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WDF und VTF bei Gaußschen 2D-Zufallsgrößen

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Programmbeschreibung


Das Applet verdeutlicht die Eigenschaften zweidimensionaler Gaußscher Zufallsgrößen  XY, gekennzeichnet durch die Standardabweichungen (Streuungen)  σX  und  σY  ihrer beiden Komponenten sowie den Korrelationskoeffizienten  ρXY zwischen diesen. Die Komponenten werden als mittelwertfrei vorausgesetzt:  mX=mY=0.

Das Applet zeigt

  • die zweidimensionale Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion   ⇒   2DWDF  fXY(x,y)  in dreidimensionaler Darstellung sowie in Form von Höhenlinien,
  • die zugehörige Randwahrscheinlichkeitsdichtefunktion  ⇒   1DWDF  fX(x)  der Zufallsgröße  X  als blaue Kurve; ebenso  fY(y)  für die zweite Zufallsgröße,
  • die zweidimensionale Verteilungsfunktion   ⇒   2DVTF  FXY(x,y)  als 3D-Plot,
  • die Verteilungsfunktion  ⇒   1DVTF  FX(x)  der Zufallsgröße  X; ebenso  FY(y)  als rote Kurve.


Das Applet verwendet das Framework  Plot.ly

Theoretischer Hintergrund


Verbundwahrscheinlichkeitsdichtefunktion   ⇒   2D–WDF

Wir betrachten zwei wertkontinuierliche Zufallsgrößen  X  und  Y, zwischen denen statistische Abhängigkeiten bestehen können. Zur Beschreibung der Wechselbeziehungen zwischen diesen Größen ist es zweckmäßig, die beiden Komponenten zu einer  zweidimensionalen Zufallsgröße  XY=(X,Y)  zusammenzufassen. Dann gilt:

Definition:  Die  Verbundwahrscheinlichkeitsdichtefunktion  ist die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion (WDF,  englisch:  Probability Density Function, kurz: PDF) der zweidimensionalen Zufallsgröße  XY  an der Stelle  (x,y):

fXY(x,y)=lim
  • Die Verbundwahrscheinlichkeitsdichtefunktion oder kurz  \rm 2D\hspace{-0.1cm}-\hspace{-0.1cm}WDF  ist eine Erweiterung der eindimensionalen WDF.
  •   kennzeichnet die logische UND-Verknüpfung.
  • X  und  Y bezeichnen die beiden Zufallsgrößen, und  x \in X  sowie   y \in Y geben Realisierungen hiervon an.
  • Die für dieses Applet verwendete Nomenklatur unterscheidet sich also geringfügig gegenüber der Beschreibung im Theorieteil.


Anhand dieser 2D–WDF  f_{XY}(x, y)  werden auch statistische Abhängigkeiten innerhalb der zweidimensionalen Zufallsgröße  XY  vollständig erfasst im Gegensatz zu den beiden eindimensionalen Dichtefunktionen   ⇒   Randwahrscheinlichkeitsdichtefunktionen:

f_{X}(x) = \int _{-\infty}^{+\infty} f_{XY}(x,y) \,\,{\rm d}y ,
f_{Y}(y) = \int_{-\infty}^{+\infty} f_{XY}(x,y) \,\,{\rm d}x .

Diese beiden Randdichtefunktionen  f_X(x)  und  f_Y(y)

  • liefern lediglich statistische Aussagen über die Einzelkomponenten  X  bzw.  Y,
  • nicht jedoch über die Bindungen zwischen diesen.


Als quantitatives Maß für die linearen statistischen Bindungen   ⇒   Korrelation  verwendet man

  • die  Kovarianz  \mu_{XY}, die bei mittelwertfreien Komponenten gleich dem gemeinsamen linearen Moment erster Ordnung ist:
\mu_{XY} = {\rm E}\big[X \cdot Y\big] = \int_{-\infty}^{+\infty} \int_{-\infty}^{+\infty} X \cdot Y \cdot f_{XY}(x,y) \,{\rm d}x \, {\rm d}y ,
  • den  Korrelationskoeffizienten  nach Normierung auf die beiden Effektivwerte  σ_X  und σ_Y  der beiden Komponenten:
\rho_{XY}=\frac{\mu_{XY} }{\sigma_X \cdot \sigma_Y}.

