Zur Verdeutlichung des Matched-Filters
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Applet Description
Das Applet soll die Eigenschaften des so genannten "Matched-Filters" (MF) verdeutlichen. Dieses dient zur optimalen Bestimmung des Vorhandenseins (Detektion) der Amplitude und/oder der Lage einer bekannten Signalform in einer stark verrauschten Umgebung. Oder allgemeiner gesprochen: Das Matched-Filter – manchmal auch als "Optimalfilter" oder als "Korrelationsfilter" bezeichnet – dient dem Nachweis der Signalexistenz.
Die Grafik zeigt den so genannten Matched-Filter-Empfänger:
- Dieser kann mit größtmöglicher Sicherheit – anders ausgedrückt: mit maximalem Signal–zu–Rausch–Verhältnis (englisch: signal–to–noise–ratio, SNR) – entscheiden, ob ein durch additives Rauschen n(t) gestörtes impulsförmiges Nutzsignal g(t) vorhanden ist oder nicht.
- Eine Anwendung ist die Radartechnik, bei der man zwar die Impulsform g(t) kennt, nicht aber, wann der Impuls gesendet wurde und mit welcher Stärke und Verzögerung dieser ankommt.
- Das Matched-Filter wird aber auch als Empfangsfilter in digitalen Übertragungssystemen (oder zumindest als Teil davon) eingesetzt, um die Fehlerwahrscheinlichkeit des Systems zu minimieren.
Alle Parameter, Zeiten und Frequenzen sind als normierte Größen zu verstehen und damit dimensionslos.
- Für den Eingangsimpuls g(t) sind "Rechteck", "Gauß" und "Exponential" einstellbar, die jeweils durch die Impulsamplitude Ag, die äquivalente Impulsdauer Δtg sowie die Verschiebung τg gegenüber dem (hinsichtlich Zeit) symmetrischen Fall beschrieben werden. Weitere Informationen im Abschnitt Weitere Angaben zu den betrachteten Eingangsimpulsen.
- Für das Empfangsfilter kann zwischen den Alternativen "Spalt–Tiefpass", "Gauß–Tiefpass", "Tiefpass erster Ordnung"und "Tiefpass 4" gewählt werden. Dargestellt werden die jeweiligen Impulsantworten h(t), gekennzeichnet durch deren Höhe Ah, die äquivalente Dauer Δth und die Verschiebung τh. Weitere Informationen im Abschnitt Weitere Angaben zu den betrachteten Impulsantworten.
- Weitere Eingabeparameter sind der Detektionszeitpunkt TD sowie die ebenfalls normierte Rauschleistungsdichte N0 am Empfängereingang.
Als Numerikwerte ausgegeben werden
- die Energie Eg des Eingangsimpulses g(t), der Nutzabtastwert dS(TD) am Filterausgang sowie die Rauschvarianz σ2d am Filterausgang,
- das Signal–zu–Rausch–Verhältnis (SNR) ρd(TD) am Filterausgang und die zugehörige dB–Angabe 10⋅lg ρd(TD),
- der hierfür maximale Wert 10⋅lg ρMF.
Erfüllt die eingegebene Konfiguration die Matched-Filter-Bedingungen, dann gilt: 10⋅lg ρd(TD, opt)=10⋅lg ρMF.
Theoretical Background
Detailbeschreibung des zugrunde liegenden Modells
Für die einzelnen Komponenten des obigen Blockschaltbild gelten folgende Voraussetzungen:
- Der Nutzanteil g(t) des Empfangssignals r(t)=g(t)+n(t) sei impulsförmig und somit energiebegrenzt. Das heißt: Das Integral über [g(t)]2 von –∞ bis +∞ liefert den endlichen Wert E_g.
- Das Störsignal n(t) sei Weißes Gaußsches Rauschen mit der Rauschleistungsdichte N_0.
- Das Filterausgangssignal d(t)= d_{\rm S}(t) + d_{\rm N}(t) besteht additiv aus zwei Anteilen. Der Anteil d_{\rm S}(t) geht auf das \rm S\hspace{0.04cm}ignal g(t) zurück, d_{\rm N}(t) auf das \rm N\hspace{0.04cm}oise n(t).
- Der Empfänger, bestehend aus einem linearen Filter ⇒ Frequenzgang H_{\rm MF}(f) und dem Entscheider, ist so zu dimensionieren, dass das momentane S/N-Verhältnis am Ausgang maximal wird:
- \rho _d ( {T_{\rm D} } ) = \frac{ {d_{\rm S} ^2 ( {T_{\rm D} } )} }{ {\sigma_d^2 } }\mathop = \limits^{\rm{!} }\hspace{0.1cm} {\rm{Maximum} }.
