Difference between revisions of "Aufgaben:Exercise 3.11: Pre-Emphase and De-Emphase"
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Bei der Sprach– und Tonsignalübertragung wird das Signalfrequenzband vor dem FM–Modulator über ein RC–Hochpassglied gemäß der Skizze vorverzerrt. Man bezeichnet diese Maßnahme als "Preemphase" (PE).
Der Amplitudengang des Preemphase–Netzwerks lautet
- mit den beiden Grenzfrequenzen fG1=(2π·R1·C)–1 und fG2=fG1/α0, sowie
- dem Gleichsignalübertragungsfaktor α0=R2/(R1+R2):
- |HPE(f)|=α0⋅√1+(f/fG1)21+(f/fG2)2.
Für die Praxis kann man davon ausgehen, dass die maximale Nachrichtenfrequenz fN sehr viel kleiner als fG2 ist.
Berücksichtigt man weiter, dass der Gleichsignalübertragungsfaktor α0 durch eine Verstärkung um α verändert werden kann, so ist im Weiteren von folgendem Preemphase–Frequenzgang auszugehen (fG=fG1=3 kHz):
- |HPE(f)|≈α⋅√1+(f/fG)2.
Mit diesem Netzwerk lautet der Frequenzhub ΔfA in Abhängigkeit der Nachrichtenfrequenz fN:
- ΔfA(fN)=ΔfA,min⋅√1+(fN/fG)2.
- Hierbei ist ΔfA, min der Frequenzhub für sehr kleine Frequenzen (fN→0).
- Dieser Parameter ist so zu wählen, dass der maximale Frequenzhub ΔfA, max nicht größer wird als 45 kHz.
Um das Nutzsignal nicht zu verfälschen, muss diese Vorverzerrung durch ein "Deemphase"–Netzwerk beim Empfänger wieder ausgeglichen werden. Ziel und Zweck von Preemphase/Deemphase ist es allein, die Abhängigkeit des Signal–zu–Rausch–Leistungsverhältnisses von der Signalfrequenz zu vermindern.
In dieser Aufgabe werden folgende Größen verwendet:
- Sinken–SNR bei Zweiseitenband-Amplitudenmodulation (ZSB–AM):
- ρAM=PSN0⋅fN=ξ⇒10⋅lgρAM=10⋅lgξ,
- Sinken–SNR und Störabstandsgewinn bei Frequenzmodulation (FM) ohne Preemphase/Deemphase:
- ρFM=3/2⋅η2⋅ρAM⇒GFM=10⋅lgρFM−10⋅lgρAM=10⋅lg3/2⋅η2,
- Sinken–SNR und Störabstandsgewinn bei Frequenzmodulation (FM) durch Preemphase/Deemphase:
- ρDE=(fN/fG)33⋅(fN/fG−arctan(fN/fG)⇒GDE=10⋅lgρDE−10⋅lgρFM
Hinweise:
- Die Aufgabe gehört zum Kapitel Rauscheinfluss bei Winkelmodulation.
- Bezug genommen wirdinsbesondere auf den Abschnitt Preemphase und Deemphase.
- Gehen Sie in der gesamten Aufgabe von einem Nachrichtensignal aus, das Frequenzen bis einschließlich BNF=9 kHz beinhaltet.
Fragebogen
Musterlösung
- Der Betragsfrequenzgang des Deemphase–Netzwerks ist wie folgt festgelegt:
- |HDE(f)|=1|HPE(f)|=1α⋅1√1+(f/fG)2.
- Der Frequenzgang eines einfachen RC–Tiefpasses – auch bekannt als Tiefpass erster Ordnung – lautet:
- HRC−TP(f)=11+j⋅f/fG⇒|HRC−TP(f)|=1√1+(f/fG)2.
(2) Die Frequenzmodulation ist auf die maximale Frequenz BNF=fN, max=9 kHz ausgelegt. Dann soll der (maximale) Frequenzhub ΔfA=45 kHz betragen.
- Daraus folgt für den Modulationsindex:
- η=ΔfAfN=5⇒GFM(fN=9kHz)=10⋅lg(1.5⋅52)≈15.74dB_.
- Mit der Nachrichtenfrequenz fN=3 kHz ergibt sich ein um den Faktor 3 größerer Modulationsindex und damit ein um den Faktor 10·lg 9=9.54 dB größerer Störabstand:
- GFM(fN=3kHz)=10⋅lg(1.5⋅152)≈25.28dB_.
- Ein weiterer Zugewinn ergibt sich durch den Übergang von 3 kHz auf 1 kHz:
- GFM(fN=1kHz)=25.28dB+9.54dB=34.82dB_.
(3) Der maximale Frequenzhub ergibt sich für fN=BNF.
- Daraus folgt mit fG=3 kHz und BNF=9 kHz:
- ΔfA(BNF)=ΔfA,min⋅√1+(BNFfG)2=√10⋅ΔfA,min=ΔfA,max=45kHz
- ⇒ΔfA,min=45kHz√10≈14.23kHz_.
(4) Mit der angegebenen Formel erhält man folgende "Gewinne durch Premphase/Deemphase":
- GDE(fN=9kHz)=10⋅lg(fN/fG)33⋅(fN/fG−arctan(fN/fG)=10⋅lg333⋅(3−1.249)≈7.1dB_,
- GDE(fN=3kHz)=10⋅lg133⋅(1−π/4)≈1.9dB_,
- GDE(fN=1kHz)=10⋅lg(1/3)33⋅(1/3−0.322)≈0.28dB_.