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Exercise 4.4: About the Quantization Noise

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Quantisierungsfehler bei sägezahnförmigem Eingang

Zur Berechnung der Quantisierungsrauschleistung PQ gehen wir von einem periodischen sägezahnförmigen Quellensignal q(t) mit dem Wertebereich ±qmax und der Periodendauer T0 aus.

  • Im mittleren Zeitbereich T0/2tT0/2 gilt:   q(t)=qmax(2t/T0).
  • Die Leistung des Signals q(t) bezeichnen wir hier als die Sendeleistung PS .


q(t) wird entsprechend der Grafik mit M=6 Stufen quantisiert:

  • Der lineare Quantisierer ist für den Amplitudenbereich ±Qmax ausgelegt, so dass jedes Quantisierungsintervall die Breite {\it Δ} = 2/M · Q_{\rm max} aufweist.
  • Die Grafik zeigt diesen Sachverhalt für Q_{\rm max} = q_{\rm max} = 6 \ \rm V. Von diesen Zahlenwerten soll bis einschließlich Teilaufgabe (5) ausgegangen werden.

Die so genannte Quantisierungsrauschleistung ist als der quadratische Mittelwert des Differenzsignals ε(t) = q_{\rm Q}(t) – q(t) definiert. Es gilt

P_{\rm Q} = \frac{1}{T_0' } \cdot \int_{0}^{T_0'}\varepsilon(t)^2 \hspace{0.05cm}{\rm d}t \hspace{0.05cm},

wobei die Zeit T_0' geeignet zu wählen ist.

Als Quantisierungs–SNR bezeichnet man das Verhältnis   \rho_{\rm Q} = {P_{\rm S}}/{P_{\rm Q}}\hspace{0.05cm}, das meist logarithmisch (in dB) angegeben wird.


Hinweise:


Fragebogen

1

Berechnen Sie die Signalleistung P_{\rm S} (auf den Widerstand 1 \ \rm Ω bezogen).

P_{\rm S} \ = \

\ \rm V^2

2

Welche Aussagen treffen für das Fehlersignal ε(t) zu?

ε(t) hat einen sägezahnförmigen Verlauf.
ε(t) hat einen stufenförmigen Verlauf.
ε(t) ist auf den Bereich ±{\it Δ}/2 = ±1 \ \rm V beschränkt.
ε(t) besitzt die Periodendauer T_0' = T_0/M.

3

Wie groß ist die Quantisierungsrauschleistung P_{\rm Q} für M=6?

P_{\rm Q} \ = \

\ \rm V^2

4

Berechnen Sie den Quantisierungsrauschabstand für M = 6.

10 · \lg \ ρ_{\rm Q} \ = \

\ \rm dB

5

Welche Werte ergeben sich bei Quantisierung mit N = 8 bzw. N = 16 Bit?

N = 8\text{:}\hspace{0.35cm}10 · \lg \ ρ_{\rm Q} \ = \

\ \rm dB
N = 16\text{:}\hspace{0.15cm}10 · \lg \ ρ_{\rm Q} \ = \

\ \rm dB

6

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit die abgeleitete Gleichung für ρ_{\rm Q} angewandt werden kann?

Alle Amplitudenwerte sind gleichwahrscheinlich.
Es liegt ein linearer Quantisierer vor.
Der Quantisierer ist genau an das Signal angepasst (Q_{\rm max} = q_{\rm max}).


Musterlösung

(1)  Die Signalleistung P_{\rm S} ist gleich dem quadratischen Mittelwert von q(t), wenn der Bezugswiderstand 1 \ \rm Ω verwendet und deshalb für die Leistung die Einheit \ \rm V^2 in Kauf genommen wird. Aufgrund der Periodizität und der Symmetrie genügt die Mittelung über den Zeitbereich T_0/2:

P_{\rm S} = \frac{1}{T_0/2} \cdot \int_{0}^{T_0/2}q^2(t) \hspace{0.05cm}{\rm d}t = \frac{2 \cdot q_{\rm max}^2}{T_0} \cdot \int_{0}^{T_0/2}\left ( { 2 \cdot t}/{T_0} \right )^2 \hspace{0.05cm}{\rm d}t= \frac{2 \cdot q_{\rm max}^2}{T_0} \cdot \frac{T_0}{2} \cdot \int_{0}^{1}x^2 \hspace{0.05cm}{\rm d}x = \frac{q_{\rm max}^2}{3} \hspace{0.05cm}.