\text{Eigenschaften des Korrelationskoeffizienten:} 

  • Aufgrund der Normierung gilt stets  -1 \le ρ_{XY} ≤ +1.
  • Sind die beiden Zufallsgrößen  X  und  Y unkorreliert, so ist  ρ_{XY} = 0.
  • Bei strenger linearer Abhängigkeit zwischen  X  und  Y ist  ρ_{XY}= ±1   ⇒   vollständige Korrelation.
  • Ein positiver Korrelationskoeffizient bedeutet, dass bei größerem  X–Wert im statistischen Mittel auch  Y  größer ist als bei kleinerem  X.
  • Dagegen drückt ein negativer Korrelationskoeffizient aus, dass  Y  mit steigendem  X  im Mittel kleiner wird.



2D–WDF bei Gaußschen Zufallsgrößen

Für den Sonderfall  Gaußscher Zufallsgrößen  – der Name geht auf den Wissenschaftler  Carl Friedrich Gauß  zurück – können wir weiterhin vermerken:

  • Die Verbund–WDF einer Gaußschen 2D-Zufallsgröße  XY  mit Mittelwerten  m_X = 0  und  m_Y = 0  sowie dem Korrelationskoeffizienten  ρ = ρ_{XY}  lautet:
f_{XY}(x,y)=\frac{\rm 1}{\rm 2\it\pi \cdot \sigma_X \cdot \sigma_Y \cdot \sqrt{\rm 1-\rho^2}}\ \cdot\ \exp\Bigg[-\frac{\rm 1}{\rm 2 \cdot (1-\it\rho^{\rm 2} {\rm)}}\cdot(\frac {\it x^{\rm 2}}{\sigma_X^{\rm 2}}+\frac {\it y^{\rm 2}}{\sigma_Y^{\rm 2}}-\rm 2\it\rho\cdot\frac{x \cdot y}{\sigma_x \cdot \sigma_Y}\rm ) \rm \Bigg]\hspace{0.8cm}{\rm mit}\hspace{0.5cm}-1 \le \rho \le +1.
  • Ersetzt man  x  durch  (x - m_X)  sowie  y  durch  (y- m_Y), so ergibt sich die allgemeinere WDF einer zweidimensionalen Gaußschen Zufallsgröße mit Mittelwert.
  • Die Randwahrscheinlichkeitsdichtefunktionen  f_{X}(x)  und  f_{Y}(y)  einer Gaußschen 2D-Zufallsgröße sind ebenfalls gaußförmig mit den Streuungen  σ_X  bzw.  σ_Y.
  • Bei unkorrelierten Komponenten  X  und  Y muss in obiger Gleichung  ρ = 0  eingesetzt werden, und man erhält dann das Ergebnis:
f_{XY}(x,y)=\frac{1}{\sqrt{2\pi}\cdot\sigma_{X}} \cdot\rm e^{-\it {x^{\rm 2}}\hspace{-0.08cm}/{\rm (}{\rm 2\hspace{0.05cm}\it\sigma_{X}^{\rm 2}} {\rm )}} \cdot\frac{1}{\sqrt{2\pi}\cdot\sigma_{\it Y}}\cdot e^{-\it {y^{\rm 2}}\hspace{-0.08cm}/{\rm (}{\rm 2\hspace{0.05cm}\it\sigma_{Y}^{\rm 2}} {\rm )}} = \it f_{X} \rm ( \it x \rm ) \cdot \it f_{Y} \rm ( \it y \rm ) .

\text{Fazit:}  Im Sonderfall einer 2D-Zufallsgröße mit Gaußscher WDF  f_{XY}(x, y)  folgt aus der  Unkorreliertheit  auch direkt die  statistische Unabhängigkeit:

f_{XY}(x,y)= f_{X}(x) \cdot f_{Y}(y) .

Bitte beachten Sie:

  • Bei keiner anderen WDF kann aus der  Unkorreliertheit  auf die  statistische Unabhängigkeit  geschlossen werden.
  • Man kann aber stets   ⇒   für jede beliebige 2D–WDF  f_{XY}(x, y)  von der  statistischen Unabhängigkeit  auf die  Unkorreliertheit  schließen, weil:
  • Sind zwei Zufallsgrößen  X  und  Y  völlig voneinander (statistisch) unabhängig, so gibt es zwischen ihnen natürlich auch keine linearen  Abhängigkeiten  
    ⇒   sie sind dann auch unkorreliert  ⇒   ρ = 0.