- Hierbei bezeichnen {σ_d}^2 die Varianz (Leistung) von d_{\rm N}(t) und T_{\rm D} den (geeignet gewählten) Detektionszeitpunkt.
Matched-Filter-Optimierung
Gegeben sei ein energiebegrenztes Nutzsignal g(t) mit dem zugehörigen Spektrum G(f). Damit kann das Filterausgangssignal zum Detektionszeitpunkt T_{\rm D} für jedes beliebige Filter mit Impulsantwort h(t) und Frequenzgang H(f) =\mathcal{ F}\{h(t)\} geschrieben werden (ohne Berücksichtigung des Rauschens ⇒ Index \rm S für „Signal”):
- d_{\rm S} ( {T_{\rm D} } ) = g(t) * h(t) = \int_{ - \infty }^{ + \infty } {G(f) \cdot H(f) \cdot {\rm{e}}^{ {\rm j} \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm} 2\pi \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}f \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}T_{\rm D} }\hspace{0.1cm} {\rm{d}}f} .
Der „Rauschanteil” d_{\rm N}(t) des Filterausgangssignals (Index \rm N für „Noise”) rührt allein vom Weißen Rauschen n(t) am Eingang des Empfängers her. Für seine Varianz (Leistung) gilt unabhängig vom Detektionszeitpunkt T_{\rm D}:
- \sigma _d ^2 = \frac{ {N_0 } }{2} \cdot \int_{ - \infty }^{ + \infty } {\left| {H(f)} \right|^{\rm{2} }\hspace{0.1cm} {\rm{d} }f} .
Damit lautet das hier vorliegende Optimierungsproblem:
- \rho _d ( {T_{\rm D} } ) = \frac{ {\left| {\int_{ - \infty }^{ + \infty } {G(f) \cdot H(f) \cdot {\rm{e} }^{ {\rm j} \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm} 2\pi \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}f \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}T_{\rm D} }\hspace{0.1cm} {\rm{d} }f} } \right|^2 } }{ {N_0 /2 \cdot \int_{ - \infty }^{ + \infty } {\left| {H(f)} \right|^{\rm{2} }\hspace{0.1cm} {\rm{d} }f} } } \stackrel{!}{=} {\rm{Maximum} }.
Dieser Quotient wird für den folgenden Frequenzgang H(f) am größten wird:
- H(f) = H_{\rm MF} (f) = K_{\rm MF} \cdot G^{\star} (f) \cdot {\rm e}^{- {\rm j} \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm} 2\pi \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}f \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}T_{\rm D} } .
- Damit erhält man für das Signal–zu–Rauschleistungsverhältnis am Matched–Filter–Ausgang (unabhängig von der dimensionsbehafteten Konstante K_{\rm MF}):
- \rho _d ( {T_{\rm D} } ) = { {2 \cdot E_g } }/{ {N_0 } } \hspace{0.5cm}\Rightarrow \hspace{0.5cm} \rho _{\rm MF}.
- E_g bezeichnet die Energie des Eingangsimpulses, die man nach dem Satz von Parseval sowohl im Zeit– als auch im Frequenzbereich berechnen kann:
- E_g = \int_{ - \infty }^{ + \infty } {g^2 (t)\hspace{0.1cm}{\rm{d} }t} = \int_{ - \infty }^{ + \infty } {\left \vert {G(f)} \right\vert ^{\rm{2} }\hspace{0.1cm} {\rm d}f} .
\text{Herleitung des Matched–Filter–Kriteriums:}
(1) Die Schwarzsche Ungleichung lautet mit den beiden (im allgemeinen komplexen) Funktionen A(f) und B(f):
- \left \vert {\int_a^b {A(f) \cdot B(f)\hspace{0.1cm}{\rm{d} }f} } \right \vert ^2 \le \int_a^b {\left \vert {A(f)} \right \vert^{\rm{2} } \hspace{0.1cm}{\rm{d} }f} \cdot \int_a^b {\left\vert {B(f)} \right \vert^{\rm{2} } \hspace{0.1cm}{\rm{d} }f} .
(2) Wir wenden nun diese Gleichung auf das Signal–zu–Rauschverhältnis an:
- \rho _d ( {T_{\rm D} } ) = \frac{ {\left \vert {\int_{ - \infty }^{ + \infty } {G(f) \cdot H(f) \cdot {\rm{e} }^{ {\rm j} \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm} 2\pi \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}f \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}T_{\rm D} } \hspace{0.1cm}{\rm{d} }f} } \right \vert^2 } }{ {N_0 /2 \cdot \int_{ - \infty }^{ + \infty } {\left \vert {H(f)} \right \vert^{\rm{2} }\hspace{0.1cm} {\rm{d} }f} } }.
