Difference between revisions of "Exercise 2.12: Run–Length Coding and Run–Length Limited Coding"

From LNTwww
Line 16: Line 16:
 
*Ein Problem von ''Run-Length Coding''  $\rm (RLC)$ ist der  unbegrenzte Wertebereich der Größen  $L_i$.  Mit  $D = 3$  kann kein Wert  $L_i > 7$  dargestellt werden und mit  $D = 2$  lautet die Beschränkung  $1 \le L_i \le 3$.
 
*Ein Problem von ''Run-Length Coding''  $\rm (RLC)$ ist der  unbegrenzte Wertebereich der Größen  $L_i$.  Mit  $D = 3$  kann kein Wert  $L_i > 7$  dargestellt werden und mit  $D = 2$  lautet die Beschränkung  $1 \le L_i \le 3$.
  
+Das Problem umgeht man mit <i>Run&ndash;Length Limited Coding</i>&nbsp; $\rm (RLLC)$.&nbsp; Ist ein Wert&nbsp; $L_i \ge 2^D$, so ersetzt man&nbsp; $L_i$&nbsp; durch ein Sonderzeichen&nbsp; <b>S</b>&nbsp; und die Differenz&nbsp; $L_i - 2^D +1$.&nbsp; Beim RLLC&ndash;Decoder wird dieses Sonderzeichen&nbsp; <b>S</b>&nbsp; wieder expandiert.
+
*Das Problem umgeht man mit <i>Run&ndash;Length Limited Coding</i>&nbsp; $\rm (RLLC)$.&nbsp; Ist ein Wert&nbsp; $L_i \ge 2^D$, so ersetzt man&nbsp; $L_i$&nbsp; durch ein Sonderzeichen&nbsp; <b>S</b>&nbsp; und die Differenz&nbsp; $L_i - 2^D +1$.&nbsp; Beim RLLC&ndash;Decoder wird dieses Sonderzeichen&nbsp; <b>S</b>&nbsp; wieder expandiert.
  
  
Line 32: Line 32:
  
 
{{GraueBox|
 
{{GraueBox|
TEXT=$\text{RLLC-Beispiel 2}$:&nbsp; Wir gehen wieder von obiger Folge und dem Parameter $D = 2$ aus:
+
TEXT=$\text{RLLC-Beispiel}$:&nbsp; Wir gehen wieder von obiger Folge und dem Parameter&nbsp; $D = 2$&nbsp; aus:
 
* Quellensymbolfolge: &nbsp;&nbsp; $\rm ABAABAAAABBAAB$...
 
* Quellensymbolfolge: &nbsp;&nbsp; $\rm ABAABAAAABBAAB$...
 
* RLC&ndash;Dezimalfolge: &nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;'''2; 3; 5; 1; 3;''' ...
 
* RLC&ndash;Dezimalfolge: &nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;'''2; 3; 5; 1; 3;''' ...
* RLLC&ndash;Dezimalfolge: &nbsp;&nbsp;&nbsp; '''2; 3;'''<font color="#cc0000"><span style="font-weight: bold;"> S;</span></font>'''2; 1; 3;''' ...
+
* RLLC&ndash;Dezimalfolge: &nbsp;&nbsp;&nbsp; '''2;&nbsp; 3;&nbsp;'''<font color="#cc0000"><span style="font-weight: bold;"> S;</span></font>'''&nbsp;2;&nbsp; 1;&nbsp; 3;''' ...
 
* RLLC&ndash;Binärfolge: &nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; '''01&prime;11&prime;''' <font color="#cc0000"><span style="font-weight: bold;">00&prime;</span></font>'''10&prime;01&prime;11&prime;'''...
 
* RLLC&ndash;Binärfolge: &nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; '''01&prime;11&prime;''' <font color="#cc0000"><span style="font-weight: bold;">00&prime;</span></font>'''10&prime;01&prime;11&prime;'''...
  
