Exercise 1.4: AMI and MMS43 Code
Bei ISDN werden zwei verschiedene ternäre Übertragungscodes eingesetzt, die in der Grafik an einem beispielhaften binären Eingangssignal verdeutlicht werden sollen. Im oberen Diagramm sind 12 Bit (jeweils mit der Bitdauer TB) dargestellt.
- Auf der S0–Schnittstelle (zwischen NTBA und Endgerät) verwendet man wird den modifizierten AMI–Code. Der Unterschied zum herkömmlichen AMI–Code ist die Vertauschung 0⇔1 des binären Eingangssignals.
- Dagegen wird auf der UK0–Schnittstelle der MMS43–Code (Modified Monitoring Sum 4B3T) eingesetzt, wobei jeweils 4 Binärsymbole durch 3 Ternärsymbole (Spannungswerte 0 V,+2.5 V und −2.5 V) ersetzt werden. Die Zuordnung erfolgt abhängig von den vorher codierten Symbolen.
Hinweise:
- Die Aufgabe gehört zum Kapitel ISDN-Basisanschluss.
- Angaben zum MMS43–Code finden Sie im Kapitel Blockweise Codierung mit 4B3T-Codes des Buches „Digitalsignalübertragung” und zum AMI–Code im Kapitel Symbolweise Codierung mit Pseudoternärcodes des gleichen Buches.
Fragebogen
Musterlösung
(1) Richtig sind die zwei ersten Aussagen. Der modifizierte AMI–Code ist ein sog. Pseudo–Ternärcode mit TS=TB und symbolweiser Codierung. Die angegebenen Zuordnungen gelten für den herkömmlichen AMI–Code. Dagegen wird beim modifizierten AMI–Code die binäre „1” durch den Spannungswert 0 V repräsentiert und die binäre „0” alternierend durch +s0 bzw. –s0, wobei für s0=0.75 V zu setzen ist.
(1) Richtig sind die zwei ersten Aussagen. Der modifizierte AMI–Code ist ein sog. Pseudo–Ternärcode mit TS=TB und symbolweiser Codierung. Die angegebenen Zuordnungen gelten für den herkömmlichen AMI–Code. Dagegen wird beim modifizierten AMI–Code die binäre „1” durch den Spannungswert 0 V repräsentiert und die binäre „0” alternierend durch +s0 bzw. –s0, wobei für s0=0.75 V zu setzen ist.
(2) Die äquivalente Bitrate des AMI–codierten Signals beträgt RC=ld(3)/TS, während die Bitrate des redundanzfreien binären Quellensignals gleich RB=1/TB ist. Mit TS=TB erhält man entsprechend dem Grundlagen der codierten Übertragung des Buches „Digitalsignalübertragung” für die (relative) Redundanz des modifizierten AMI–Codes:
- rAMI=RC−RBRC=1−1ld(3)≈36.9%_.
(3) Unter Verwendung des Einheitswiderstandes R=1 Ω gilt für die Sendeleistung (mit der Einheit V2):
- PS,AMI=1/2⋅s02=1/2⋅0.75V2≈0.28V2.
Hierbei ist berücksichtigt, dass das AMI–codierte Signal in der Hälfte der Zeit gleich 0 V ist. Bei Berücksichtigung des Widerstandes R=100 Ω ergibt sich schließlich:
- PS,AMI=0.28V2100Ω=2.8mW_.
(4) Der MMS43–Code arbeitet tatsächlich blockweise, wobei mq=4 Binärsymbole durch mc=3 Ternärsymbole ersetzt werden:
- 4⋅TB=3⋅TS⇒TS=4/3⋅TB.
Das heißt: Der erste Lösungsvorschlag trifft nicht zu ebenso wie der letzte. Richtig ist der Vorschlag 2. Bei Blockcodierung kann das Binärsymbol „0” nicht einheitlich durch das gleiche Codesymbol ersetzt werden. Vielmehr lässt sich die Codierung wie folgt beschreiben, wenn man zu Beginn von der laufenden digitalen Summe Σ0=0 ausgeht (siehe Grafik auf der Angabenseite):
- 0101 ⇒ 0++(Σ1=2),
- 0111 ⇒ −0+(Σ2=2),
- 0101 ⇒ −00(Σ3=1).
In der Aufgabe 1.4Z wird der MMS43–Code noch ausführlicher behandelt.
(5) Der MMS43–Code gehört zur Klasse der 4B3T–Codes. Für diesen gilt:
- RB=1TB,RC=ld(3)TS
- ⇒rMMS43=1−RBRC=1−TS/TBld(3)=1−4/3ld(3)≈15.9%_.
(6) Pro Millisekunde werden auf dem UK0–Bus die folgende Anzahl an Ternärsymbolen übertragen:
- Kanal B1: 64 Binärsymbole⇒48 Ternärsymbole,
- Kanal B2: 64 Binärsymbole⇒48 Ternärsymbole,
- D–Kanal: 16 Binärsymbole⇒12 Ternärsymbole,
- Synchronisations– und Steuersymbole ⇒12 Ternärsymbole.
Dies ergibt als Summe 120 Ternärsymbole pro Millisekunde bzw. 120 000 Ternärsymbole pro Sekunde.
(7) Unter Berücksichtigung des Hinweises auf der Angabenseite und der gegenüber dem (modifizierten) AMI–Code größeren Sendeamplitude s0=2.5 V erhält man:
- PS,MMS43=23⋅s02R=23⋅(2.5V)2100Ω≈4.2mW_.