(3) Mit A(f) = G(f) und B(f) = H(f) · {\rm e}^{ {\rm j} \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm} 2\pi \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}f \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}T_{\rm D} } ergibt sich somit die folgende Schranke:
- \rho_d ( {T_{\rm D} } ) \le \frac{1}{ {N_0 /2} } \cdot \int_{ - \infty }^{ + \infty } {\left \vert {G(f)} \right \vert^{\rm{2} } }\hspace{0.1cm}{\rm{d} }f .
(4) Wir setzen für den Filterfrequenzgang nun versuchsweise ein:
- H(f) = H_{\rm MF} (f) = K_{\rm MF} \cdot G^{\star} (f) \cdot {\rm{e} }^{- {\rm j} \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm} 2\pi \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}f \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}T_{\rm D} }.
(5) Dann erhält man aus der obigen Gleichung (2) folgendes Ergebnis:
- \rho _d ( {T_{\rm D} } ) = \frac{ {\left \vert K_{\rm MF}\cdot {\int_{ - \infty }^{ + \infty } {\left \vert {G(f)} \right \vert ^{\rm{2} }\hspace{0.1cm} {\rm{d} }f} } \right \vert ^2 } }{ {N_0 /2 \cdot K_{\rm MF} ^2 \cdot \int_{ - \infty }^{ + \infty } {\left \vert {G(f)} \right \vert ^{\rm{2} }\hspace{0.1cm} {\rm{d} }f} } } = \frac{1}{ {N_0 /2} } \cdot \int_{ - \infty }^{ + \infty } {\left \vert {G(f)} \right \vert ^{\rm{2} }\hspace{0.1cm} {\rm{d} }f} .
\text{Das heißt:}
- Mit dem Ansatz (4) für das Matched–Filter H_{\rm MF}(f) wird in obiger Abschätzung tatsächlich der maximal mögliche Wert erreicht.
- Mit keinem anderen Filter H(f) ≠ H_{\rm MF}(f) kann man ein höheres Signal–zu–Rauschleistungsverhältnis erzielen.
- Das Matched–Filter ist in Bezug auf das ihm zugrunde gelegte Maximierungskriterium optimal.
\text{Beispiel 1:} Ein rechteckförmiger Impuls g(t) mit Amplitude \rm 1\hspace{0.05cm}V, Dauer 0.5\hspace{0.05cm} \rm ms und unbekannter Lage soll in einer verrauschten Umgebung aufgefunden werden.
- Somit ist die Impulsenergie E_g = \rm 5 · 10^{–4} \hspace{0.05cm}V^2s.
- Die Rauschleistungsdichte sei N_0 = \rm 10^{–6} \hspace{0.05cm}V^2/Hz.
Das beste Ergebnis ⇒ das maximale S/N–Verhältnis erzielt man mit dem Matched-Filter:
- \rho _d ( {T_{\rm D} } ) = \frac{ {2 \cdot E_g } }{ {N_0 } } = \frac{ {2 \cdot 5 \cdot 10^{-4}\, {\rm V^2\,s} } }{ {10^{-6}\, {\rm V^2/Hz} } } = 1000 \hspace{0.3cm}\Rightarrow\hspace{0.3cm} 10 \cdot {\rm lg}\hspace{0.15cm}\rho _d ( {T_{\rm D} } ) = 30\,{\rm dB}= 10 \cdot {\rm lg}\hspace{0.15cm}\rho_{\rm MF}.
Interpretation des Matched-Filters
Auf der letzten Seite wurde der Frequenzgang des Matched-Filters wie folgt hergeleitet:
- H_{\rm MF} (f) = K_{\rm MF} \cdot G^{\star} (f) \cdot {\rm{e} }^{- {\rm j} \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm} 2\pi \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}f \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}T_{\rm D} } .
Durch Fourierrücktransformation erhält man die dazugehörige Impulsantwort:
- h_{\rm MF} (t) = K_{\rm MF} \cdot g(T_{\rm D} - t).
Diese beiden Funktionen lassen sich wie folgt interpretieren:
- Das Matched-Filter ist durch den Term G^{\star}(f) an das Spektrum des aufzufindenden Impulses g(t) angepasst – daher sein Name (englisch: to match ≡ anpassen).
- Die Konstante K_{\rm MF} ist aus Dimensionsgründen notwendig.
- Ist g(t) ein Spannungsimpuls, so hat diese Konstante die Einheit „Hz/V”. Der Frequenzgang ist somit dimensionslos.