Hierbei wurde die Substitution x = 2 · t/T_0 verwendet. Mit q_{\rm max} = 6 \ \rm V erhält man P_\rm S = 12 \ V^2.


Fehlersignal für Qmax = qmax

(2)  Richtig sind also die Lösungsvorschläge 1, 3 und 4:

  • Wir gehen hier von Q_{\rm max} = q_{\rm max} = 6 \ \rm V aus.
  • Damit ergibt sich das sägezahnförmige Fehlersignal ε(t) zwischen ±1\ \rm V.
  • Die Periodendauer ist T_0' = T_0/6.


(3)  Das Fehlersignal ε(t) verläuft ebenso wie q(t) sägezahnförmig. Somit eignet sich zur Berechnung des quadratischen Mittelwertes dieselbe Gleichung wie in Teilaufgabe (1). Zu beachten ist allerdings die um den Faktor M kleinere Amplitude, während die unterschiedliche Periodendauer für die Mittelung keine Rolle spielt:

P_{\rm Q} = \frac{P_{\rm S}}{M^2} = \frac{12\,{\rm V}^2}{36}\hspace{0.15cm}\underline {= 0.333\,{\rm V}^2 }\hspace{0.05cm}.

(4)  Die Ergebnisse der Teilaufgaben (1) und (3) führen zum Quantisierungs–SNR:

\rho_{\rm Q} = \frac{P_{\rm S}}{P_{\rm Q}} = M^2 = 36 \hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm} 10 \cdot {\rm lg}\hspace{0.1cm}\rho_{\rm Q}\hspace{0.15cm}\underline { =15.56\,{\rm dB}} \hspace{0.05cm}.

(5)  Mit M = 2^N erhält man allgemein:

\rho_{\rm Q} = M^2 = 2^{2N} \hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm} 10 \cdot {\rm lg}\hspace{0.1cm}\rho_{\rm Q} =20 \cdot {\rm lg}\hspace{0.1cm}(2)\cdot N \hspace{0.15cm}\underline {\approx 6.02\,{\rm dB}} \cdot N .

Daraus ergeben sich die gesuchten Sonderfälle:

N = 8:\hspace{0.2cm} 10 \cdot {\rm lg}\hspace{0.1cm}\rho_{\rm Q} \hspace{0.15cm}\underline {= 48.16\,{\rm dB}}\hspace{0.05cm},
N = 16:\hspace{0.2cm} 10 \cdot {\rm lg}\hspace{0.1cm}\rho_{\rm Q} \hspace{0.15cm}\underline { = 96.32\,{\rm dB}}\hspace{0.05cm}.

(6)  Alle genannten Voraussetzungen müssen erfüllt sein:

  • Bei nichtlinearer Quantisierung gilt der einfache Zusammenhang ρ_{\rm Q} = M^2 nicht.
  • Bei einer anderen Amplitudenverteilung als der Gleichverteilung ist ρ_{\rm Q} = M^2 ebenfalls nur eine Näherung, die jedoch meist in Kauf genommen wird.
  • Ist Q_{\rm max} < q_{\rm max}, so kommt es zu einem unzulässigen Abschneiden der Spitzen, während mit Q_{\rm max} > q_{\rm max} die Quantisierungsintervalle größer sind als erforderlich.
Quantisierung mit Qmaxqmax

Die Grafik zeigt die Fehlersignale ε(t) für Q_{\rm max} > q_{\rm max} (links) und Q_{\rm max} < q_{\rm max} (rechts). In beiden Fällen ergibt sich eine deutlich größere Quantisierungsrauschleistung als unter Punkt (3) berechnet.