  
 
Man erkennt:  
 
Man erkennt:  
*Das Sonderzeichen <b>S</b> ist hier als <b>00</b> binär&ndash;codiert. Dies ist nur ein Beispiel &ndash; es muss nicht so sein.  
+
*Das Sonderzeichen&nbsp; <b>S</b>&nbsp; ist hier als&nbsp; <b>00</b>&nbsp; binär&ndash;codiert.&nbsp; Dies ist nur ein Beispiel &ndash; es muss nicht so sein.  
*Da mit $D = 2$ für alle echten RLC&ndash;Werte $1 \le L_i \le 3$ gilt, erkennt der Decoder das Sonderzeichen '''00'''.
+
*Da mit&nbsp; $D = 2$&nbsp; für alle echten RLC&ndash;Werte&nbsp; $1 \le L_i \le 3$&nbsp; gilt, erkennt der Decoder das Sonderzeichen&nbsp; '''00'''.
*Er  ersetzt dieses wieder durch $2^D -1$  (im Beispiel drei) $\rm A$&ndash;Symbole.}}
+
*Er  ersetzt dieses wieder durch&nbsp; $2^D -1$&nbsp;   (im Beispiel drei)&nbsp; $\rm A$&ndash;Symbole.}}
  
  
Line 49: Line 49:
  
 
<quiz display=simple>
 
<quiz display=simple>
{Wieviele Bit würde man <u>ohne Quellencodierung</u> benötigen, also mit der Zuordnung $\rm A$ &nbsp; &#8594; &nbsp;<b>0</b> und $\rm B$ &nbsp; &#8594; &nbsp;<b>1</b>?
+
{Wieviele Bit würde man&nbsp; <u>ohne Quellencodierung</u>&nbsp; benötigen, also mit der Zuordnung&nbsp; $\rm A$ &nbsp; &#8594; &nbsp;<b>0</b>&nbsp; und&nbsp; $\rm B$ &nbsp; &#8594; &nbsp;<b>1</b>?
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
 
$N_\text{Bit} \ = \ $  { 1250 }
 
$N_\text{Bit} \ = \ $  { 1250 }
  
  
{Wie groß ist die relative Häufigkeit des Symbols $\rm B$?
+
{Wie groß ist die relative Häufigkeit des Symbols&nbsp; $\rm B$?
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
 
$h_{\rm B}\ = \ $ { 2 3% } $\ \%$
 
$h_{\rm B}\ = \ $ { 2 3% } $\ \%$
  
  
{Wie viele Bit benötigt man für <u>Run&ndash;Length Coding</U> (RLC) nach der angegebenen Tabelle mit 8 Bit&ndash;Codeworten $(D = 8)$?
+
{Wie viele Bit benötigt man für&nbsp; <u>Run&ndash;Length Coding</U>&nbsp; $\rm (RLC)$&nbsp; nach der angegebenen Tabelle mit acht Bit pro Codewort&nbsp; $(D = 8)$?
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
 
$N_\text{Bit} \ = \ $ { 200 }  
 
$N_\text{Bit} \ = \ $ { 200 }  
  
  
{Ist hier <u>Run&ndash;Length Coding</u> mit 7 Bit&ndash;Codeworten $(D = 7)$ möglich?
+
{Ist hier&nbsp; <u>Run&ndash;Length Coding</u>&nbsp; mit sieben Bit&ndash;Codeworten&nbsp; $(D = 7)$&nbsp; möglich?
 
|type="()"}
 
|type="()"}
 
- Ja.
 
- Ja.
Line 70: Line 70:
  
  
{Wie viele Bit benötigt man mit <u>Run&ndash;Length Limited Coding</U> (RLLC) mit 7 Bit pro Codewort $(D = 7)$?
+
{Wie viele Bit benötigt man für&nbsp; <u>Run&ndash;Length Limited Coding</U>&nbsp; $\rm (RLLC)$&nbsp; mit sieben Bit pro Codewort&nbsp; $(D = 7)$?
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
 
$N_\text{Bit} \ = \ $ { 182 }
 
$N_\text{Bit} \ = \ $ { 182 }
  
  
{Wie viele Bit benötigt man mit <u>Run&ndash;Length Limited Coding</u> (RLLC) mit 6 Bit pro Codewort $(D = 6)$?
+
{Wie viele Bit benötigt man für&nbsp; $\rm (RLC)$&nbsp; <u>Run&ndash;Length Limited Coding</u>&nbsp; $\rm (RLLC)$&nbsp; mit sechs Bit pro Codewort&nbsp; $(D = 6)$?
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
 
$N_\text{Bit} \ = \ ${ 204 }
 
$N_\text{Bit} \ = \ ${ 204 }

Revision as of 16:29, 28 January 2020

Tabelle zu Run–Length Coding

Wir betrachten eine Binärquelle mit dem Symbolvorrat  $\rm A$  und  $\rm B$, wobei  $\rm B$  allerdings nur sehr selten auftritt.