- Die Impulsantwort h_{\rm MF}(t) ergibt sich aus dem Nutzsignal g(t) durch Spiegelung ⇒ aus g(t) wird g(–t) sowie einer Verschiebung um T_{\rm D} nach rechts.
- Der früheste Detektionszeitpunkt T_{\rm D} folgt für realisierbare Systeme aus der Bedingung h_{\rm MF}(t < 0)\equiv 0 („Kausalität”, siehe Buch Lineare zeitinvariante Systeme).
- Der Nutzanteil d_{\rm S} (t) des Filterausgangssignals ist formgleich mit der Energie-AKF \varphi^{^{\bullet} }_{g} (t ) und gegenüber dieser um T_{\rm D} verschoben. Es gilt:
- d_{\rm S} (t) = g(t) * h_{\rm MF} (t) = K_{\rm MF} \cdot g(t) * g(T_{\rm D} - t) = K_{\rm MF} \cdot \varphi^{^{\bullet} }_{g} (t - T_{\rm D} ).
\text{Bitte beachten Sie:} Bei einem energiebegrenzten Signal g(t) kann man nur die Energie–AKF angeben:
- \varphi^{^{\bullet} }_g (\tau ) = \int_{ - \infty }^{ + \infty } {g(t) \cdot g(t + \tau )\,{\rm{d} }t} .
Gegenüber der AKF-Definition eines leistungsbegrenzten Signals x(t), nämlich
- \varphi _x (\tau ) = \mathop {\lim }_{T_{\rm M} \to \infty } \frac{1}{ {T_{\rm M} } }\int_{ - T_{\rm M} /2}^{+T_{\rm M} /2} {x(t) \cdot x(t + \tau )\hspace{0.1cm}\,{\rm{d} }t} ,
wird bei der Berechnung der Energie-AKF auf die Division durch die Messdauer T_{\rm M} sowie auf den Grenzübergang T_{\rm M} → ∞ verzichtet.
\text{Beispiel 2:} Wir gehen davon aus, dass der Rechteckimpuls zwischen \rm 2\hspace{0.08cm}ms und \rm 2.5\hspace{0.08cm}ms liegt und der Detektionszeitpunkt T_{\rm D} =\rm 2\hspace{0.08cm}ms gewünscht wird.
Unter diesen Voraussetzungen gilt:
- Die Matched–Filter–Impulsantwort h_{\rm MF}(t) muss im Bereich von t_1 (= 4 - 2.5) =\rm 1.5\hspace{0.08cm}ms bis t_2 (= 4 - 2) =\rm 2\hspace{0.08cm}ms konstant sein.
- Für t < t_1 sowie für t > t_2 darf sie keine Anteile besitzen.
- Der Betragsfrequenzgang \vert H_{\rm MF}(f)\vert ist hier \rm si–förmig.
- Die Höhe der Impulsantwort h_{\rm MF}(t) spielt für das S/N–Verhältnis keine Rolle, da dieses unabhängig von K_{\rm MF} ist.
Weitere Angaben zu den betrachteten Eingangsimpulsen
Alle Angaben sind ohne Berücksichtigung der Verzögerung \tau_g
(1) Rechteckimpuls ⇒ Rectangular Impulse
- Der Impuls g(t) hat im Bereich \pm \Delta t_g/2 die konstante Höhe A_g und ist außerhalb Null.
- Die Spektralfunktion G(f)=A_g\cdot \Delta t_g \cdot {\rm si}(\pi\cdot \Delta t_g \cdot f) besitzt Nullstellen in äquidistanten Abständen 1/\Delta t_g.
- Die Impulsenergie ist E_g=A_g^2\cdot \Delta t_g.
(2) Gaußimpuls ⇒ Gaussian Imulse
- Der Impuls g(t)=A_g\cdot {\rm e}^{-\pi\cdot(t/\Delta t_g)^2} ist unendlich weit ausgedehnt. Das Maximum ist g(t= 0)=A_g.
- Je kleiner die äquivalente Zeitdauer \Delta t_g ist, um so breiter und niedriger ist das Spektrum G(f)=A_g \cdot \Delta t_g \cdot {\rm e}^{-\pi\hspace{0.05cm}\cdot\hspace{0.05cm}(f\hspace{0.05cm}\cdot\hspace{0.05cm} \Delta t_g)^2}.
- Die Impulsenergie ist E_g=A_g^2\cdot \Delta t_g/\sqrt{2}.
(3) Exponentialimpuls ⇒ Exponential Impulse
- Der Impuls ist für t<0 identisch Null und für positive Zeiten unendlich weit ausgedehnt ⇒ g(t)=A_g\cdot {\rm e}^{-t/\Delta t_g}.
