Difference between revisions of "Aufgaben:Exercise 3.11: Pre-Emphase and De-Emphase"

From LNTwww
m (Text replacement - "„" to """)
(No difference)

Revision as of 15:37, 16 March 2022

Realisierung einer Preemphase

Bei der Sprach– und Tonsignalübertragung wird das Signalfrequenzband vor dem FM–Modulator über ein RC–Hochpassglied gemäß der Skizze vorverzerrt. Man bezeichnet diese Maßnahme als "Preemphase"  (PE).

Der Amplitudengang des Preemphase–Netzwerks lautet

  • mit den beiden Grenzfrequenzen  fG1=(2π·R1·C)1  und  fG2=fG1/α0, sowie
  • dem Gleichsignalübertragungsfaktor  α0=R2/(R1+R2):
|HPE(f)|=α01+(f/fG1)21+(f/fG2)2.

Für die Praxis kann man davon ausgehen, dass die maximale Nachrichtenfrequenz  fN  sehr viel kleiner als  fG2  ist.

Berücksichtigt man weiter, dass der Gleichsignalübertragungsfaktor  α0  durch eine Verstärkung um  α  verändert werden kann, so ist im Weiteren von folgendem Preemphase–Frequenzgang auszugehen  (fG=fG1=3 kHz):

|HPE(f)|α1+(f/fG)2.

Mit diesem Netzwerk lautet der Frequenzhub  ΔfA  in Abhängigkeit der Nachrichtenfrequenz fN:

ΔfA(fN)=ΔfA,min1+(fN/fG)2.
  • Hierbei ist  ΔfA, min  der Frequenzhub für sehr kleine Frequenzen  (fN0).
  • Dieser Parameter ist so zu wählen, dass der maximale Frequenzhub  ΔfA, max  nicht größer wird als  45 kHz.


Um das Nutzsignal nicht zu verfälschen, muss diese Vorverzerrung durch ein  "Deemphase"–Netzwerk beim Empfänger wieder ausgeglichen werden.  Ziel und Zweck von Preemphase/Deemphase ist es allein, die Abhängigkeit des Signal–zu–Rausch–Leistungsverhältnisses von der Signalfrequenz zu vermindern.

In dieser Aufgabe werden folgende Größen verwendet:

  • Sinken–SNR bei Zweiseitenband-Amplitudenmodulation  (ZSBAM):
ρAM=PSN0fN=ξ10lgρAM=10lgξ,
  • Sinken–SNR und Störabstandsgewinn bei Frequenzmodulation  (FM)  ohne Preemphase/Deemphase:
ρFM=3/2η2ρAMGFM=10lgρFM10lgρAM=10lg3/2η2,
  • Sinken–SNR und Störabstandsgewinn bei Frequenzmodulation  (FM)  durch Preemphase/Deemphase:
ρDE=(fN/fG)33(fN/fGarctan(fN/fG)GDE=10lgρDE10lgρFM



Hinweise:

  • Die Aufgabe gehört zum Kapitel  Rauscheinfluss bei Winkelmodulation.
  • Bezug genommen wirdinsbesondere auf den Abschnitt  Preemphase und Deemphase.
  • Gehen Sie in der gesamten Aufgabe von einem Nachrichtensignal aus, das Frequenzen bis einschließlich  BNF=9 kHz  beinhaltet.



Fragebogen

1

Geben Sie eine mögliche Realisierung des Deemphase–Netzwerks  HDE(f)  an.  Welche der folgenden Aussagen sind richtig?

HDE(f)  ist ein Tiefpass erster Ordnung.
HDE(f)  ist ein Hochpass erster Ordnung.
HDE(f)  ist ein Bandpass.
Zusätzlich muss der Faktor  α  korrigiert werden.

2

Wie groß ist der Störabstandsgewinn  GFM  der herkömmlichen FM gegenüber AM bei den genannten Nachrichtenfrequenzen  fN?

fN=9 kHz:GFM = 

 dB
fN=3 kHz:GFM = 

 dB
fN=1 kHz:GFM = 

 dB

3

Wie groß ist  ΔfA, min   mit   ΔfA, max=45 kHz   und   BNF=fN, max=9 kHz   zu wählen?

ΔfA, min = 

 kHz

4

Welcher zusätzliche Gewinn ist durch Preemphase/Deemphase zu erzielen?

fN=9 kHz:GDE = 

 dB
fN=3 kHz:GDE = 

 dB
fN=1 kHz:GDE = 

 dB


Musterlösung

(1)  Richtig sind der erste und der letzte Lösungsvorschlag:

  • Der Betragsfrequenzgang des Deemphase–Netzwerks ist wie folgt festgelegt:
|HDE(f)|=1|HPE(f)|=1α11+(f/fG)2.
  • Der Frequenzgang eines einfachen RC–Tiefpasses – auch bekannt als Tiefpass erster Ordnung – lautet:
HRCTP(f)=11+jf/fG|HRCTP(f)|=11+(f/fG)2.


(2)  Die Frequenzmodulation ist auf die maximale Frequenz  BNF=fN, max=9 kHz  ausgelegt.  Dann soll der (maximale) Frequenzhub  ΔfA=45 kHz  betragen.

  • Daraus folgt für den Modulationsindex:
η=ΔfAfN=5GFM(fN=9kHz)=10lg(1.552)15.74dB_.
  • Mit der Nachrichtenfrequenz  fN=3 kHz  ergibt sich ein um den Faktor  3  größerer Modulationsindex und damit ein um den Faktor  10·lg 9=9.54 dB  größerer Störabstand:
GFM(fN=3kHz)=10lg(1.5152)25.28dB_.
  • Ein weiterer Zugewinn ergibt sich durch den Übergang von  3 kHz  auf  1 kHz:
GFM(fN=1kHz)=25.28dB+9.54dB=34.82dB_.


(3)  Der maximale Frequenzhub ergibt sich für fN=BNF.

  • Daraus folgt mit fG=3 kHz und BNF=9 kHz:
ΔfA(BNF)=ΔfA,min1+(BNFfG)2=10ΔfA,min=ΔfA,max=45kHz
ΔfA,min=45kHz1014.23kHz_.


(4)  Mit der angegebenen Formel erhält man folgende "Gewinne durch Premphase/Deemphase":

GDE(fN=9kHz)=10lg(fN/fG)33(fN/fGarctan(fN/fG)=10lg333(31.249)7.1dB_,
GDE(fN=3kHz)=10lg133(1π/4)1.9dB_,
GDE(fN=1kHz)=10lg(1/3)33(1/30.322)0.28dB_.