  • Ohne Quellencodierung würde man pro Quellensymbol genau ein Bit benötigen, und dementsprechend würde bei einer Quellensymbolfolge der Länge  $N$  für die Codebitfolge ebenfalls  $N_\text{Bit} = N$  gelten.
  • Entropiecodierung macht hier ohne weitere Maßnahme  (Beispiel:  Zusammenfassen mehrerer Symbole zu einem Tupel) wegen der ungünstigen Symbolwahrscheinlichkeiten wenig Sinn.
  • Abhilfe schafft  Run-Length Coding  $(\rm RLC)$, das unter dem genannten Link im Theorieteil beschrieben ist.  Zum Beispiel ergibt sich für die Symbolfolge   $\rm ABAABAAAABBAAB\text{...}$   die entsprechende Ausgabe von Run–Lenght Coding:   $ 2; \ 3; \ 5; \ 1; \ 3; \text{...}$
  • Natürlich muss man die Längen  $L_1 = 2$,  $L_2 = 3$, ...  der einzelnen, jeweils durch  $\rm B$  getrennten Substrings vor der Übertragung binär darstellen.  Verwendet man für alle  $L_i$  jeweils  $D = 3$  (Bit), so erhält man die RLC–Binärfolge
$$010\hspace{0.05cm}\text{'}\hspace{0.05cm}011\hspace{0.05cm}\text{'}\hspace{0.05cm}101\hspace{0.05cm}\text{'}\hspace{0.05cm}001\hspace{0.05cm}\text{'}\hspace{0.05cm}011\hspace{0.05cm}\text{'}\hspace{0.05cm}\text{...}$$

Die Grafik zeigt das das zu analysierende RLC–Ergebnis.  In Spalte 2 und 3 sind die Substringlängen  $L_i$  binär bzw. dezimal angegeben und in Spalte 4 in kumulierter Form  (Werte von Spalte 3 aufsummiert).

  • Ein Problem von Run-Length Coding  $\rm (RLC)$ ist der unbegrenzte Wertebereich der Größen  $L_i$.  Mit  $D = 3$  kann kein Wert  $L_i > 7$  dargestellt werden und mit  $D = 2$  lautet die Beschränkung  $1 \le L_i \le 3$.
  • Das Problem umgeht man mit Run–Length Limited Coding  $\rm (RLLC)$.  Ist ein Wert  $L_i \ge 2^D$, so ersetzt man  $L_i$  durch ein Sonderzeichen  S  und die Differenz  $L_i - 2^D +1$.  Beim RLLC–Decoder wird dieses Sonderzeichen  S  wieder expandiert.





Hinweise:


$\text{RLLC-Beispiel}$:  Wir gehen wieder von obiger Folge und dem Parameter  $D = 2$  aus:

  • Quellensymbolfolge:    $\rm ABAABAAAABBAAB$...
  • RLC–Dezimalfolge:        2; 3; 5; 1; 3; ...
  • RLLC–Dezimalfolge:     2;  3;  S; 2;  1;  3; ...
  • RLLC–Binärfolge:           01′11′ 00′10′01′11′...


Man erkennt:

  • Das Sonderzeichen  S  ist hier als  00  binär–codiert.  Dies ist nur ein Beispiel – es muss nicht so sein.
  • Da mit  $D = 2$  für alle echten RLC–Werte  $1 \le L_i \le 3$  gilt, erkennt der Decoder das Sonderzeichen  00.
  • Er ersetzt dieses wieder durch  $2^D -1$  (im Beispiel drei)  $\rm A$–Symbole.


Fragebogen

1

Wieviele Bit würde man  ohne Quellencodierung  benötigen, also mit der Zuordnung  $\rm A$   →  0  und  $\rm B$   →  1?

