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Difference between revisions of "Aufgaben:Exercise 1.16Z: Bounds for the Gaussian Error Function"

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Revision as of 12:14, 11 May 2022

Q(x)  und verwandte Funktionen

Die Wahrscheinlichkeit, dass eine mittelwertfreie Gaußsche Zufallsgröße  n  mit Streuung  σ   ⇒   Varianz  σ2  betragsmäßig größer ist als ein vorgegebener Wert  A, ist gleich

Pr(n>A)=Pr(n<A)=Q(A/σ).

Hierbei verwendet ist eine der wichtigsten Funktionen für die Nachrichtentechnik (in der Grafik rot eingezeichnet):  
die  Komplementäre Gaußsche Fehlerfunktion

Q(x)=12π+xeu2/2du.

Q(x) ist eine monoton fallende Funktion mit Q(0)=0.5. Für sehr große Werte von x tendiert Q(x)0.


Das Integral der  Q–Funktion ist analytisch nicht lösbar und wird meist in Tabellenform angegeben. Aus der Literatur bekannt sind aber handhabbare Näherungen bzw. Schranken für positive  x–Werte:

  • die obere Schranke (obere blaue Kurve in nebenstehender Grafik, nur gültig für  x>0):
Qo(x)=12πxex2/2Q(x),
  • die untere Schranke (untere blaue Kurve in der Grafik, nur gültig für  x>1):
Qu(x)=11/x22πxex2/2Q(x),
  • die Chernoff–Rubin–Schranke (grüne Kurve in der Grafik, gezeichnet für  K=1):
QCR(x)=Kex2/2Q(x).

In der Aufgabe ist zu untersuchen, in wie weit diese Schranken als Näherungen für  Q(x)  herangezogen werden können und welche Verfälschungen sich dadurch ergeben.




Hinweise:



Fragebogen

1

Welche Werte liefern die obere und die untere Schranke für  x=4?

Qo(x=4) = 

 105
Qu(x=4) = 

 105

2

Welche Aussagen gelten für die Funktionen  Qo(x)  und  Qu(x)?

Für  x2  sind die beiden Schranken brauchbar.
Für  x<1  ist  Qu(x)  unbrauchbar  (wegen  Qu(x)<0).
Für  x<1  ist  Qo(x)  unbrauchbar  (wegen  Qo(x)>1).

3

Um welchen Faktor liegt die Chernoff–Rubin–Schranke oberhalb von  Qo(x)?

QCR(x=2)/Qo(x=2) = 

QCR(x=4)/Qo(x=4) = 

QCR(x=6)/Qo(x=6) = 

4

Bestimmen Sie  K  so, dass  KQCR(x)  möglichst nahe bei  Q(x)  liegt und gleichzeitig  Q(x)K·QCR(x)  für alle  x>0  eingehalten wird.

K = 


Musterlösung

(1)  Die obere Schranke lautet:

Qo(x)=12πxex2/2Qo(4)=12π4e83.346105_.
  • Die untere Schranke kann wie folgt umgewandelt werden:
Qu(x)=(11/x2)Qo(x)Qu(4)3.137105_.
  • Die relativen Abweichungen gegenüber dem „echten” Wert {\rm Q}(4) = 3.167 · 10^{–5} sind +5\% bzw. –1\%.


(2)  Richtig sind die Lösungsvorschläge 1 und 2:

  • Für x = 2 wird der tatsächliche Funktionswert {\rm Q}(x) = 2.275 · 10^{–2} begrenzt durch {\rm Q_{o}}(x) = 2.7 · 10^{–2} bzw. {\rm Q_u}(x) = 2.025 · 10^{–2}.
  • Die relativen Abweichungen betragen demzufolge 18.7\% bzw. –11\%.
  • Die letzte Aussage ist falsch:   Erst für x < 0.37 gilt {\rm Q_o}(x) > 1.



(3)  Für den Quotienten aus {\rm Q}_{\rm CR}(x) und {\rm Q_o}(x) gilt nach den vorgegebenen Gleichungen:

q(x) = \frac{{\rm Q_{CR}}(x)}{{\rm Q_{o}}(x)} = \frac{{\rm exp}(-x^2/2)}{{\rm exp}(-x^2/2)/({\sqrt{2\pi} \cdot x})} = {\sqrt{2\pi} \cdot x}
\Rightarrow \hspace{0.3cm} q(x) \approx 2.5 \cdot x \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} q(x =2) \hspace{0.15cm}\underline{=5}\hspace{0.05cm}, \hspace{0.2cm}q(x =4)\hspace{0.15cm}\underline{=10}\hspace{0.05cm}, \hspace{0.2cm}q(x =6) \hspace{0.15cm}\underline{=15}\hspace{0.05cm}.
  • Je größer der Abszissenwert x ist, um so ungenauer wird {\rm Q}(x) durch {\rm Q}_{\rm CR}(x) angenähert.
  • Bei Betrachtung der Grafik auf der Angabenseite hat man (hatte ich) den Eindruck, dass {\rm Q}_{\rm CR}(x) sich aus {\rm Q}(x) durch Verschieben nach unten bzw. Verschieben nach oben ergibt. Das ist aber nur eine optische Täuschung und entspricht nicht dem Sachverhalt.



(4)  Mit \underline{K = 0.5} stimmt die neue Schranke 0.5 · {\rm Q}_{\rm CR}(x) für x = 0 exakt mit {\rm Q}(x=0) = 0.500 überein.

  • Für größere Abszissenwerte wird damit auch die Verfälschung q \approx 1.25 · x nur halb so groß.