Höhenlinien bei unkorrelierten Zufallsgrößen

rechts

Aus der Bedingungsgleichung  f_{XY}(x, y) = {\rm const.}  können die Höhenlinien der WDF berechnet werden.

Sind die Komponenten  X  und  Y unkorreliert  (ρ_{XY} = 0), so erhält man als Gleichung für die Höhenlinien:

\frac{x^{\rm 2}}{\sigma_{X}^{\rm 2}}+\frac{y^{\rm 2}}{\sigma_{Y}^{\rm 2}} =\rm const.

Die Höhenlinien beschreiben in diesem Fall folgende Figuren:

  • Kreise  (falls  σ_X = σ_Y,   grüne Kurve), oder
  • Ellipsen  (für  σ_X ≠ σ_Y,   blaue Kurve) in Ausrichtung der beiden Achsen.


Korrelationsgerade

Als  Korrelationsgerade  bezeichnet man die Gerade  y = K(x)  in der  (x, y)–Ebene durch den „Mittelpunkt” (m_X, m_Y). Diese besitzt folgende Eigenschaften:

Gaußsche 2D-WDF (Approximation mit N Messpunkten) und
Korrelationsgerade  y = K(x)
  • Die mittlere quadratische Abweichung von dieser Geraden – in  y–Richtung betrachtet und über alle  N  Messpunkte gemittelt – ist minimal:
\overline{\varepsilon_y^{\rm 2} }=\frac{\rm 1}{N} \cdot \sum_{\nu=\rm 1}^{N}\; \;\big [y_\nu - K(x_{\nu})\big ]^{\rm 2}={\rm Minimum}.
  • Die Korrelationsgerade kann als eine Art „statistische Symmetrieachse“ interpretiert werden. Die Geradengleichung lautet im allgemeinen Fall:
y=K(x)=\frac{\sigma_Y}{\sigma_X}\cdot\rho_{XY}\cdot(x - m_X)+m_Y.
  • Der Winkel, den die Korrelationsgerade zur  x–Achse einnimmt, beträgt:
\theta={\rm arctan}(\frac{\sigma_{Y} }{\sigma_{X} }\cdot \rho_{XY}).


Höhenlinien bei korrelierten Zufallsgrößen

Bei korrelierten Komponenten  (ρ_{XY} ≠ 0)  sind die Höhenlinien der WDF (fast) immer elliptisch, also auch für den Sonderfall  σ_X = σ_Y.

Ausnahme:  ρ_{XY}=\pm 1   ⇒   Diracwand; siehe  Aufgabe 4.4  im Buch "Stochastische Signaltheorie", Teilaufgabe  (5).

Höhenlinien der 2D-WDF bei korrelierten Größen

Hier lautet die Bestimmungsgleichung der WDF-Höhenlinien:

f_{XY}(x, y) = {\rm const.} \hspace{0.5cm} \Rightarrow \hspace{0.5cm} \frac{x^{\rm 2} }{\sigma_{X}^{\rm 2}}+\frac{y^{\rm 2} }{\sigma_{Y}^{\rm 2} }-{\rm 2}\cdot\rho_{XY}\cdot\frac{x\cdot y}{\sigma_X\cdot \sigma_Y}={\rm const.}

Die Grafik zeigt in hellerem Blau für zwei unterschiedliche Parametersätze je eine Höhenlinie.

  • Die Ellipsenhauptachse ist dunkelblau gestrichelt.
  • Die  Korrelationsgerade  K(x)  ist durchgehend rot eingezeichnet.


