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Exercise 2.2: Distortion Power

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Revision as of 00:12, 10 September 2021 by Oezer (talk | contribs)

Input signal and output signals

Am Eingang eines Nachrichtensystems  S1  wird ein Rechteckimpuls  x(t)  mit der Amplitude  1V  und der Dauer  4ms  angelegt. Am Systemausgang wird dann der Impuls  y1(t)  gemessen, dessen Signalparameter der mittleren Skizze entnommen werden können.

Am Ausgang eines anderen Systems  S2  stellt sich bei gleichem Eingangssignal  x(t)  das in dem unteren Bild dargestellte Signal  y2(t)  ein.

Für das in dieser Aufgabe verwendete Fehlersignal gelte folgende Definition:

ε(t)=y(t)αx(tτ).

Die Parameter  α  und  τ  sind so zu bestimmen, dass die Verzerrungsleistung (der mittlere quadratische Fehler) minimal ist. Für diese gilt:

PV=¯ε2(t)=1TM(TM)ε2(t)dt

Bei diesen Definitionen ist bereits berücksichtigt, dass eine frequenzunabhängige Dämpfung ebenso wie eine für alle Frequenzen konstante Laufzeit nicht zur Verzerrung beiträgt.

Das Integrationsintervall ist jeweils geeignet zu wählen:

  • Benutzen Sie für  y1(t)  den Bereich von  0 ... 4ms  und für   y2(t)  das Intervall  1ms ... 5ms.
  • Damit beträgt in beiden Fällen die Messdauer  TM=4ms.
  • Es ist offensichtlich, dass bezüglich  y1(t)  die Parameter  α=1  und  τ=0  jeweils zur minimalen Verzerrungsleistung führen.


Das so genannte Signal–zu–Verzerrungs–Leistungsverhältnis berechnet sich im allgemeinen Fall zu

ρV=α2PxPV.

Hierbei bezeichnet

  • Px  die Leistung des Signals  x(t), und
  • α2Px  die Leistung von  y(t)=αx(tτ), die sich bei Abwesenheit von Verzerrungen ergeben würde.


Meist – so auch in dieser Aufgabe – wird dieses S/N-Verhältnis  ρV  logarithmisch in  dB  angegeben.




Please note:

Quantitative measure for the signal distortions  and also  
Berücksichtigung von Dämpfung und Laufzeit.


Questions

1

Ermitteln Sie die Verzerrungsleistung des Systems  S1.

PV1 = 

 103 V2

2

Berechnen Sie das Signal–zu–Verzerrungs–Leistungsverhältnis für System  S1.

10lg ρV1 = 

 dB

3

Welche Parameter  α  und  τ  sollten zur Berechnung der Verzerrungsleistung des Systems  S2  herangezogen werden?
Begründen Sie Ihr Ergebnis.

α = 

τ = 

 ms

4

Ermitteln Sie die Verzerrungsleistung des Systems  S2.

PV2 = 

 103 V2

5

Berechnen Sie das Signal–zu–Verzerrungs–Leistungsverhältnis für das System  S2.
Interpretieren Sie die unterschiedlichen Ergebnisse.

10lg ρV2 = 

 dB


Solution

Resultierende Fehlersignale

(1)  Mit den gegebenen Parametern  α=1  und  τ=0  erhält man das in der Grafik dargestellte Fehlersignal  ε1(t). Die Verzerrungsleistung ist somit gleich:

PV1=1ms4ms[(0.1V)2+(0.1V)2]PV1=5103V2_.


(2)  Die Leistung des Eingangssignals beträgt:

Px=14ms(1V)24ms=1V2.
  • Mit dem Ergebnis aus  (1)  erhält man somit für das Signal–zu–Verzerrungs–Leistungsverhältnis:

ρV1=PxPV1=1V20.005V2=20010lgρV1=23.01dB_.


(3)  Die Skizze auf dem Angabenblatt macht deutlich, dass sich auch ohne die auftretenden Verzerrungen – sondern allein durch Dämpfung und Laufzeit das Signal  y(t)  von  x(t)  – deutlich unterscheiden würde.

  • Es würde sich  y(t)=0.5x(t1 ms)  ergeben.
  • Wenn jemand diese Werte nicht sofort aus der Grafik erkennt, so müsste er für sehr (unendlich) viele  α–  und  τ–Werte zunächst das Fehlersignal
ε2(t)=y2(t)αx(tτ)
und anschließend den mittleren quadratischen Fehler ermitteln, wobei das Integrationsintervall jeweils an  τ  anzupassen ist.
  • Auch dann würde man das kleinstmögliche Ergebnis für  α=0.5_  und  τ=1 ms_  erhalten. Für diese Optimierung von  α  und  τ  sollte man sich allerdings schon ein Computerprogramm gönnen.


(4)  Die obige Skizze zeigt, dass  ε2(t)  bis auf eine Verschiebung um  1 ms  gleich dem Fehlersignal  ε1(t)  ist. Mit dem Integrationsintervall  1 ms ... 5 ms  ergibt sich somit auch die gleiche Verzerrungsleistung:

PV2=PV1=5103V2_.


(5)  Entsprechend dem Angabenblatt gilt:

ρV2=α2PxPV2=0.521V20.005V2=5010lgρV2=16.99dB_.
  • Trotz gleicher Verzerrungsleistung ist  10lgρV2  gegenüber  10lgρV1  um etwa  6 dB  geringer.
  • Das Signal  y2(t)  ist also hinsichtlich des SNR deutlich ungünstiger als  y1(t).
  • Es ist berücksichtigt, dass nun wegen  α=0.5  die Leistung des Ausgangssignals nur noch ein Viertel der Eingangsleistung beträgt.
  • Würde man diese Dämpfung am Ausgang durch eine Verstärkung um 1/α kompensieren, so würde zwar die Verzerrungsleistung um α2 größer.
  • Das Signal-zu-Verzerrungs-Leistungsverhältnis ρV2 bliebe jedoch erhalten, weil auch das "Nutzsignal" um den gleichen Betrag angehoben wird.