- g(t) ist (stark) unsymmetrisch ⇒ das Spektrum G(f)=A_g \cdot \Delta t_g/( 1 + {\rm j} \cdot 2\pi \cdot f \cdot \Delta t_g) ist komplexwertig;
- Die Impulsenergie ist E_g=A_g^2\cdot \Delta t_g/2.
Weitere Angaben zu den betrachteten Impulsantworten
Alle Angaben sind ohne Berücksichtigung der Verzögerung \tau_g
(1) Rechteckimpuls ⇒ Rectangular Impulse
- Der Impuls g(t) hat im Bereich \pm \Delta t_g/2 die konstante Höhe A_g und ist außerhalb Null.
- Die Spektralfunktion G(f)=A_g\cdot \Delta t_g \cdot {\rm si}(\pi\cdot \Delta t_g \cdot f) besitzt Nullstellen in äquidistanten Abständen 1/\Delta t_g.
- Die Impulsenergie ist E_g=A_g^2\cdot \Delta t_g.
(2) Gaußimpuls ⇒ Gaussian Imulse
- Der Impuls g(t)=A_g\cdot {\rm e}^{-\pi\cdot(t/\Delta t_g)^2} ist unendlich weit ausgedehnt. Das Maximum ist g(t= 0)=A_g.
- Je kleiner die äquivalente Zeitdauer \Delta t_g ist, um so breiter und niedriger ist das Spektrum G(f)=A_g \cdot \Delta t_g \cdot {\rm e}^{-\pi\hspace{0.05cm}\cdot\hspace{0.05cm}(f\hspace{0.05cm}\cdot\hspace{0.05cm} \Delta t_g)^2}.
- Die Impulsenergie ist E_g=A_g^2\cdot \Delta t_g/\sqrt{2}.
(3) Exponentialimpuls ⇒ Exponential Impulse
- Der Impuls ist für t<0 identisch Null und für positive Zeiten unendlich weit ausgedehnt ⇒ g(t)=A_g\cdot {\rm e}^{-t/\Delta t_g}.
- g(t) ist (stark) unsymmetrisch ⇒ das Spektrum G(f)=A_g \cdot \Delta t_g/( 1 + {\rm j} \cdot 2\pi \cdot f \cdot \Delta t_g) ist komplexwertig;
- Die Impulsenergie ist E_g=A_g^2\cdot \Delta t_g/2.
Exercises
- First, select the number (1,\ 2, \text{...} \ ) of the task to be processed. The number 0 corresponds to a "Reset": Same setting as at program start.
- A task description is displayed. The parameter values are adjusted. Solution after pressing "Show Solution".
Both the input signal x(t) and the impulse response h(t) of the filter are are normalized, dimensionless and energy-limited ("time-limited pulses").
- Alle Zeiten, Frequenzen, Signalwerte und Leistungen sind normiert zu verstehen.
Deutsch
- Wählen Sie zunächst die Nummer (1,\ 2, \text{...}) der zu bearbeitenden Aufgabe. Die Nummer 0 entspricht einem "Reset": Gleiche Einstellung wie beim Programmstart.
- Eine Aufgabenbeschreibung wird angezeigt. Die Parameterwerte sind angepasst. Lösung nach Drücken von "Musterlösung".
- Sowohl das Eingangssignal x(t) als auch die Impulsantwort h(t) sind normiert, dimensionslos und energiebegrenzt (zeitlich begrenzte Impulse).
- Alle Zeiten, Frequenzen, Signalwerte und Leistungen sind normiert zu verstehen.
(1) Der Eingangsimpuls sei gaußförmig mit A_g=1,\ \Delta t_g=1,\ \tau_g=1. Welche Einstellung führt zum "Matched–Filter"? Wie groß ist 10 \cdot \lg \ \rho_{\rm MF} mit N_0=0.01?
- Das Matched–Filter muss ebenfalls einen gaußförmigen Verlauf haben und es muss gelten: \Delta t_h=\Delta t_g=1,\ \tau_h =\tau_g=1 ⇒ T_{\rm D} = \tau_h +\tau_g=2.
- Das (momentane) Signal–zu–Rauschleistungsverhältnis am Filterausgang ist \rho _{\rm MF} = { {2 \cdot E_g } }/{ {N_0 } } \approx 141.4 ⇒ 10 \cdot \lg \ \rho _{\rm MF} \approx 21.5 dB.
- Mit keinem anderen Filter als dem Matched–Filter ist dieses \rm SNR (oder ein noch besseres) zu erreichen.
