Blockschaltbild und Voraussetzungen für Kapitel 3.8 (1)
Der Korrelationsempfänger ist im Sinne der Maximum–Likelihood–Entscheidungsregel optimal, das heißt, er führt bei gleichwahrscheinlichen Quellensymbolen zur minimalen Fehlerwahrscheinlichkeit. Nachteilig ist:
- Der Realisierungsaufwand steigt exponentiell mit der Länge N der zu detektierenden Symbolfolge.
- Da die Folge gemeinsam entschieden wird, kommt es bei großem N zu langen Verzögerungen.
In den 1970er Jahren hat Andrew J. Viterbi einen ML–Empfänger vorgeschlagen, der die Detektion von Teilen der empfangenen Nachricht erlaubt und bei dem sich der Realisierungsaufwand auch bei unendlich langen Folgen in Grenzen hält.
Zu den einzelnen Komponenten des Blockschaltbildes ist anzumerken:
- Das an den Empfangsgrundimpuls und die Störung angepasste Matched–Filter HMF(f) dient der Störleistungsbegrenzung. Das MF–Ausgangssignal m(t) bzw. die Folge 〈mν〉 der äquidistanten Signalwerte nach der Abtastung besitzt das bestmögliche Signal–zu–Stör–Leistungsverhältnis.
- Aufgabe des Dekorrelationsfilters HDF(f) ist es, aus der Folge 〈mν〉 die Detektionsabtastwerte <nobr>dν = dSν + dNν</nobr> zu gewinnen, deren Störanteile dNν unkorreliert sind. Dieses Filter wird deshalb auch Whitening–Filter genannt.
- Der Viterbi–Entscheider, der im Mittelpunkt der folgenden Betrachtungen steht, gewinnt aus der Folge 〈dν〉 seiner wertkontinuierlichen Eingangswerte die binäre Ausgangsfolge 〈υν〉 entsprechend der Maximum–Likelihood–Regel mit der kleinstmöglichen Fehlerwahrscheinlichkeit Pr(υν ≠ qν).
Die Beschreibung wird auf der nächsten Seite fortgesetzt.