dessen WDF aus nur einer Diracfunktion bei $m_x = 2\hspace{0.05cm}\rm V$ mit Gewicht $1$.
  • Das Signal $n(t)$ ist gaußverteilt und mittelwertfrei   ⇒   $m_n = 0$
  • Deshalb ist auch das Summensignal $x(t)$ gaußverteilt, aber nun mit Mittelwert $m_x = 2\hspace{0.05cm}\rm V$.
  • Dieser rührt allein vom Gleichsignal $s(t) = 2\hspace{0.05cm}\rm V$ her.


(2)  Nach dem Satz von Steiner gilt: $$\sigma_{x}^{\rm 2}=m_{\rm 2 \it x}-m_{x}^{\rm 2}. $$

Der quadratische Mittelwert $m_{2x}$ ist gleich der (auf $1\hspace{0.05cm} \Omega$ bezogenen) Gesamtleistung $P_x = 5\hspace{0.05cm}\rm V^2$. Mit dem Mittelwert $m_x = 2\hspace{0.05cm}\rm V$ folgt daraus für die Streuung:   $\sigma_{x} \hspace{0.15cm}\underline{= 1\hspace{0.05cm}\rm V}$.


(3)  Die Verteilungsfunktion (VTF) einer gaußverteilten Zufallsgröße mit Mittelwert $m_x$ und Streuung $\sigma_x$ lautet mit dem Gaußschen Fehlerintegral: $$F_x(r)=\rm\phi(\it\frac{r-m_x}{\sigma_x}\rm ).$$

Die Verteilungsfunktion an der Stelle $r = 0\hspace{0.05cm}\rm V$ ist gleich der Wahrscheinlichkeit, dass $x$ kleiner oder gleich $0\hspace{0.05cm}\rm V$ ist. Bei kontinuierlichen Zufallsgrößen gilt aber auch ${\rm Pr}(x \le r) = {\rm Pr}(x < r)$. Mit dem komplementären Gaußschen Fehlerintegral erhält man somit: $$\rm Pr(\it x < \rm 0\,V)=\rm \phi(\rm \frac{-2\,V}{1\,V})=\rm Q(\rm 2)\hspace{0.15cm}\underline{=\rm 2.27\%}.$$

(4)  Wegen der Symmetrie um den Wert 2V ergibt sich hierfür die gleiche Wahrscheinlichkeit, nämlich $\rm Pr(\it x > \rm 4\,V)\hspace{0.15cm}\underline{=\rm 2.27\%}$.

(5)  Die Wahrscheinlichkeit, dass $x$ größer ist als $3\hspace{0.05cm}\rm V$, ergibt sich zu $$\rm Pr(\it x > \rm 3\,V) =\rm 1- \it F_x(\frac{\rm 3\,V-2\,V}{\rm 1V})=\rm Q(\rm 1)=\rm 0.1587.$$

Für die gesuchte Wahrscheinlichkeit erhält man daraus: $$\rm Pr(\rm 3\,V\le \it x \le \rm 4\,V)= \rm Pr(\it x > \rm 3\,V)- \rm Pr(\it x > \rm 4\,V) = 0.1587 - 0.0227\hspace{0.15cm}\underline{=\rm 13.6\%}. $$