(2) Das Matched–Filter bei rechteckförmigen Eingangsimpuls mit A_g=1,\ \Delta t_g=1,\ \tau_g=0 ist ein Spalt–Tiefpass ⇒ rechteckförmige Impulsantwort.
Wie groß ist hier 10 \cdot \lg \ \rho_{\rm MF} mit N_0=0.01? Interpretieren Sie alle dargestellten Grafiken und die numerischen Ergebnisse auf verschiedene Art und Weise.
- Die eingestellten Filterparameter sind A_h=A_g=1, \ \Delta t_h=\Delta t_g=1,\ \tau_h =\tau_g=0 ⇒ T_{\rm D} = \tau_h +\tau_g=0 ⇒ \rho _{\rm MF} = 200 ⇒ 10 \cdot \lg \ \rho _{\rm MF} \approx 23 dB.
- Die Impulsenergie ist das Integral über g^2(t) ⇒ E_g = A_g^2 \cdot \Delta t_g=1 ⇒ \rho _{\rm MF} = 2 \cdot E_g /N_0 =200. T_{\text{D, opt} }=0 ist hier implizit berücksichtigt.
- Eine andere Gleichung lautet: \rho_d (T_{\rm D}) =d_{\rm S}^2 (T_{\rm D})/\sigma_d^2. Die Rauschvarianz kann z. B. als Integral über h^2(t) berechnet werden: \sigma_d^2= N_0 \cdot \Delta t_h/2 = 0.005.
- Das Nutzsignal d_{\rm S} (t)= g(t) * h(t) hat einen dreieckförmigen Verlauf mit dem Maximum d_{\rm S} (T_{\rm D, \ opt} = 0 )= 1 ⇒ \rho_d (T_{\rm D, \ opt} = 0 ) = 200= \rho _{\rm MF}.
(3) Es gelten weiter die Einstellungen von (2) mit Ausnahme von N_0=0.02 statt N_0=0.01. Welche Veränderungen sind erkennbar?
- Der einzige Unterschied ist die doppelt so große Rauschvarianz \sigma_d^2= 0.01 ⇒ \rho_d (T_{\rm D, \ opt} = 0 ) = 100= \rho _{\rm MF} ⇒ 10 \cdot \lg \rho_{\rm MF} =20 dB.
(4) Es gelten weiter die Einstellungen von (3) mit Ausnahme von T_{\rm D} = 0.1 statt T_{\rm D, \ opt} = 0. Wie wirkt sich dieser nichtoptimale Detektionszeitpunkt aus?
- Nun ist der Nutzabtastwert d_{\rm S} (T_{\rm D} = 0.1 )= 0.9 kleiner ⇒ \rho_d (T_{\rm D} = 0.1 ) =0.9^2/0.01= 81< \rho _{\rm MF}. Es ergibt sich eine Verschlechterung um knapp ein dB.
- Für die weiteren Aufgaben wird vom optimalen Detektionszeitpunkt T_{\rm D, \ opt} ausgegangen, wenn nicht explizit etwas anderes angegeben wird.
(5) Es gelten wieder die Einstellungen von (3) mit Ausnahme einer niedrigeren Impulsantwort A_h = 0.8 statt A_h = 1. Interpretieren Sie die Veränderungen.
- Es handelt sich auch mit A_h \ne A_g um ein Matched-Filter, solange h(t) formgleich mit g(t) ist ⇒ \rho _{\rm MF} = { {2 \cdot E_g } }/{ {N_0 } } =100 ⇒ 10 \cdot \lg \rho_{\rm MF} =20 dB.
- Die Gleichung \rho_d (T_{\rm D}=0) =d_{\rm S}^2 (T_{\rm D}=0)/\sigma_d^2 führt zum gleichen Ergebnis, da {d_{\rm S}}^2 (T_{\rm D}) und \sigma_d^2 gegenüber (3) jeweils um den Faktor 0.8^2 vermindert wird.
(6) Gegenüber (5) wird nun die Höhe des Eingangsimpulses g(t) von A_g = 1 auf A_g = 1.25 erhöht. Beschreibt hier h(t) ein Matched-Filter? Wie groß ist \rho_{\rm MF}?
- Auch hier liegt ein Matched-Filter vor, da h(t) und g(t) formgleich sind. Mit E_g = 1.25^2: \rho _{\rm MF} = { {2 \cdot 1.25^2 } }/{ 0.02 } =156.25 ⇒ 10 \cdot \lg \rho_{\rm MF} \approx 21.9 dB.