Anhand dieser Darstellung sind folgende Aussagen möglich:

  • Die Ellipsenform hängt außer vom Korrelationskoeffizienten  ρ_{XY}  auch vom Verhältnis der beiden Streuungen  σ_X  und  σ_Y  ab.
  • Der Neigungswinkel  α  der Ellipsenhauptachse (gestrichelte Gerade) gegenüber der  x–Achse hängt ebenfalls von  σ_Xσ_Y  und  ρ_{XY}  ab:
\alpha = {1}/{2} \cdot {\rm arctan } \big ( 2 \cdot \rho_{XY} \cdot \frac {\sigma_X \cdot \sigma_Y}{\sigma_X^2 - \sigma_Y^2} \big ).
  • Die (rote) Korrelationsgerade  y = K(x)  einer Gaußschen 2D–Zufallsgröße liegt stets unterhalb der (blau gestrichelten) Ellipsenhauptachse.
  • K(x)  kann aus dem Schnittpunkt der Höhenlinien und ihrer vertikalen Tangenten geometrisch konstruiert werden, wie in der Skizze in grüner Farbe angedeutet.



Zweidimensionale Verteilungsfunktion   ⇒   2D–VTF

\text{Definition:}  Die  2D-Verteilungsfunktion  ist ebenso wie die 2D-WDF lediglich eine sinnvolle Erweiterung der  eindimensionalen Verteilungsfunktion  (VTF):

F_{XY}(x,y) = {\rm Pr}\big [(X \le x) \cap (Y \le y) \big ] .


Es ergeben sich folgende Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der "1D-VTF" und der" 2D-VTF":

  • Der Funktionalzusammenhang zwischen "2D–WDF" und "2D–VTF" ist wie im eindimensionalen Fall durch die Integration gegeben, aber nun in zwei Dimensionen. Bei kontinuierlichen Zufallsgrößen gilt:
F_{XY}(x,y)=\int_{-\infty}^{y} \int_{-\infty}^{x} f_{XY}(\xi,\eta) \,\,{\rm d}\xi \,\, {\rm d}\eta .
  • Umgekehrt lässt sich die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion aus der Verteilungsfunktion durch partielle Differentiation nach  x  und  y  angeben:
f_{XY}(x,y)=\frac{{\rm d}^{\rm 2} F_{XY}(\xi,\eta)}{{\rm d} \xi \,\, {\rm d} \eta}\Bigg|_{\left.{x=\xi \atop {y=\eta}}\right.}.
  • Bezüglich der Verteilungsfunktion  F_{XY}(x, y)  gelten folgende Grenzwerte:
F_{XY}(-\infty,\ -\infty) = 0,\hspace{0.5cm}F_{XY}(x,\ +\infty)=F_{X}(x ),\hspace{0.5cm} F_{XY}(+\infty,\ y)=F_{Y}(y ) ,\hspace{0.5cm}F_{XY}(+\infty,\ +\infty) = 1.
  • Im Grenzfall (unendlich große  x  und  y)  ergibt sich demnach für die "2D-VTF" der Wert  1. Daraus erhält man die  Normierungsbedingung  für die 2D-Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion:
\int_{-\infty}^{+\infty} \int_{-\infty}^{+\infty} f_{XY}(x,y) \,\,{\rm d}x \,\,{\rm d}y=1 .

\text{Fazit:}  Beachten Sie den signifikanten Unterschied zwischen eindimensionalen und zweidimensionalen Zufallsgrößen:

  • Bei eindimensionalen Zufallsgrößen ergibt die Fläche unter der WDF stets den Wert 1.
  • Bei zweidimensionalen Zufallsgrößen ist das WDF-Volumen immer gleich 1.



Versuchsdurchführung


Aufgaben 2D-Gauss.png
  • Wählen Sie zunächst die Nummer (1, ...) der zu bearbeitenden Aufgabe.
  • Eine Aufgabenbeschreibung wird angezeigt. Die Parameterwerte sind angepasst.
  • Lösung nach Drücken von "Musterlösung".
  • Bei der Aufgabenbeschreibung verwenden wir  \rho  anstelle von  \rho_{XY}.
  • Für die "1D-WDF" gilt:  f_{X}(x) = \sqrt{1/(2\pi \cdot \sigma_X^2)} \cdot {\rm e}^{-x^2/(2 \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm} \sigma_X^2)}.


Die Nummer 0 entspricht einem "Reset":

  • Gleiche Einstellung wie beim Programmstart.
  • Ausgabe eines "Reset–Textes" mit weiteren Erläuterungen zum Applet.


(1)  Machen Sie sich anhand der Voreinstellung  (\sigma_X=1, \ \sigma_Y=0.5, \ \rho = 0.7)  mit dem Programm vertraut. Interpretieren Sie die Grafiken für  \rm WDF  und  \rm VTF.

