Difference between revisions of "Signal Representation/Direct Current Signal - Limit Case of a Periodic Signal"

From LNTwww
m
Line 112: Line 112:
 
$$\lim_{\varepsilon \hspace{0.05cm} \to \hspace{0.05cm} 0}X_\varepsilon (f)= \delta(f).$$
 
$$\lim_{\varepsilon \hspace{0.05cm} \to \hspace{0.05cm} 0}X_\varepsilon (f)= \delta(f).$$
 
   
 
   
Die Fläche unter der Kurve ist unabhängig vom Parameter $\epsilon$ gleich 1. Je kleiner ε gewählt wird, um so schmaler und höher wird die Funktion, wie das Lernvideo [[Herleitung und Visualisierung der Diracfunktion (Dauer 2:50)]]
+
Die Fläche unter der Kurve ist unabhängig vom Parameter $\epsilon$ gleich 1. Je kleiner ε gewählt wird, um so schmaler und höher wird die Funktion, wie das Lernvideo [[Herleitung und Visualisierung der Diracfunktion (Dauer 2:50)]] zeigt.
zeigt.
 
  
  

Revision as of 13:14, 7 January 2017

Zeitsignaldarstellung

Ein Gleichsignal ist ein deterministisches Signal, dessen Augenblickswerte für alle Zeiten $t$ von $-\infty$ bis $+\infty$ konstant sind. Ein solches Signal ist der Grenzfall einer harmonischen Schwingung, wobei die Periodendauer $T_{0}$ einen unendlich großen Wert besitzt.


Gleichsignal

Entsprechend dieser Definition reicht ein Gleichsignal immer von $t = -\infty$ bis $t = +\infty$. Wird das Signal erst zum Zeitpunkt $t = 0$ eingeschaltet, so liegt kein Gleichsignal vor.




Ein Gleichsignal kann niemals Träger von Information im nachrichtentechnischen Sinne sein, doch können Nachrichtensignale durchaus einen Gleichsignalanteil besitzen. Alle im Folgenden für das Gleichsignal getroffenen Aussagen gelten in gleicher Weise auch für einen solchen Gleichsignalanteil.

Für den Gleichsignalanteil $A_{0}$ eines beliebigen Signals $x(t)$ gilt:

$$A_0 = \lim_{T_{\rm M}\to\infty}\,\frac{1}{T_{\rm M}}\cdot\int^{T_{\rm M}/2}_{-T_{\rm M}/2}x(t)\,{\rm d} t. $$

Die Messdauer $T_{\rm M}$ sollte stets möglichst groß gewählt werden (im Grenzfall unendlich). Die angegebene Gleichung gilt nur dann, wenn $T_{\rm M}$ symmetrisch um den Zeitpunkt $t=0$ liegt.


Zufallssignal mit Gleichanteil

Die Grafik zeigt ein stochastisches Signal $x(t)$.

  • Der Gleichsignalanteil $A_{0}$ ist hierbei 2 V.
  • Im Sinne der Statistik entspricht $A_{0}$ dem linearen Mittelwert.


Spektraldarstellung

Wir betrachten nun den Sachverhalt im Frequenzbereich. Aus der Zeitfunktion ist bereits ersichtlich, dass diese – spektral gesehen – nur eine einzige (physikalische) Frequenz beinhaltet, nämlich die Frequenz $f=0$.

Dieses Ergebnis soll nun mathematisch hergeleitet werden. Im Vorgriff auf das Kapitel Fouriertransformation wird bereits hier der Zusammenhang zwischen dem Zeitsignal $x(t)$ und dem korrespondierenden Spektrum $X(f)$ angegeben:

$$X(f)= \hspace{0.05cm}\int_{-\infty} ^{{+}\infty} x(t) \, \cdot \, { \rm e}^{-\rm j 2\pi \it ft} \,{\rm d}t.$$

Man bezeichnet die so berechnete Spektralfunktion $X(f)$ nach dem französischen Mathematiker Jean Baptiste Joseph Fourier als die Fouriertransformierte von $x(t)$ und verwendet als Kurzbezeichnung für diesen Funktionalzusammenhang

$$X(f)\bullet\!\!-\!\!\!-\!\!\circ\,x(t).$$

Beschreibt $x(t)$ beispielsweise einen Spannungsverlauf, so hat $X(f)$ die Einheit „V/Hz“.

