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Exercise 3.5Z: Application of the Residue Theorem

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Revision as of 20:28, 18 October 2021 by Oezer (talk | contribs)

Six different
pole–zero configurations

Let the spectral function  YL(p)  be given in pole–zero notation characterized by

  • Z  zeros  poi,
  • N  poles  pxi, and
  • the constant  K.


Betrachtet werden im Folgenden die in der Grafik dargestellten Konfigurationen. Es gelte stets  K=2.

Für den Fall, dass die Anzahl  Z  der Nullstellen kleiner als die Anzahl  N  der Pole ist, kann das zugehörige Zeitsignal  y(t)  durch Anwendung des  Residuensatzes  direkt ermittelt werden.

In diesem Fall gilt

y(t)=Ii=1{YL(p)(ppxi)ept|p=pxi}.

I  gibt die Anzahl der unterscheidbaren Pole an;  bei allen vorgegebenen Konstellationen ist  I=N.





Please note:

  • Ist das Zeitsignal  y(t)  komplex, so kann  YL(p)  nicht als Schaltung realisiert werden.  Die Anwendung des Residuensatzes ist aber trotzdem möglich.
  • Die komplexe Frequenz  p, die Nullstellen  poi  sowie die Pole  pxi  beschreiben in dieser Aufgabe jeweils normierte Größen ohne Einheit.
  • Damit ist auch die Zeit  t  dimensionslos.


Questions

1

Bei welchen Konfigurationen lässt sich der Residuensatz nicht direkt anwenden?

Konfiguration  A,
Konfiguration  B,
Konfiguration  C,
Konfiguration  D,
Konfiguration  E,
Konfiguration  F.

2

Berechnen Sie  y(t)  für die Konfiguration  A mit  K=2  und  px=1.  Welcher Zahlenwert ergibt sich für den Zeitpunkt  t=1?

 Re{y(t=1)} = 

 Im{y(t=1)} = 

3

Berechnen Sie  y(t)  für die Konfiguration  C mit  K=2  und  px=0.2+j1.5π.  Welcher Zahlenwert ergibt sich für den Zeitpunkt  t=1?

 Re{y(t=1)} = 

 Im{y(t=1)} = 

4

Welcher Signalwert  y(t=1)  ergibt sich bei der Konstellation  E mit  K=2  und zwei Polstellen bei  px=0.2±j1.5π?

 Re{y(t=1)} = 

 Im{y(t=1)} = 


Solution

(1)  Richtig sind die Lösungsvorschläge 2, 4 und 6:

  • Voraussetzung für die Anwendung des Residuensatzes ist, dass es weniger Nullstellen als Pole gibt, das heißt, es muss  Z<N  gelten.
  • Diese Voraussetzung ist bei den Konfigurationen  B,  D und  F nicht gegeben.
  • Hier muss zunächst eine Partialbruchzerlegung vorgenommen werden, zum Beispiel für die Konfiguration  B  mit  px=1:
YL(p)=pp+1=11p+1.


(2)  Mit  YL(p)=2/(p+1)  ergibt sich aus dem Residuensatz mit  I=1:

y(t)=2ept|p=1=2ety(t=1)=2e0.736(reinreell)_.


(3)  Bei gleicher Vorgehensweise wie in der Teilaufgabe  (2)  erhält man nun:

y(t)=2e(0.2+j1.5π)t=2e0.2tej1.5πt.
  • Aufgrund des zweiten Terms handelt es sich um ein komplexes Signal, dessen Phase in mathematisch positiver Richtung  (entgegen dem Uhrzeigersinn)  dreht.
  • Für den Zeitpunkt  t=1  gilt:
y(t=1)=2e0.2[cos(1.5π)+jsin(1.5π)]=j1.638Re{y(t=1)}=0_,Im{y(t=1)}=1.638_.
  • Die linke Grafik zeigt das komplexe Signal für einen Pol bei  px=2+j1.5π.  Rechts sieht man das dazu konjugiert–komplexe Signal für  px=2j1.5π.


Komplexe Signale bei einem Pol


(4)  Nun gilt  I=2. Die Residien von  px1  bzw.  px2  liefern:

y1(t)=K(ppx1)(ppx1)(ppx2)ept|p=px1=Kpx1px2epx1t,
y2(t)=Kpx2px1epx2t=Kpx1px2epx1t
y(t)=y1(t)+y2(t)=2e0.2tj3π[cos(.)+jsin(.)cos(.)+jsin(.)]=43πe0.2tsin(1.5πt)
Signalverlauf der Konfiguration E
y(t=1)=43πe0.2t=0.347_.

Die Grafik zeigt den (rein reellen) Signalverlauf  y(t)  für diese Konfiguration.