- Der höhere Wert 21.9 dB gegenüber (5) lässt sich dadurch erklären, dass bei gleicher Rauschvarianz \sigma_d^2= 0.0064 der Nutzabtastwert wieder {d_{\rm S}} (T_{\rm D}) = 1 ist.
(7) Wir gehen weiter von der Rechteck–Rechteck–Kombination aus mit A_h=A_g=1,\ \Delta t_h=\Delta t_g=1,\ \tau_h=\tau_g=0,\ N_0 =0.02,\ T_{\rm D}=0.
Interpretieren Sie die Ergebnisse nach Variation der äquivalenten Impulsdauer \Delta t_h von h(t) im Bereich 0.6 ... 1.4. Nutzen Sie die Grafikdarstellung über \Delta t_h.
- Das Optimum ergibt sich erwartungsgemäß für die äquivalente Impulsdauer \Delta t_h=\Delta t_g=1. Dann ist 10 \cdot \lg \ \rho_d (T_{\rm D, \ opt} = 0 ) =20 dB \big(= 10 \cdot \lg \rho_{\rm MF}\big).
- Ist \Delta t_h<\Delta t_g=1, so ist das Nutzsignal trapezförmig. Für \Delta t_h=0.6: d_{\rm S} (T_{\rm D}=0)= 0.6 und \sigma_d^2\approx0.006 ⇒ 10 \cdot \lg \ \rho_d (T_{\rm D, \ opt} = 0 ) \approx 17.8 dB.
- Auch für \Delta t_h>1 ist das Nutzsignal trapezförmig, aber trotzdem d_{\rm S} (T_{\rm D}=0)= 1. Die Rauschvarianz \sigma_d^2 nimmt kontinuierlich mit \Delta t_h zu.
- Für \Delta t_h=1.4 ist \sigma_d^2=0.0140 ⇒ 10 \cdot \lg \ \rho_d (T_{\rm D, \ opt} = 0 ) \approx 18.5 dB. Gegenüber dem Matched–Filter (\Delta t_h=1) beträgt die Verschlechterung ca. 1.5 dB.
(8) Interpretieren Sie nun die Ergebnisse für verschiedene \Delta t_g des Eingangsimpulses g(t) im Bereich 0.6 ... 1.4. Nutzen Sie die Grafikdarstellung über \Delta t_g.
- Beachten Sie: Die blaue Kurve 10 \cdot \lg \ \rho_d (T_{\rm D,\ opt} ) ist die Differenz aus 20\cdot \lg \ \big [{K \cdot d_{\rm S}} (T_{\rm D,\ opt}) \big ] (violette Kurve) und 20\cdot \lg \ \big [K \cdot \sigma_d \big ] (grüne Kurve).
- Beim betrachteten Parametersatz und K=10 ist der grüne Term 20\cdot \lg \ \big [K \cdot \sigma_d \big ] = 0 dB für alle \Delta t_g ⇒ die blaue und die violette Kurve sind identisch.
- Die blaue Kurve 10 \cdot \lg \ \rho_d (T_{\rm D,\ opt} ) steigt von 15.6 dB (für \Delta t_g = 0.6) bis 20 dB (für \Delta t_g = 1) kontinuierlich an und bleibt für \Delta t_g > 1 dann konstant.
- Die Einstellung \Delta t_g = 1.4,\ \Delta t_h = 1 ergibt aber kein Matched-Filter. Vielmehr gilt mit \Delta t_h = \Delta t_g = 1.4: 10 \cdot \lg \ \rho_{\rm MF}=10 \cdot \lg \ (2 \cdot E_g/N_0) \approx 21.5 dB.
- Die Grafikdarstellung über \Delta t_h mit der Grundeinstellung \Delta t_g = 1.4,\ \Delta t_h = 1 zeigt nun einen monotonen Anstieg der blauen Kurve 10 \cdot \lg \ \rho_d (T_{\rm D,\ opt} ).
- Für \Delta t_h = 0.6 ergibt sich 10 \cdot \lg \ \rho_d (T_{\rm D,\ opt} )\approx 17.8 dB, für \Delta t_h = 1.4 dagegen 10 \cdot \lg \ \rho_d (T_{\rm D,\ opt} )\approx 21.5 dB =10 \cdot \lg \ \rho_{\rm MF}.
(9) Wir betrachten den Exponentialimpuls g(t) und den Tiefpass erster Ordnung sowie A_h=A_g=1,\ \Delta t_h=\Delta t_g=1,\ \tau_h=\tau_g=0,\ N_0 =0.02,\ T_{\rm D}=1.
Erfüllt diese Einstellung den Matched-Filter-Kriterien? Begründen Sie Ihre Antworten mit möglichst vielen Argumenten.