$N_\text{Bit} \ = \ $

2

Wie groß ist die relative Häufigkeit des Symbols  $\rm B$?

$h_{\rm B}\ = \ $

$\ \%$

3

Wie viele Bit benötigt man für  Run–Length Coding  $\rm (RLC)$  nach der angegebenen Tabelle mit acht Bit pro Codewort  $(D = 8)$?

$N_\text{Bit} \ = \ $

4

Ist hier  Run–Length Coding  mit sieben Bit–Codeworten  $(D = 7)$  möglich?

Ja.
Nein.

5

Wie viele Bit benötigt man für  Run–Length Limited Coding  $\rm (RLLC)$  mit sieben Bit pro Codewort  $(D = 7)$?

$N_\text{Bit} \ = \ $

6

Wie viele Bit benötigt man für  $\rm (RLC)$  Run–Length Limited Coding  $\rm (RLLC)$  mit sechs Bit pro Codewort  $(D = 6)$?

$N_\text{Bit} \ = \ $


Musterlösung

(1)  Die Binärfolge besteht aus insgesamt $N = 1250$ Binärsymbolen (ablesbar aus der letzten Spalte in der Tabelle). Damit benötigt man ohne Codierung ebenso viele Bit:

$$N_\text{Bit}\hspace{0.15cm}\underline{== 1250}.$$


(2)  Die gesamte Symbolfolge der Länge $N = 1250$ beinhaltet $N_{\rm B} = 25$ Symbole ${\rm B}$ und somit $N_{\rm A} = 1225$ Symbole ${\rm A}$. Damit gilt für die relative Häufigkeit von ${\rm B}$:

$$h_{\rm B} = \frac{N_{\rm B}}{N} = \frac{25}{1250} \hspace{0.15cm}\underline{= 0.02} = 2\%\hspace{0.05cm}. $$


(3)  Wir betrachten nun Run–Length Coding (RLC), wobei jeder Abstand zwischen zwei ${\rm B}$–Symbolen mit 8 Bit dargestellt wird $(D = 8)$. Damit ergibt sich mit $N_{\rm B} = 25$:

$$N_{\rm Bit} = N_{\rm B} \cdot 8 \hspace{0.15cm}\underline{= 200} \hspace{0.05cm}.$$


(4)  Run–Length Coding mit $D = 7$ erlaubt für $L_i$ nur Werte zwischen $1$ und $2^7-1 =127$. Der Eintrag „226” in Zeile 19 ist aber größer     ⇒     NEIN.


(5)  Auch bei Run–Length Limited Coding (RLLC) sind für die „echten” Abstände $L_i$ mit $D = 7$ nur Werte zwischen $1$ und $127$ zulässig. Der Eintrag „226” in Zeile 19 wird bei RLLC ersetzt durch

  • Zeile 19a: S = 0000000   ⇒   Sonderzeichen, steht für „+ 127”,
  • Zeile 19b: 1100011   ⇒   Dezimal 99.


Damit erhält man insgesamt $26$ Worte zu je sieben Bit:

$$N_{\rm Bit} = 26 \cdot 7 \hspace{0.15cm}\underline{= 182} \hspace{0.05cm}.$$


(6)  Nun müssen bei RLLC gegenüber RLC (siehe Tabelle) folgende Änderungen vorgenommen werden:

  • Zeile   1:   $122 = 1 · 63 + 59$   (ein Wort mehr),
  • Zeile   6:     $70 = 1 · 63 + 7$     (ein Wort mehr),
  • Zeile   7:     $80 = 1 · 63 + 17$   (ein Wort mehr),
  • Zeile 12:     $79 = 1 · 63 + 18$   (ein Wort mehr),
  • Zeile 13:     $93 = 1 · 63 + 30$   (ein Wort mehr),
  • Zeile 19:   $226 = 3 · 63 + 37$   (drei Worte mehr),
  • Zeile 25:     $97 = 1 · 63 + 34$   (ein Wort mehr).


Damit erhält man insgesamt $34$ Worte zu je sechs Bit:

$$N_{\rm Bit} = 34 \cdot 6 \hspace{0.15cm}\underline{= 204} \hspace{0.05cm},$$

also ein schlechteres Ergebnis als mit sieben Bit gemäß Teilaufgabe (5).