Wendet man diese Transformationsgleichung auf das Gleichsignal $x(t)=A_{0}$ an, so erhält man die Spektralfunktion

$$X(f)= A_0 \cdot \int_{-\infty} ^{+\hspace{0.01cm}\infty}\rm e \it ^{-\rm {j 2\pi} \it ft} \,{\rm d}t.$$

mit folgenden Eigenschaften:

  • Das Integral divergiert für $f=0$, das heißt, es liefert einen unendlich großen Wert (Integration über den konstanten Wert 1).
  • Für jede andere Frequenz $f$ nimmt das Integral dagegen den Wert 0 an; der dazugehörige Beweis ist allerdings nicht ganz trivial (Herleitung siehe nächste Seite).
  • Die gesuchte Spektralfunktion $X(f)$ wird kompakt durch folgende Gleichung ausgedrückt:
$$X(f) = A_0 \, \cdot \, \rm \delta(\it f).$$

Man bezeichnet $\delta(f)$ als Diracfunktion, auch bekannt unter dem Namen „Distribution”. $\delta(f)$ ist eine mathematisch komplizierte Funktion; die Herleitung finden Sie auf der nächsten Seite.

Gleichsignal und Spektralfunktion

Die Grafik zeigt nochmals den Funktionalzusammenhang

  • zwischen einem Gleichsignal $x(t)=A_{0}$ und
  • der dazugehörigen Spektralfunktion $X(f)=A_{0} \cdot \delta(f)$.


Die Diracfunktion bei der Frequenz $f=0$ ist durch einen Pfeil dargestellt, der mit dem Gewicht $A_{0}$ versehen ist.


Diracfunktion im Frequenzbereich

Die für die funktionale Beschreibung von nachrichtentechnischen Systemen äußerst wichtige Diracfunktion weist folgende Eigenschaften auf:

  • Die Diracfunktion ist unendlich schmal, das heißt, es ist $\delta(f)=0$ für $f \neq 0$.
  • Die Diracfunktion $\delta(f)$ ist bei der Frequenz $f = 0$ unendlich hoch.
  • Die Impulsfläche der Diracfunktion ergibt einen endlichen Wert, nämlich 1:
$\int_\limits{-\infty} ^{+\infty} \delta( f)\,{\rm d}f =1.$
Aus dieser letzten Eigenschaft folgt, dass $\delta(f)$ die Einheit ${\rm Hz}^{-1} = {\rm s}$ besitzt.


Zur mathematischen Herleitung obiger Eigenschaften gehen wir von einem dimensionslosen Gleichsignal aus. Um die Konvergenz des Fourierintegrals zu erzwingen, wird das nicht energiebegrenzte Signal $x(t)$ mit einer beidseitig abfallenden Exponentialfunktion multipliziert. Die Grafik zeigt das Signal $x(t)=1$ und das energiebegrenzte Signal

$$x_{\varepsilon} (t) = \rm e^{\it -\varepsilon \hspace{0.05cm} \cdot \hspace{0.05cm} | \hspace{0.01cm} t \hspace{0.01cm} |}{.}$$

Hierbei gelte $\varepsilon > 0$. Im Grenzübergang $\varepsilon \to 0$ geht $x_{\varepsilon}(t)$ in $(t)=1$ über.

Zur Herleitung der Diracfunktion

Zur Spektraldarstellung kommt man durch Anwendung des vorne angegebenen Fourierintegrals:

$$X_\varepsilon (f)=\int_{-\infty}^{0} {\rm e}^{\varepsilon{t}}\, {\cdot}\, {\rm e}^{-\rm j 2\pi \it ft} \,{\rm d}t \hspace{0.2cm}+ \hspace{0.2cm} \int_{0}^{+\infty} {\rm e}^{-\varepsilon t} \,{\cdot}\, { \rm e}^{-\rm j 2\pi \it ft} \,{\rm d}t.$$

Nach Integration und Zusammenfassen beider Anteile erhalten wir die rein reelle Spektralfunktion des energiebegrenzten Signals $x_{\varepsilon(t)}$ :

$$X_\varepsilon (f)=\frac{1}{\varepsilon -\rm j \cdot 2\pi \it f} + \frac{1}{\varepsilon+\rm j \cdot 2\pi \it f} = \frac{2\varepsilon}{\varepsilon^2 + (\rm 2\pi {\it f}\hspace{0.05cm} ) \rm ^2} \, .$$

Der Grenzübergang für $\epsilon \to 0$ liefert die Diracfunktion mit Gewicht 1:

$$\lim_{\varepsilon \hspace{0.05cm} \to \hspace{0.05cm} 0}X_\varepsilon (f)= \delta(f).$$

Die Fläche unter der Kurve ist unabhängig vom Parameter $\epsilon$ gleich 1. Je kleiner ε gewählt wird, um so schmaler und höher wird die Funktion, wie das Lernvideo Herleitung und Visualisierung der Diracfunktion (Dauer 2:50) zeigt.


Aufgaben zum Kapitel

A2.2 Gleichsignalanteile

Z2.2 Nichtlinearitäten