  •  \rm WDF  ist ein Bergrücken mit dem Maximum bei  x = 0, \ y = 0. Der Bergkamm ist leicht verdreht gegenüber der  x–Achse.
  •  \rm VTF  ergibt sich aus  \rm WDF  durch fortlaufende Integration in beide Richtungen. Das Maximum (nahezu  1)  tritt bei  x=3, \ y=3  auf.

(2)  Nun lautet die Einstellung  \sigma_X= \sigma_Y=1, \ \rho = 0. Welche Werte ergeben sich für  f_{XY}(0,\ 0)  und  F_{XY}(0,\ 0)? Interpretieren Sie die Ergebnisse.

  •  Das WDF–Maximum ist  f_{XY}(0,\ 0) = 1/(2\pi)= 0.1592, wegen  \sigma_X= \sigma_Y = 1, \ \rho = 0. Die Höhenlinien sind Kreise.
  •  Für den VTF-Wert gilt:  F_{XY}(0,\ 0) = [{\rm Pr}(X \le 0)] \cdot [{\rm Pr}(Y \le 0)] = 0.25. Geringfügige Abweichung wegen numerischer Integration.

(3)  Es gelten weiter die Einstellungen von (2). Welche Werte ergeben sich für  f_{XY}(0,\ 1)  und  F_{XY}(0,\ 1)? Interpretieren Sie die Ergebnisse.

  •  Es gilt  f_{XY}(0,\ 1) = f_{X}(0) \cdot f_{Y}(1) = [ \sqrt{1/(2\pi)}] \cdot [\sqrt{1/(2\pi)} \cdot {\rm e}^{-0.5}] = 1/(2\pi) \cdot {\rm e}^{-0.5} = 0.0965.
  •  Das Programm liefert  F_{XY}(0,\ 1) = [{\rm Pr}(X \le 0)] \cdot [{\rm Pr}(Y \le 1)] = 0.4187, also einen größeren Wert als in (2), da weiter integriert wird.

(4)  Die Einstellungen bleiben erhalten. Welche Werte ergeben sich für  f_{XY}(1,\ 0)  und  F_{XY}(1,\ 0)? Interpretieren Sie die Ergebnisse.

  •  Aufgrund der Rotationssysmmetrie gleiche Ergebnisse wie in (3).

(5)  Stimmt die Aussage: "Elliptische Höhenlinien gibt es nur für  \rho \ne 0". Interpretieren Sie die  \rm 2D\hspace{-0.1cm}-\hspace{-0.1cm}WDF  und \rm 2D\hspace{-0.1cm}-\hspace{-0.1cm}VTF  für  \sigma_X=1, \ \sigma_Y=0.5  und  \rho = 0.

  •  Nein! Auch für  \ \rho = 0  sind die Höhenlinien elliptisch (nicht kreisförmig), falls  \sigma_X \ne \sigma_Y.
  •  Für \sigma_X \gg \sigma_Y  hat die  \rm 2D\hspace{-0.1cm}-\hspace{-0.1cm}WDF  die Form eines langgestreckten Bergkamms parallel zur  x–Achse, für \sigma_X \ll \sigma_Y  parallel zur  y–Achse.
  •  Für \sigma_X \gg \sigma_Y  ist der Anstieg der  \rm 2D\hspace{-0.1cm}-\hspace{-0.1cm}VTF  in Richtung der  y–Achse deutlich steiler als in Richtung der  x–Achse.

(6)  Variieren Sie ausgehend von  \sigma_X=\sigma_Y=1, \ \rho = 0.7  den Korrelationskoeffizienten  \rho. Wie groß ist der Neigungswinkel  \alpha  der Ellipsen–Hauptachse?

  •  Für  \rho > 0  ist  \alpha = 45^\circ  und für  \rho < 0  ist  \alpha = -45^\circ. Für  \rho = 0  sind die Höhenlinien kreisfömig und somit gibt es auch keine Ellipsen–Hauptachse.

(7)  Variieren Sie ausgehend von  \sigma_X=\sigma_Y=1, \ \rho = 0.7  den Korrelationskoeffizienten  \rho > 0. Wie groß ist der Neigungswinkel  \theta  der Korrelationsgeraden  K(x)?