- Hier gilt h(t)=g(t). Bei einer Matched-Filter-Konfiguration müsste h(t)={\rm const.} \cdot g(T_{\rm D}-t) gelten.
- Das Detektionsnutzsignal d_{\rm S}(t) hat keinen symmetrischen Verlauf um das Maximum. Beim Matched-Filter müsste d_{\rm S}(T_{\rm D}-t) = d_{\rm S}(T_{\rm D}+t) gelten.
- Trotz \Delta t_h=\Delta t_g ist 10 \cdot \lg \ \rho_d (T_{\rm D,\ opt}) \approx 14.3 dB kleiner als 10 \cdot \lg \ \rho _{\rm MF} = 10 \cdot \lg \ 2 \cdot E_g/N_0 \approx 17 dB.
(10) Was ändert sich bei sonst gleichen Einstellungen mit dem "extrem akausalen Filter"? Erfüllt die Einstellung die Matched-Filter-Kriterien? Begründung.
- Hier gilt nun h(t)=g(-t) und das Detektionsnutzsignal d_{\rm S}(t) ist symmetrisch um t=0. Sinnvollerweise sollte hier T_{\rm D} = 0 gewählt werden.
- Damit erhält man für 10 \cdot \lg \ \rho_d (T_{\rm D,\ opt}) =10 \cdot \lg \ d_{\rm S}^2 (T_{\rm D,\ opt})/\sigma_d^2 = 17 dB den gleichen Wert wie für 10 \cdot \lg \ \rho _{\rm MF} = 10 \cdot \lg \ 2 \cdot E_g/N_0 = 17 dB.
- Das Nutzsignal d_{\rm S}(t) ist formgleich mit der Energie–AKF des Sendeimulses g(t). Das Matched-Filter bündelt die Energie um den geeigneten Zeitpunkt T_{\rm D,\ opt}.
(11) Mit welchem Rechteckimpuls g(t) erreicht man mit dem entsprechend angepassten Filter das gleiche \rho _{\rm MF}=50 wie in Aufgabe (10)?
Mit A_h=A_g=1,\ \Delta t_h=\Delta t_g=0.5 oder mit A_h=A_g=0.5,\ \Delta t_h=\Delta t_g=1 ?
- Aus der Gleichung \rho _{\rm MF} = 2 \cdot E_g/N_0 geht bereits hervor, dass das SNR nur von der Energie E_g des Eingangsimpulses abhängt und nicht von dessen Form.
- Der Exponentialimpuls mit A_g=1,\ \Delta t_g=1 hat die Energie E_g=0.5. Der Rechteckimpuls mit A_g=1,\ \Delta t_g=0.5 ebenfalls ⇒ \rho _{\rm MF}=50.
- Dagegen besitzt der Rechteckimpuls mit A_g=0.5,\ \Delta t_g=1 eine kleinere Energie ⇒ E_g=0.25 ⇒ \rho _{\rm MF}=25 ⇒ 10 \cdot \lg \ \rho _{\rm MF} = 14 dB.
Applet Manual
(A) Auswahl eines von vier Quellensignalen
(B) Parameterwahl für Quellensignal 1 (Amplitude, Frequenz, Phase)
(C) Ausgabe der verwendeten Programmparameter
(D) Parameterwahl für Abtastung (f_{\rm G}) und
Signalrekonstruktion (f_{\rm A},\ r)
(E) Skizze des Empfänger–Frequenzgangs H_{\rm E}(f)
(F) Numerische Ausgabe (P_x, \ P_{\rm \varepsilon}, \ 10 \cdot \lg(P_x/ P_{\rm \varepsilon})
(G) Darstellungsauswahl für Zeitbereich
(H) Grafikbereich für Zeitbereich
( I ) Darstellungsauswahl für Frequenzbereich
(J) Grafikbereich für Frequenzbereich
(K) Bereich für Übungen: Aufgabenauswahl, Fragen, Musterlösung
About the Authors
Dieses interaktive Berechnungstool wurde am Lehrstuhl für Nachrichtentechnik der Technischen Universität München konzipiert und realisiert.
- Die erste Version wurde 2006 von Markus Elsberger im Rahmen seiner Diplomarbeit (LB) mit "FlashMX–Actionscript" erstellt (Betreuer: Günter Söder).
- 2020 wurde das Programm von Carolin Mirschina im Rahmen einer Werkstudententätigkeit auf "HTML5" umgesetzt und neu gestaltet (Betreuer: Tasnád Kernetzky).
Die Umsetzung dieses Applets auf HTML 5 wurde durch die Exzellenzinitiative der TU München finanziell unterstützt. Wir bedanken uns.