  •  Für  \sigma_X=\sigma_Y  ist  \theta={\rm arctan}\ (\rho). Die Steigung nimmt mit wachsendem  \rho > 0  zu. In allen Fällen gilt  \theta < \alpha = 45^\circ. Für  \rho = 0.7  ergibt sich  \theta = 35^\circ.

(8)  Variieren Sie ausgehend von  \sigma_X=\sigma_Y=0.75, \ \rho = 0.7  die Parameter  \sigma_Y  und  \rho \ (>0). Welche Aussagen gelten für die Winkel  \alpha  und  \theta?

  •  Für  \sigma_Y<\sigma_X  ist  \alpha < 45^\circ  und für  \sigma_Y>\sigma_X  dagegen  \alpha > 45^\circ.
  •  Bei allen Einstellungen gilt:  Die Korrelationsgerade liegt unter der Ellipsen–Hauptachse.

(9)  Gehen Sie von  \sigma_X= 1, \ \sigma_Y=0.75, \ \rho = 0.7  aus und variieren Sie  \rho. Wie könnte man die Korrelationsgerade aus den Höhenlinien konstruieren?

  •  Die Korrelationsgerade schneidet alle Höhenlinien an den Punkten, an denen die Tangente zu der Höhenlinie senkrecht verläuft.

(10)  Nun gelte  \sigma_X= \sigma_Y=1, \ \rho = 0.95. Interpretieren Sie die  \rm 2D\hspace{-0.1cm}-\hspace{-0.1cm}WDF. Welche Aussagen würden für den Grenzfall  \rho \to 1  zutreffen?

  •  Die  \rm 2D\hspace{-0.1cm}-\hspace{-0.1cm}WDF  hat nur Anteile in der Nähe der Ellipsen–Hauptachse. Die Korrelationsgerade liegt nur knapp darunter:  \alpha = 45^\circ, \ \theta = 43.5^\circ.
  •  Im Grenzfall  \rho \to 1  wäre  \theta = \alpha = 45^\circ. Außerhalb der Korrelationsgeraden hätte die  \rm 2D\hspace{-0.1cm}-\hspace{-0.1cm}WDF  keine Anteile. Das heißt:
  •  Längs der Korrelationsgeraden ergäbe sich eine Diracwand  ⇒   Alle Werte sind unendlich groß, trotzdem um den Mittelwert gaußisch gewichtet.




Zur Handhabung des Applets


Anleitung 2D-Gauss.png

    (A)     Parametereingabe per Slider:  \sigma_X,  \sigma_Y und  \rho

    (B)     Auswahl:  Darstellung von WDF oder VTF

    (C)     Reset:  Einstellung wie beim Programmstart

    (D)     Höhenlinien darstellen anstelle von "1D-WDF"

    (E)     Darstellungsbereich für "2D-WDF"

    (F)     Manipulation der 3D-Grafik (Zoom, Drehen, ...)

    (G)     Darstellungsbereich für "1D-WDF" bzw. "Höhenlinien"

    (H)     Manipulation der 2D-Grafik ("1D-WDF")

    ( I )     Bereich für die Versuchsdurchführung: Aufgabenauswahl

    (J)     Bereich für die Versuchsdurchführung: Aufgabenstellung

    (K)     Bereich für die Versuchsdurchführung: Musterlösung einblenden

    ( L)     Bereich für die Versuchsdurchführung: Musterlösung







Werte–Ausgabe über Maussteuerung (sowohl bei 2D als auch bei 3D)


Über die Autoren

Dieses interaktive Berechnungstool wurde am Lehrstuhl für Nachrichtentechnik der Technischen Universität München konzipiert und realisiert.

  • Die erste Version wurde 2003 von Ji Li im Rahmen ihrer Diplomarbeit mit "FlashMX–Actionscript" erstellt (Betreuer: Günter Söder).
  • 2019 wurde das Programm von Carolin Mirschina  im Rahmen einer Werkstudententätigkeit auf "HTML5" umgesetzt und neu gestaltet (Betreuer: Tasnád Kernetzky).


Die Umsetzung dieses Applets auf HTML 5 wurde durch  Studienzuschüsse  der Fakultät EI der TU München finanziell unterstützt. Wir bedanken uns.


Nochmalige Aufrufmöglichkeit des Applets in neuem Fenster

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